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Projekt Lilja –

Aufsuchende Arbeit und Kontaktstelle für Prostituierte in Oberhausen

Flyer Projekt Lilja

Nach mehreren Monaten regelmäßigen Streetworks konnte das Team des Projekts Lilja ein umfassendes Gesamtbild über die Situation in der Flaßhofstraße in Oberhausen gewinnen. Die meisten Prostituierten kennen bereits unsere Beratungs- und Hilfsangebote und das Team konnte mehreren Anfragen und Hilferufen der Frauen nachgehen.

Die langjährigen Erfahrungen der Mitarbeiterinnen von SOLWODI haben gezeigt, dass es durch das Prostitutionsgesetz und die EU-Osterweiterung immer weniger Möglichkeiten gibt, Opfer von Menschenhandel zu entdecken. Diese Personengruppe bleibt sich somit weitestgehend allein überlassen. Das Projekt Lilja, das 2008 von Sr. Leoni Beving initiiert wurde, knüpft an dieses Problem an und nimmt auf direktem Wege Kontakt zu den Frauen auf. Gleichzeitig versuchen wir, ausstiegswilligen Prostituierten eine neue berufliche Perspektive zu geben.

Die Ziele der Arbeit von Projekt Lilja lassen sich wie folgt zusammenfassen: Zugang zu den Opfern von Menschenhandel, Unterstützung beim Ausstieg aus der Prostitution, psychosoziale Beratung, Prävention in den Bereichen Gesundheit, Gewalt und Ausbeutung, Aufklärung über Rechte und Pflichten.

Zwei Mitarbeiterinnen mit osteuropäischen Sprachkenntnissen gehen einmal wöchentlich durch die Bordelle und erleben so die Probleme, mit denen sich die Frauen tagtäglich konfrontiert sehen. Die Frauen sind zwischen 18 und 60 Jahre alt. Über 80 % haben einen Migrationshintergrund, viele kommen aus Südosteuropa. Sie haben meist keine oder nur geringe Deutschkenntnisse, sind nicht krankenversichert, kennen kaum die deutschen Behörden. Sie befinden sich in einer schwierigen Situation. Aufgrund der EU-Osterweiterung sind die meisten Frauen legal in Deutschland. Doch wegen ihrer mangelnden Sprachkenntnisse, geringer Schulbildung und der Hürde, eine Arbeitsgenehmigung zu benötigen, haben sie so gut wie keine Chancen, auf dem deutschen Arbeitsmarkt eine Erwerbstätigkeit außerhalb der Prostitution zu finden. Aus dieser Sicht gesehen hat die EU-Osterweiterung allein den kriminellen Organisationen/Akteuren (Zuhältern) Vorteile gebracht. Diese Akteure nutzen vorwiegend psychologische Gewalt und entsprechende Methoden der Unterdrückung.

Die Frauen haben im Rahmen dieses Projektes die Möglichkeit an einem niedrigschwelligen Deutschkurs teilzunehmen. Die verbesserten Deutschkenntnisse erhöhen ihre Chancen zum Einstieg in den regulären Arbeitsmarkt.

Die Frauen berichten, dass viele Freier ungeschützten Geschlechtsverkehr verlangen, obwohl der Gebrauch von Kondomen eigentlich Vorschrift ist. Der große Preisverfall der letzten Jahre bewirkt, dass sich vor allem die jungen Frauen häufig auf dieses Risiko einlassen. Die Bezahlung ist einfach besser. Die Zuhälter nutzen diese Möglichkeit aus, denn umso mehr Freier bedient werden, umso mehr Geld können sie von den Frauen verlangen. Oft sind die Frauen eine unerkannte Infektionsquelle. Sowohl die Prostituierte, die sich auf den ungeschützten Geschlechtsverkehr einlässt, als auch der Freier multiplizieren die Zahl der STDs (sexually transmitted diseases) mit jedem weiteren Sexualpartner. In Oberhausen gibt es seitens der Stadt zurzeit kein Angebot für die gesundheitliche Versorgung der Prostituierten, obwohl die Stadt sogar eine sog. „Sexsteuer" von den Frauen eintreibt.

In diesem Zusammenhang sieht es das Team von Projekt Lilja als seine Aufgabe an, in Kooperation mit Institutionen der Stadt die Situation der Frauen zu verbessern und ihnen ultimativ den Ausstieg aus der Prostitution zu ermöglichen.

Oberhausen, 5. November 2009

Kontakt:

Projekt Lilja

Tel.: 0208 648 82 72

Fax: 0208 836 6212

E-Mail: lilja[at]solwodi.de

 

Bericht in der WAZ vom 11.07.2011  

Bericht in der WAZ vom 13.07.2011    

 



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