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Janet Bahati Mwamure (26) und Judith Atieno Onyoyo (23) haben im August ein vierwöchiges Praktikum im Gartenbau bei Gartenbau-Ingenieurin Heike Boomgaarden absolviert. Janet und Judith, die beiden Fußballerinnen, nehmen anschließend an einem internationalen FußballtrainerInnen-Lehrgang des Fußballverbandes Rheinland in Koblenz-Oberwerth teil. Im Interview mit SOLWODI-Pressereferentin Ruth Müller berichten Janet und Judith über ihre Erwartungen an die Ausbildungen und wie sie die Permakultur in ihrer Heimat anwenden werden.
Sie sind zum ersten Mal in Deutschland? Wie sind Ihre ersten Eindrücke?
Janet: Deutschland hat gute Infrastrukturen und zudem sehr schöne Landschaften. Das Wichtigste ist: Hier herrscht Frieden.
Judith: Die beiden Teilnehmerinnen des vergangenen Jahres haben uns von offenen Menschen berichtet und großer Gastfreundschaft. Das kann ich bereits nach den ersten Tagen bestätigen. Kenia und Deutschland haben zudem ein großes Faible für den Fußball.
Mit welchen Erwartungen gehen Sie in den Trainerinnenlehrgang hinein?
Janet: Es geht mir darum, wie wir künftig mit der richtigen Technik andere in den SOLWODI-Sportprojekten trainieren. Ich bin auf die psychologischen Schulungsinhalte gespannt: Ich möchte lernen, wie ich junge Menschen motivieren kann.
Denken Sie, dass Sie das erworbene Wissen umsetzen können?
Janet: Wir haben vor Ort mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Mal fehlt die nötige Ausrüstung, dann möchten Väter nicht, dass ihre Töchter Fußball spielen, weil es in ihren Augen ein Männersport ist. Aber wir kommen mit einer deutschen Trainerinnenlizenz im Gepäck zurück, das verschafft enormen Respekt.
Sie werden auch Ihr Wissen über Permakultur weitergeben. Warum ist sie so wichtig für Kenia?
Judith: Kenia hat viele Probleme; das Wasserproblem ist für viele eine existenzielle Frage. Es geht bei Permakultur nicht nur um nachhaltige Anbautechniken und optimale Wassernutzung. Wir wollen Kenianerinnen zeigen, wie sie sich und ihre Familie ausgewogen ernähren und mit einem Verkauf der Produkte zudem ein Einkommen erwirtschaften können.
Frau Boomgaarden, Sie bilden zum zweiten Mal Permakulturassistentinnen für SOLWODI aus. Wie waren Ihre bisherigen Erfahrungen?
Heike Boomgaarden: Die Ausbildung von Rebecca Lukale und Elizabeth Nafula im vergangenen Jahr war sehr erfolgreich. Das Wissen um die nachhaltige Kultur für Selbstversorgergärten wurde von ihnen direkt umgesetzt und weitervermittelt.
Was können umgekehrt deutsche GärtnerInnen von Kenianerinnen lernen?
Heike Boomgaarden: Wir können sehr viel lernen: Werte wie Dankbarkeit, Mut und Lebensfreude. Aber auch viel über die Verwertung von verschiedenen Pflanzen, z.B. Kürbisblätter als Spinat.
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