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Seit 1998 ist diese Website ein Sponsoringprojekt der agentur makz für den Verein SOLWODI.
Unsere Facebook-Seite: Make Love not Slavery
siehe auch: http://www.auxgegenmh.de/
Kontakte, Beratung und Begleitung
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Auch dieses Jahr konnten wir wieder einen Anstieg der Erstkontakte bei SOLWODI Augsburg verzeichnen. Insgesamt wurden in Augsburg im vergangenen Jahr 77 Frauen neu bzw. aus dem Vorjahr weiter betreut, wobei sich die Problemhintergründe wie nebenstehend angegeben verteilen. Die steigende Zahl Asylsuchender macht sich auch in unserer Arbeit bemerkbar. Es sind vor allem die Frauen, die unter der weltweit zunehmenden Gewalt zu leiden haben. Sexualisierte Misshandlungen vor und auf der Flucht sind neben den vielen Schrecknissen schwere Bürden, die intensive und umfassende Betreuung nötig machen. Ein wachsender Kreis ehrenamtlich Engagierter unterstützt uns dabei kreativ, kompetent und liebevoll. Ein erschreckendes Beispiel des Gefangenseins in der traditionell islamischen Kultur ist die Geschichte einer 19-jährigen, die sich trotz intensiver Begleitung und stationärer therapeutischer Betreuung entschloss, den Vergewaltiger und Misshandler zu heiraten, um ihre Ehre und die der Familie reinzuwaschen.
Dass "Prostitution" und "Zwangsprostitution" miteinander verwoben sind, zeigte sich auch in diesem Jahr. Die Betroffenen aus den Armenhäusern Europas und Afrikas sind jung, unerfahren, sprechen kaum Deutsch und spüren einen hohen Verantwortungsdruck ihren Familien gegenüber. So auch die 20-jährige Maria. Deprimiert verglich sie nach einer Razzia das erste Foto, das die Täter von ihr machten, mit heute und sagte: "Schau mich an, jetzt bin ich ganz kaputt!" Sie sehnt sich nach einem glücklichen, friedlichen Familienleben. Dem Jungzuhälter, ihrer "großen Liebe" diente sie mit ergebenem Fleiß in der Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft. Deshalb finanzierte sie freiwillig seinen Lebensunterhalt, bezahlte seine Autos und Prestigegüter. In der geschützten Unterbringung begann sie, sich neu zu orientieren. Doch nach einem Telefonat mit ihrer Familie betrank sie sich und kehrte wütend und deprimiert "freiwillig" ins Bordell zurück.
Öffentlichkeitsarbeit und Vorhaben
Trotz unseres Zieles von SOLWODI, dass Prostitution grundsätzlich geächtet werden muss, engagierten wir uns weiter dafür, dass das anstehende neue Prostituiertenschutzgesetz so gefasst wird, dass es ausländische Frauen wirkungsvoll schützt. Frau Unterreithmeier wandte sich in zahllosen Schreiben und auf Informationsveranstaltungen an PolitikerInnen der großen Parteien auf verschiedenen Regierungsebenen. Wiederholt berichtete sie auch in Vorträgen an Hochschulen, auf Tagungen von NGOs, in Gemeinden etc. von den menschenverachtenden, zerstörerischen Auswirkungen für die von Prostitution betroffenen Frauen. Unser Anliegen, mit den "SOLWODI-Themen" auch junge Menschen zu erreichen, konnten wir an diversen Schulen in Bayern ausbauen. Die Mädchen der Realschule in Eichstätt blieben uns auch dieses Jahr treu und spendeten wieder die gesammelten Jahreseinnahmen von einigen tausend Euro an SOLWODI. Unsere Augsburger Facebook-Seite ‚make-love-not-slavery’ wurde in Zusammenarbeit mit Studenten der Uni Augsburg eingerichtet. Sie wird jetzt von einem Kreis ideenreicher und engagierter Ehrenamtlicher betreut mit dem Ziel, jüngere Menschen zu einer Wertediskussion anzuregen. In Zusammenarbeit mit der AG "AugsburgerInnen gegen Menschenhandel" erwies sich der Film "Zeit der Namenlosen" von Marion Pfeiffer als gute Möglichkeit, einen größeren Kreis Interessierter zu erreichen. Über 100 Personen kamen und diskutierten anschließend mit der Filmemacherin und Frau Unterreithmeier. Laut Stadtratsbeschluss soll in Augsburg aufsuchende Milieusozialarbeit angeboten werden, mit jeweils einer halben Stelle beim Gesundheitsamt und bei SOLWODI. Wir hoffen auf die Zustimmung des Finanzausschusses. Die prekäre Situation der weiblichen Flüchtlinge soll sich mit dem Projekt IBIFA (intensive Betreuung integrationsbedürftiger Frauen und Alleinerziehender) verbessern. Frauen, die aufgrund starker Traumatisierung, mangelnder Deutsch- und praktischer Kenntnisse zu einem selbständigen Leben nicht in der Lage sind, sollen mit umfassenden, aufsuchenden Hilfen angeleitet und begleitet werden. Wir hoffen auf einen positiven Ausgang unserer intensiven Verhandlungen noch in diesem Jahr.
Auszeichnungen
Soni Unterreithmeier wurde im Juli im Goldenen Saal des Rathauses ausgezeichnet. Auf dem ersten Bayerischen Sozialtag würdigte Frau Sozialministerin Emilia Müller das beispielhafte SOLWODI Engagement.
Dank
Wir danken allen, die uns finanziell mittragen, dem Bayerischen Sozialministerium für die Förderung durch das Land Bayern, der Stadt Augsburg, SpenderInnen, Bußgeldzuweisern, die es durch ihren Beitrag ermöglichten, dass wir Frauen und Familien tatkräftig unterstützen konnten. Hervorheben möchten wir das beispielhafte Engagement der Mädchenrealschule Maria Ward in Eichstätt, die die gesamten Jahreseinnahmen an SOLWODI spendeten. Weiter danken wir Einzelpersonen, Gruppierungen, Organisationen für ihre Geberbereitschaft zugunsten unserer Frauen. Unser Dank geht auch an unsere Ehrenamtlichen, an PolitikerInnen, KooperationspartnerInnen, KollegInnen, die uns und unsere Frauen vielfältig unterstützen.