Um die Verbrechensbekämpfung in diesem Bereich erfolgreicher zu gestalten, ist ein ganzes Bündel von Maßnahmen erforderlich, angefangen von organisatorischen Verbesserungen durch die Intensivierung der europaweiten Zusammenarbeit der Polizeibehörden bis hin zur Schaffung von Schwerpunktdezernaten bei Polizei und Staatsanwaltschaft. Immerhin hat sich die Praxis der Kooperation zwischen Verwaltungs- und Strafverfolgungsbehörden sowie den Betreuungsorganisationen schon erheblich verbessert.
Aber auch für die Opfer muss mehr getan werden. Da diese Taten oft mit gravierenden Folgen verbunden sind, bedürfen sie einer intensiven psychosozialen Betreuung. Regelmäßig wird die – für eine Erfolg versprechende Strafverfolgung unerlässliche – Betreuung der Opfer privaten Beratungsstellen überlassen, denen jedoch in fast jedem Bundesland die Zuschüsse in einer Art und Weise gekürzt werden, die ihre weitere Existenz gefährdet. Auch wird schon lange darauf hingewiesen, dass man den Opfern eine Lebensperspektive anbieten muss, damit sie nach der Rückkehr in ihr Heimatland nicht erneut in den Strudel der Prostitution und des Frauenhandels geraten. Eine befristete Aufenthaltserlaubnis über die Dauer des Strafverfahrens hinaus könnte zu Ausbildungszwecken genutzt werden.
Insgesamt zeigt sich, dass dem Frauenhandel allein durch schärfere Strafnormen und restriktiveres Ausländerrecht nicht begegnet werden kann, zumal sich an der Hauptursache, den schlechten Lebensverhältnissen im Herkunftsland dadurch nichts ändert.