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Rundbrief Nr. 59 - März 2004

Was uns bewegt: Das Reintegrations - Projekt

Das Rückkehrerinnenprogramm von SOLWODI wird seit 12 Jahren angeboten. Die Nachfrage und das Interesse von Frauen nach konkreter Unterstützung bei der Rückkehr und Reintegration ins Heimatland sind ungebrochen. Angeboten werden u.a. Darlehen für Geschäftsgründungen, Ausbildungsstipendien und Einarbeitungszuschüsse.

Bei der Durchführung des Programms arbeiten wir mit lokalen Partnerorganisationen (NRO) in den jeweiligen Heimatländern der Frauen zusammen. Sie sind für Beratung der Rückkehrerinnen und Supervision ihrer jeweiligen Projekte zuständig. Wir stehen in ständigem Austausch mit ihnen. Im Jahr 2003 informierten sich ca. 300 Frauen über das Programm. Die meisten Anfragen kamen von Frauen aus afrikanischen Staaten - schwerpunktmäßig von Frauen aus Nigeria, Ghana und Kenia. Steigende Armut und Gewalt in afrikanischen Staaten zwingt Frauen zur Flucht bzw. lässt ihnen die Migration in die westlichen Industrieländer als einzigen Ausweg aus der Misere erscheinen. Ihre Hoffnungen erfüllen sich meistens nicht - sie erleben Gewalt und Ausbeutung in Partnerschaften, in illegalen Arbeitsverhältnissen oder als Opfer von Menschenhandel. Oft droht am Ende die Abschiebung. Gleichzeitig gibt es aber auch immer wieder afrikanische Frauen, die bewusst in ihr Land zurückkehren wollen, weil sie sich auch nach langem Aufenthalt in Deutschland fremd fühlen und hier ihren Lebensmittelpunkt nicht finden können.

Das Rückkehrerinnenprogramm er-möglichte vielen Frauen einen wirtschaftlichen Neuanfang in ihrem jeweiligen Land. Oft scheinen die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Förderung nicht gegeben zu sein. Die Frauen verfügen häufig über wenig Schulbildung. Sie stammen aus ärmlichsten, oft zerrütteten familiären Verhältnissen und kehren in wirtschaftlich und politisch chaotische Länder zurück.

Es zeigt sich jedoch in vielen Fällen, dass mit der notwendigen Unterstützung Frauen ungeahnte Energien freisetzen können und dann durchaus in der Lage sind eigene Projekte zu entwickeln und durchzuführen.

Hier einige Beispiele:
Eine Ghanaerin, die nach jahrelangem illegalem Aufenthalt in Deutschland schließlich entdeckt und abgeschoben wurde, eröffnete nach fachgerechter Schulung durch unsere Partnerorganisation in Accra einen Minimarkt.

Eine Kenianerin, deren Aussichten, überhaupt ein Projekt in Angriff nehmen zu können, verschwindend gering schienen, nachdem sie nach der Rückkehr akut erkrankte und eine HIV-Erkrankung diagnostiziert wurde, konnte sich inzwischen gesundheitlich stabilisieren. SOLWODI Kenia hatte ihr den Zugang zu medizinischer Versorgung vermittelt und sie während der akuten Krankheitsphase unterstützt und beraten. Die allein erziehende Mutter startete jetzt ebenfalls ein Geschäftsprojekt.

Eine weitere Kenianerin belegte einen Friseurkurs. Vor ihrem Aufenthalt in Deutschland hatte sie bereits in einem Friseurladen gearbeitet, jedoch nur als ungelernte Hilfskraft mit entsprechend niedrigem Verdienst. Durch eine fundierte Ausbildung werden sich ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöhen, langfristig plant sie, sich mit einem eigenen Geschäft selbständig zu machen.

Eine Nigerianerin, die aufgrund hoher Verschuldung ihr Glück im Ausland suchte und nach Umwegen über mehrere afrikanische Staaten schließlich nach Deutschland in die Prostitution geriet, eröffnete ein kleines Restaurant.

Die Reintegration einer weiteren Nigerianerin entwickelte sich besonders erfreulich. Die Frau, die (als glückliche Ausnahme) über eine gute Ausbildung verfügte, machte bei unserer Partnerorganisation, einer Frauenrechtsorganisation, einen so guten Eindruck, dass sich die NRO spontan entschloss, die Frau bei sich auszubilden, um sie anschließend als Mitarbeiterin einzustellen. Die Frau, eine allein erziehende Mutter von 2 Kindern, freut sich über die interessante Arbeitsstelle, die NRO über die gute und engagierte Arbeitskraft.

Weitere Förderungen von Afrikanerinnen in 2003 betrafen Frauen aus Äthiopien, Togo, Kamerun und Benin.

Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass das Rückkehrerinnenprogramm als ein konkretes Projekt zur Armutsminderung nachhaltige Erfolge zu verzeichnen hat und vor allem Frauen aus Afrika profitieren.

Charlotte Becker

Artikel Nr. 5 von 8 in: Rundbrief Nr. 59 - März 2004
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