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- Solidarity with women in distress! - Solidarität mit Frauen in Not!




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Fachberatungsstelle in Ludwigshafen

Statistik Erstkontakte

Kontakte, Beratung und Begleitung
Im Jahr 2014 wandten sich insgesamt 92 Frauen aus 39 Ländern an unsere Fachberatungsstelle. Deutschland und Bulgarien lagen mit neun Frauen an der Spitze, gefolgt von Serbien mit acht und der Türkei mit sechs Frauen. Es zeigte sich, dass sich das Team in Ludwigshafen sich bei den Netzwerkpartnern weiterhin gut positionieren konnte und zunehmend mehr betroffene Frauen und Mädchen den Zugang zu uns fanden. Oft konnten wir Hilfe in größerem Umfang leisten, manchmal auch nur kleine Schritte mit den Frauen gehen.
An erster Stelle der Beratungsgründe stand die Gewalt in engen sozialen Beziehungen, gefolgt von der Gewalt im Namen der Ehre sowie dem Ausstieg aus der Prostitution. Viele dieser Frauen konnten in Schutzhäusern untergebracht und anonym umgesiedelt werden. Mit ihnen konnte oftmals erfolgreich bei Behörden um Kostenübernahmen sowie um Bleiberechte gekämpft werden. Hervorzuheben ist die seit 2012 andauernde Begleitung von Frau J. aus einem afrikanischen Land, die aus Furcht vor einer drohenden Genitalbeschneidung aus ihrem Heimatland geflohen war. 2011 wurde sie von Schleppern nach Deutschland gebracht, dort vergewaltigt und ausgebeutet. Sie wurde schwanger, ging dann zur Polizei und stellte einen Asylantrag. Danach wurde ihr der Kontakt zu SOLWODI vermittelt. Im Laufe der nächsten Jahre fanden engmaschig viele psychosoziale Beratungsgespräche statt, um Frau J. in ihrer Traumatisierung eine sichere Anlaufstelle zu bieten. Es konnte großes Vertrauen zur Bezugsperson aufgebaut werden, was sich verstärkt auf die Integrationsfähigkeit von Frau J. auswirkte. Viele gemeinsame Behördengänge und die beruhigende Begleitung beim Asylverfahren - immer von der Angst verfolgt, doch noch abgeschoben zu werden - führten zu einem zunehmenden Vertrauen auch in die Ämter und die deutsche Gesellschaft. Folgende Ziele wurden erreicht:

  • Fortschritte beim Erlernen der deutschen Sprache
  • Alphabetisierungsversuche
  • Vaterschaftsanerkennung
  • Erhalt des Passes
  • Auszug aus dem Asylbewerberheim
  • Einrichtung einer eigenen Mietwohnung
  • psychische Stabilisierung
  • Vermittlung einer medikamentösen Behandlung der PTBS / depressive Symptomatik
  • Kontaktförderung zu anderen Frauen, deutliche Verbesserung der Symptomatik
  • Begleitung in der erneuten Schwangerschaft
  • Organisation einer Familienhebamme
  • Kindergarten - Zugang zu den Leistungen nach SGB II sowie Kindergeld
  • Elterngeld, Unterhaltsvorschuss, Bankverbindung.

Besonders bewegend war es, die feierliche Taufe ihres zweiten Kindes in der hiesigen afrikanisch-christlichen Kirche miterleben zu dürfen.

Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung (Projekte)
Nicht zuletzt prägte unsere Arbeit auch die Stärkung der Vernetzung im näheren (Stadt Ludwigshafen) und weiteren Umfeld von Rheinland-Pfalz sowie dem Nachbarbundesland Baden-Württemberg.
Über die konkreten Fälle entwickelte sich zunehmend die Vernetzung mit den unterschiedlichen Hilfseinrichtungen vor Ort: Psychiatrien, stationäre Einrichtungen, Ärzte, Psychologen, Beratungsstellen usw. Hinzu kamen über Mundpropaganda durch afrikanische Klientinnen weitere (u.a. nigerianische) Frauen zur Beratung.
Durch die aktive Teilnahme am AK Gewalt waren wir auch bei der Vorbereitung des Jubiläums vom „Rat für Kriminalitätsverhütung Ludwigshafen“ beteiligt. Es wurde eine öffentliche Woche mit dem Thema „Kinder und Jugendliche im Kontext von Gewalt in engen sozialen Beziehungen“ veranstaltet. Wir nutzten die Gelegenheit, um eine Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das Thema „Zwangsverheiratung“ und „Gewalt im Namen der Ehre“ zu erreichen, mit dem Ziel, Betroffenen dadurch den Zugang zu Hilfs- sowie Ausstiegsmöglichkeiten zu erleichtern. Konkret wurden diese bei einem Fachtag am 3.11.2014 im Rathauscenter Ludwigshafen einem größeren Fachpublikum sowie Multiplikatoren vorgestellt, um weitere Netzwerke zu schaffen.
Ebenso ist die Teilnahme am AK Asyl Speyer zu erwähnen, da hierdurch Kontakte zu Vertretern der Härtefallkommission sowie zu Mitarbeitern der Erstaufnahmestelle in Trier geknüpft werden konnten.
Durch die Nähe zu Baden-Württemberg beraten und betreuen wir auch häufiger Klientinnen von dort. Hilfreich hierfür ist der gute Kontakt zum „Bündnis Aktiv gegen Menschenhandel“. In dieser Runde findet ein regelmäßiger Austausch mit den dortigen Beratungsstellen FIZ Stuttgart, Freija Freiburg und Kehl sowie der Mitternachtsmission in Heilbronn statt. Kontakte zu wichtigen Ansprechpartnern der Polizei, zu Behörden und dem LKA in Baden-Württemberg werden ebenso kontinuierlich in den Sitzungen gepflegt.
Besonders interessant und hilfreich ist die Teilnahme unserer Fachberatungsstelle Ludwigshafen an dem rheinland-pfälzischen Modellprojekt „High Risk“- Fälle. Dieses innovative Projekt ermöglicht eine enge Zusammenarbeit von Polizei und verschiedenen Hilfsorganisationen vor Ort, um durch lebensbedrohliche Gewalt gefährdete Menschen präventiv zu unterstützen. Einmal im Monat findet eine multi-institutionelle Fallkonferenz zur Prävention schwerer Gewalt statt. Daran beteiligen sich folgende Einrichtungen: IST Ludwigshafen, Polizei Ludwigshafen, polizeilicher Opferschutz Ludwigshafen, Jugendamt Frauenhaus Ludwigshafen, Wildwasser, Contra häusliche Gewalt – Opferschutz und Täterarbeit. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt von der Universität Landau.

Mitarbeiterinnen
Im Jahr 2014 konnte das Team von Christiane Schröder und Nicola Egle in Ludwigshafen einiges bewegen, anstoßen und Grundsteine zu einem übergreifenden Hilfsnetz für Frauen in Not legen. Leider verließ uns Frau Schröder Ende des Jahres. Wir bedanken uns sehr für ihre Mitarbeit und wünschen ihr alles Liebe und Gute.

Dank
Viele regionale MitstreiterInnen sind stets auf der Suche nach guten, manchmal auch fantasievollen Lösungen zum Wohle der Frauen. Für ihre wunderbare Kooperation und das uns entgegengebrachte Vertrauen danken wir besonders.

 



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