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SOLWODI - Fachberatungsstelle in Aachen

Statistik Erstkontakte

"Projekt Stella"

Die Leiter Roshan Heiler zu Gast in der WDR-Sendung West ART am 212.04.2013

 

Kontakte, Beratung und Begleitung
Im Jahr 2014 waren 111 Erstkontakte in der Fachberatungsstelle Aachen zu verzeichnen. Die Frauen und Mädchen wurden in sehr unterschiedlichen Belangen beraten. Besonders häufig kamen Menschen mit dem Wunsch nach Ausstieg aus der Prostitution zu uns. Nach wie vor ist dies ein langer Prozess, für den zahlreiche Hürden zu überwinden sind, die abhängig von der individuellen Situation variieren. 
Streetwork ist auch 2014 ein wichtiger Grundpfeiler in der Sozialarbeit von SOLWODI Aachen gewesen. In der Aachener „Antoniusstraße“, die als Bordellstraße bekannt ist, fiel unseren Mitarbeiterinnen immer wieder auf, wie wenig die Frauen dort über ihre Rechte und Möglichkeiten wissen. Oft ist nicht einmal bekannt, dass Bedrohung, Zwang und Gewalt strafbar sind und entsprechend geahndet werden können. Die traurige Tatsache, dass in vielen Herkunftsländern der Frauen Polizei, Richter und Organisierte Kriminalität gemeinsame Sache machen, ist u.a. durch Ermittlungen von EUROPOL belegt. Verständlicherweise hat dies ein erhebliches Misstrauen gegenüber staatlichen Institutionen und „Uniformierten“ zur Folge. Umso wichtiger ist es, dass wir ein langfristiges Vertrauensverhältnis zu den Frauen aufbauen und über die Gegebenheiten in Deutschland informieren können. Diesbezüglich gelang uns in diesem Jahr ein besonderes Projekt: Seit 2014 gibt es in Aachen eine eigene Info-Broschüre zum Thema Prostitution, die in neun Sprachen übersetzt wurde. Für die Unterstützung bei der Erstellung dieser Broschüre danken wir sehr herzlich der Frauenorganisation ZONTA und all den ehrenamtlichen Übersetzern, die wir für das Projekt gewinnen konnten. Endlich können wir mithilfe der Broschüre Frauen unterschiedlicher Herkunftsländer in ihrer Muttersprache aufklären – über alle wichtigen Aspekte, wie z.B. Fragen zum Aufenthaltsstatus oder zur Gesundheit. Dies ermöglicht eine ganz elementare Verbesserung unserer Arbeit, denn eine solche Broschüre baut Verständigungsprobleme ab und schafft Transparenz für die Frauen in ihrer jeweiligen Situation.
Ein anderer grundlegender Baustein unserer Arbeit ist in dieser Hinsicht nach wie vor der Deutschunterricht. Auch 2014 nahmen die Frauen gern das Angebot an, kostenlos bei ehrenamtlichen MitarbeiterInnen Deutsch zu lernen. Gute Sprachkenntnisse sind unerlässlich, um langfristig die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen. Deshalb sind wir den Ehrenamtlichen für ihr Engagement in diesem Bereich sehr dankbar.
Die auf drei Jahre angelegte Finanzierung der SOLWODI Beratungsstelle in Aachen endete am 31. Dezember 2013. Im Jahr 2014 stellte das Bistum Aachen weiterhin die Beratungsräume zur Verfügung. Zudem wurde die Anschlussfinanzierung mit Unterstützung der Stadt Aachen sowie durch Spenden und Drittmittel gewährleistet. Die konstante Suche nach finanziellen Mitteln wird auch 2015 einen hohen Arbeitsaufwand erfordern.

Öffentlichkeitsarbeit, Vernetzung und Forschungsprojekt
Auch 2014 führten die Mitarbeiterinnen etablierte Formen der Öffentlichkeitsarbeit weiter. Sie wurden zu zahlreichen Vorträgen, z.B. zum Thema Menschenhandel oder Prostitution, von Schulen, Gemeinden, Studenten etc. eingeladen. Die Mitarbeit am Runden Tisch “Prostitution in Aachen” und im Arbeitskreis Prostitution des Frauennetzwerkes Aachen wurde ebenfalls fortgesetzt.
Darüber hinaus folgte SOLWODI Aachen im Juni der Einladung zu einer Anhörung im Landtag NRW nach Düsseldorf. Zu der Frage: „Inwiefern soll das Gesetz zu Menschenhandel geändert werden?“ wurde ausführlich Stellung bezogen. Aus der Perspektive von SOLWODI stand dabei die Umsetzung der Richtlinie 2011/36/EU (Menschenhandelsrichtlinie) im Zentrum. Obwohl die Frist zur Annahme dieser EU-Richtlinie schon seit April 2013 abgelaufen ist, hat die Bundesregierung sie bis heute nicht umgesetzt. Dabei wäre sie ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung: Neben verbesserter Strafverfolgung und der Verhinderung von Straftaten könnten Opfer mit ihr endlich adäquat geschützt werden.
Auf internationaler Ebene agierte SOLWODI Aachen 2014 weiterhin als Mitglied der Civil Society Platform, die sich zweimal jährlich in Brüssel trifft. Gerne nutzen wir diese Möglichkeit des Dialogs mit Nichtregierungsorganisationen aus anderen EU-Ländern.
Im November 2014 startete an der Universität Vechta ein multidisziplinäres Forschungsprojekt über das Thema „Menschenhandel zum Zweck sexueller Ausbeutung“, an dem SOLWODI Aachen intensiv beteiligt ist. Neue Forschungsprojekte auf diesem Gebiet sind von immenser Bedeutung, denn über das quantitative und qualitative Ausmaß von Menschenhandel wird viel zu wenig geforscht. Die PRIMSA-Studie ist eine deutsch-österreichische Kooperation. Das gemeinsame Ziel ist, Präventions- und Interventionsmaßnahmen zu entwickeln, die über Ländergrenzen hinweg einsetzbar sind. Deutschland und Österreich werden als Transit- und Zielländer von Menschenhandel zum Zweck sexueller Ausbeutung untersucht. Die Kooperationspartner wollen u.a. Methoden entwickeln, um die Ermittlungsarbeit zu unterstützen. Außerdem werden Konzepte für verbesserte Hilfsangebote für Opfer sowie neue Fort- und Weiterbildungen für PolizistInnen, SozialarbeiterInnen und PsychologInnen erarbeitet. Das Projekt findet im Zeitraum von November 2014 bis Oktober 2016 statt. Gefördert wird es vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Förderrichtlinie „Zivile Sicherheit – Schutz vor organisierter Kriminalität“ und durch das Sicherheitsforschungs-Förderprogramm KIRAS vom österreichischen Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie.



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