SOLWODI e.V.


Pressemitteilung: zum Welttag gegen Manschenhandel

Boppard, 31.07.2017

SOLWODI: Deutsches Asylrecht muss auf den Prüfstand

Nigerianerinnen können der Spirale der Prostitution nur schwer entkommen

Für immer mehr Frauen aus Nigeria endet die Flucht nach Europa in der Prostitution. Sie werden auf dem Weg nach Italien oder bereits in ihrer Heimat Opfer von Menschenhändlern. Dort werden die Mädchen und jungen Frauen zu einem Voodoo-Schwur gezwungen. Der Schwur verpflichtet sie zur Prostitution. Sie müssen Reise- und andere Kosten in überzogener Höhe an die Schlepper zurückzahlen, anderenfalls wird ihnen und ihren Familien mit dem Tod gedroht.   
Den wenigsten Frauen und Mädchen gelingt es den Prostitutionskreislauf zu durchbrechen. Wenn sie nach Deutschland weiterflüchten können, wird ihre Lage erneut ausgenutzt: Mangelnde Orts-und Sprachkenntnisse machen sie zu wehr-und hilflosen Opfern.    
In vielen Bundesländern sind die Verfahren nigerianischer Asylbewerberinnen, die zuvor Opfer von Menschenhandel wurden, aussichtslos. Sie werden nach der Dublin-Verordnung ins Erstkontaktland ausgewiesen.          
Sr. Dr. Lea Ackermann, Gründerin und 1. Vorsitzende der Menschenrechtsorganisation SOLWODI: "Selbst nach einem erfolgreichen Asylverfahren gibt es für die Frauen in Italien keine Unterkunft und keine Zukunft. Sie werden erneut in die Prostitution gezwungen."
Sr. Dr. Lea Ackermann fordert eine Änderung des deutschen Asylrechts. "Das Dublin-Verfahren muss in solchen Fällen zwingend ausgesetzt werden, da humanitäre Gründe vorgehen."

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