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SOLWODI Kinderprojekte

Unsere Klientinnen sind oftmals aufgrund ihrer schrecklichen Erlebnisse traumatisiert und haben es schwer, ihrer Rolle als Mutter umfassend gerecht werden. Aus diesem Grund benötigen ihre Kinder eine intensive pädagogische Betreuung. Sie brauchen eine zuverlässige Orientierung, um im Alltag bestehen zu können. Sie müssen in ihrer sozialen, emotionalen und kognitiven Entwicklung unterstützt werden. Aufgrund der sprachlichen, kulturellen, finanziellen und oft aufenthaltsrechtlichen Probleme besteht für die Kinder die Notwendigkeit einer schulischen Förderung, in Kombination mit einer sinnvollen Freizeitgestaltung. Daher führen die SOLWODI-Fachberatungsstellen zunehmend integrative Projekte für die Kinder durch. Folgende Organisationen und Stiftungen fördern die Projekte: 

Seit Juli 2015 wird das von der World Childhood Foundation geförderte Kinderprojekt von den SOLWODI-Fachberatungsstellen Bad Kissingen, Berlin, Duisburg, Osnabrück und Passau angeboten. Das Projekt  hat den Titel: "Integration von Kinder verschiedener Herkunftsländer, durch Sprach- und frühkindliche Förderung sowie Freizeitangebote". Ziel ist es, die Kinder in die Gesellschaft zu integrieren. Die Sozialarbeiterinnen verfolgen dabei einen ganzheitlichen Betreuungsansatz und unterstützen auch die Mütter, z.B. in Erziehungsfragen. Die Maßnahmen umfassen u.a.: Mütterarbeit, frühkindliche Förderung, Begleitung zu Elternabenden, Förderunterricht, Musikkurse, Sportkurse, Feste feiern. Nach den ersten 18 Monaten der Projektlaufzeit konnten bereits durch das Beratungs- und Betreuungsangebot bei 154 Kindern erste emotionale, kognitive und soziale Defizite abgebaut werden; sie wurden in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und im Aufbau ihrer Sozialbeziehungen unterstützt. Die Kinder zeigen zunehmend Interesse an bestimmten Freizeitangeboten und äußern den Wunsch, an örtlichen Kursangeboten teilzunehmen. Sie lernen ihre Bedürfnisse mitzuteilen und lassen sich auf die neue Kultur, in der sie leben, ein. Die Kinder schließen - sobald sie den Kindergarten oder Vereine / Kurse besuchen - schnell Freundschaften, auch mit deutschen Kindern. Auch konnten bereits 118 Mütter ihrer eigenen Integration nachgehen. 

Ein weiteres Kinderprojekt wird im Schutzhaus und in der Fachberatungsstelle Koblenz umgesetzt, unter dem Titel: "Mütter und Kinder durch Sprach- und frühkindliche Förderung sowie Freizeitaktivitäten in die deutsche Gesellschaft integrieren". Das Projekt wird ein Jahr lang von der Globus-Stiftung finanziert, und zielt darauf ab, nicht nur die Kompetenzen der Kinder, sondern auch die der Mütter zu stärken. Was die Integration der Mütter betrifft, führen die Fachberaterinnen psychosoziale Beratungsgespräche bereits während der Schwangerschaft durch, sie begleiten zur Schwangerenvorsorge, vermitteln Kurse zur Säuglingspflege, helfen bei der Kinderausstattung, informieren über Mutterschutz, bieten Unterstützung in Erziehungsfragen und geben bei Bedarf finanzielle Hilfen. Für die Kinder werden folgende Maßnahmen im Sprach- und frühkindlichen Förderungsbereich angeboten: Begleitung zu Kindergärten/Kitas, Förder- und Sprachunterricht. Daneben gibt es auch Freizeitangebote: Mal- und Bastelangebote im Schutzhaus, Vermittlung in Musik- und Sportkurse im Verein sowie Mutter-Kind-Kochen. 

Zum Jahresende konnte dank der Lotto-Sport-Stiftung Niedersachsen das Projekt "Fit für die Integration - Kinder mit Migrationshintergrund und ihre Mütter durch Kochen und Sport integrieren" in der Fachberatungsstelle Braunschweig beginnen. 

Außerdem konnte das Projekt "Fit für die Integration durch Kochen und Sport" in der Fachberatungsstelle München starten, das von der Donau Stiftung mit einer einjährigen Laufzeit gefördert wird. Beide Projekte wollen die Kinder der SOLWODI-Klientinnen gesundheitlich und physisch stärken und so zu ihrer Integration und die ihrer Mütter beitragen. 

Im SOLWODI-Schutzhaus Boppard wird das Kinderprojekt "Erste Schritte in die Integration durch Freizeit- und Kulturmaßnahmen" durch die Spendenaktion "Kinderglück" der Lotto-Stiftung Rheinland-Pfalz unterstützt. Die Kinder der Klientinnen, die im Schutzhaus untergebracht sind, werden u.a. durch Freizeitangebote, Mutter-Kind-Kochkurse und kulturelle Ausflüge, die ihnen unsere Lebenswelt näherbringen, altersgerecht gefördert.

Einzelfallförderung durch Stiftungen

Durch die Rolf-Lappe-Stiftung konnten zwölf Klientinnen unterstützt werden. Die Stiftung gewährt schwangeren und bedürftigen Müttern mit Kleinkindern Einzelfallhilfe. Die Klientinnen sind über diese Form der finanziellen Unterstützung, meist in Form von Zuschüssen für den Lebensunterhalt, für eine Babyerstausstattung oder eine Wohnungseinrichtung, sehr dankbar. Häufig erhalten sie SGB II- oder Asylbewerberleistungen, bekommen aber aufgrund ihres Aufenthaltsstatus weder Kinder- noch Elterngeld, was die Situation erschwert. Durch die Einzelfallförderung ist es den Klientinnen möglich, sich und ihren Kindern eine angemessene Versorgung zu ermöglichen und langsam Fuß zu fassen. 

Die Missionarische Heilig-Geist-Gemeinschaft gewährt ebenfalls Einzelfallförderung für besonders bedürftige Klientinnen. Fünf Klientinnen wurden 2016 unterstützt, sie konnten eine Ausbildung beginnen. So konnte eine Frau ihren Realschulabschluss nachholen, eine Frau einen Sprachkurs absolvieren, eine den Führerschein machen, um ihr behindertes Kind regelmäßig zu therapeutischen Maßnahmen zu bringen und eine Frau konnte sich aus der Schuldenfalle befreien. Jede Form der Hilfe bringt unsere Klientinnen näher an ein eigenständiges Leben.

Vielen Dank für die Unterstützung!

Gudrun Angelis und Anja Wells