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SOLWODI-Fachberatungsstelle in Augsburg

Statistik Erstkontakte

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siehe auch: http://www.auxgegenmh.de/

Verstärkung und eigene Räume für SOLWODI Augsburg
Es war ein ermutigendes, fröhliches Fest mit Aufbruchstimmung und sicher einer der Höhepunkte des Jahres für SOLWODI Augsburg: Am 26. Juli feierten SOLWODI-Mitarbeiterinnen und Klientinnen zusammen mit siebzig Gästen von Stadt und Land, KollegInnen von Partnerorganisationen, der Polizei, von Behörden und Ämtern den Einzug ins eigene Büro. Nach zwölf Jahren, in denen SOLWODI-Mitarbeiterin Soni Unterreithmeier die Arbeit allein bewältigt und nicht selten ihr eigenes Wohnzimmer als Büro und Beratungsraum genutzt hatte, war die Arbeit für sie allein nicht mehr zu bewältigen. Nun wird sie unterstützt von Sozialpädagogin Rita Hieble, die zuvor in Koblenz für SOLWODI tätig war. Gemeinsam zogen sie in einen Raum im neuen Büro von Wildwasser Augsburg e.V., einem Verein gegen sexualisierte Gewalt an Frauen und Mädchen. 
Barbara Emrich, Augsburger Gleichstellungsbeauftragte, überreichte zum Einzug eine Rose von Jericho, eine Wüstenpflanze, die jahrelang als vertrocknete Kugel überlebt. Wenn sie dann irgendwann Wasser bekommt, öffnet sie sich und grünt. Dies sei ein "Symbol der Klientinnen von SOLWODI, die sich verletzt in sich zurückziehen, doch wenn sie an die Quelle kommen, dann kann ein zweites Leben beginnen." 
Das neue SOLWODI-Büro sowie die zusätzliche Stelle werden durch einen Zuschuss der Stadt Augsburg unterstützt. Besonders eingesetzt hat sich hier der Sozialdezernent Max Weinkamm. "Ich habe großen Respekt vor der Arbeit von SOLWODI und habe es als Schande empfunden, dass wir uns als Stadt auf das bisherige rein ehrenamtliche Engagement von Frau Unterreithmeier allein gestützt haben. Das musste sich ändern!", so Max Weinkamm über die Gründe seines Engagements für das neue SOLWODI-Büro.  

Kontakte und Beratung
Mit dem neuen Büro und der zweiten Fachkraft vor Ort stieg die Zahl der Erstkontakte bei SOLWODI Augsburg entsprechend stark von 38 im Vorjahr auf 54 im Jahr 2013 an. Insgesamt wurden in Augsburg im vergangenen Jahr 52 Frauen neu bzw. aus dem Vorjahr weiter betreut, wobei sich die Problemhintergründe wie in der Grafik angegeben verteilen.
Neben Menschenhandel, Zwangsprostitution und -verheiratung sowie Gewalt im direkten Umfeld waren weitere Betreuungsgründe Sorgerechtsverfahren, Traumatisierungsfolgen, erhöhter Integrationsbedarf für Analphabetinnen oder körperliche oder psychische Erkrankungen.
Die individuelle Betreuung unserer Klientinnen Richtung Unabhängigkeit erfordert eine gut funktionierende Vernetzung, damit so schnell wie möglich Stabilisierung und Integration möglich wird. Diese intensive Begleitung wird auch von anderen Organisationen angefragt, wenn es deren Möglichkeiten übersteigt. So arbeiteten wir 2013 gewohnt eng mit Asylbewerberheimen, Frauenhäusern, Integrationsdiensten, Kliniken o.ä. zusammen und konnten neue kreative Ideen für nachhaltige Lösungen mit unseren PartnerInnen zusammen entwickeln.

Frauenhandel vor Gericht
Ein Gerichtsprozess in Memmingen, bei dem die Täter mit Bewährungsstrafen davon kamen, verlief für uns sehr enttäuschend. Die Frauen fühlten sich trotz eindeutiger Hinweise auf schweren Menschenhandel nicht wirklich als Opfer. Ihre Erfahrungen aus der Heimat (Missachtung, Gewalt, männliche Dominanz) ließen sie annehmen, dass das, was ihnen hier angetan worden war, in den Bereich des "normalen" gehört.
Seit Jahren fordern wir, dass definierte Hinweise auf Menschenhandel zusätzlich zu den Aussagen der Frauen als Beweismittel herangezogen werden, damit die Täter zu relevanten Haftstrafen verurteilt werden können.

SOLWODI-Mitarbeit an wegweisendem Gesamtkonzept zur Verbesserung der Situation der Prostituierten
Die Forderung nach der Zulassung von anderen Beweismitteln vor Gericht neben der Opferaussage gehört zu einem Bündel an Maßnahmen, deren Umsetzung wir in einem neuen Prostitutionsgesetz fordern. Eine Arbeitsgruppe des kriminalpräventiven Rates der Stadt Augsburg bestehend aus Vertretern der Kriminalpolizei, JuristInnen, des Gesundheitsamtes und SOLWODI erarbeitete in monatelange Projektarbeit ein "Gesamtkonzept zur Verbesserung der Situation der Prostituierten in Augsburg" mit Beschlussempfehlungen für den Bayerischen Landtag und den Bundestag.
Das Konzept wurde vom Augsburger Stadtrat in der letzten Sitzung im Dezember 2013 auf Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen verabschiedet. Das Ziel: Neue, spezifische Gesetze auf Bundes- und Landesebene, die die Prostitution neu regeln und den Städten und Gemeinden die nötigen Mittel in die Hand geben, die durch das Prostitutionsgesetz 2002 entstandenen Missstände zu bekämpfen, die in der Prostitution tätigen Frauen wirkungsvoll zu schützen und die Täter effektiv zu verfolgen und zu bestrafen. Das Konzept stellt erstmals ressortübergreifend Lösungsansätze dar und zeigt, dass nicht im Alleingang, sondern nur im abgestimmten Zusammenwirken von Städten und Kommunen, Ländern und dem Bund eine Verbesserung der Situation von Prostituierten möglich ist.

Öffentlichkeitsarbeit
Um auf die Anliegen von SOLWODI und die Probleme „unserer“ Frauen aufmerksam zu machen, haben wir auch 2013 wieder zahlreiche Vorträge gehalten, haben Briefe geschrieben, Schulen besucht und den Unterricht dort ergänzt und eng mit Polizei, Behörden und Ämtern zusammen gearbeitet (z.B. mit der interministeriellen AG Opferschutz und Zwangsverheiratung des Bayerischen Staatsministeriums), mit verschiedenen Runden Tischen und Arbeitsgemeinschaften auf städtischer, Landes- und Bundesebene.

Dank
In diesem Jahr geht unser Dank an das Bayerische Sozialministerium für die Förderung durch das Land Bayern, an die Stadt Augsburg für die Übernahme der Mietkosten des Büros sowie den Zuschuss zu den Personalkosten, an die Pfarrei St. Moritz, an die Kartei der Not und an die SpenderInnen, die durch ihren Beitrag ermöglichten, dass wir Frauen und Familien tatkräftig unterstützen konnten. Stellvertretend genannt sei hier z.B. die Mädchenrealschule Maria Ward in Eichstätt, der Lyonsclub in Eichstätt, verschiedene Gruppen des KdFB und andere. Unser Dank geht auch an unsere KollegInnen, Ehrenamtliche, KooperationspartnerInnen, die uns und unsere Frauen vielfältig unterstützen.

Soni Unterreithmeier, Rita Hieble

 



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