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- Solidarity with women in distress! - Solidarität mit Frauen in Not!




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SOLWODI-Fachberatungsstelle mit Frauenschutzwohnung in Duisburg

Statistik Erstkontakte

Kontakte, Beratung und Begleitung
Im vergangenen Jahr wurden 98 Erstanfragen an die Fachberatungsstelle in Duisburg gerichtet: Die Mädchen und Frauen kamen aus 35 unterschiedlichen Ländern, insbesondere aus Rumänien (14), Nigeria (10) und Bulgarien (9). Die Beratung und Begleitung der Klientinnen aus dem Vorjahr wurde fortgeführt.
In vielen Fällen von Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung (24) wurde unsere Beratungsstelle von der Polizei eingeschaltet. Aus diesen ersten Anfragen resultierten oft langfristige Betreuungen von Opferzeuginnen, die überwiegend aus Rumänien und Bulgarien stammten. Es gab mehrere große Ermittlungsverfahren, die meist in Prozessen und in Gefängnis- bzw. Bewährungsstrafen für die Täter endeten.
In einem großen Gerichtsverfahren wurde der Täter aufgrund der Aussage einer 22-jährigen bulgarischen Klientin – trotz eines umfassenden Geständnisses – lediglich zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt. Die Klientin war aufgrund der erlittenen psychischen, physischen und sexuellen Gewalt traumatisiert und psychisch erkrankt. Sie kehrte nach der Verurteilung des Täters in ihr Herkunftsland zurück und wird dort auch weiterhin betreut. Im Rahmen des Opferentschädigungsgesetzes wird derzeit ein möglicher Entschädigungsanspruch geprüft.
In einem anderen großen Verfahren, in dem zwei Zeuginnen involviert waren, gab es ein erfreulicheres Urteil: Durch die Aussage einer 25-jährigen rumänischen Klientin wurde ein Täter zu viereinhalb Jahren und der zweite Täter zu drei Jahren Haft verurteilt, obwohl die andere Zeugin den Täter mit ihrer Aussage schützte. Folglich stellte die junge Rumänin die einzige Zeugin in diesem Verfahren dar: Ihre Aussage war so glaubwürdig und detailliert, dass es zu einer langjährigen Verurteilung des Zuhälters kam.
Der Problemhintergrund „Häusliche Gewalt“ spielte bei weiteren 18 Anfragen eine Rolle. Hier stand besonders die soziale Beratung, eine sichere Unterbringung sowie die Vermittlung an Fachanwältinnen im Fokus der Arbeit. Die Problemlagen „Zwangsverheiratung“ (5) sowie „Bedrohung durch Ehrenmord“ (6) waren im letzten Jahr seltener vertreten. Des Weiteren wandten sich Frauen und Mädchen an uns

  • mit asyl- und aufenthaltsrechtlichen Problematiken,
  • auf der Suche nach Ausstiegshilfen aus der Prostitution,
  • aufgrund von ausbeuterischen Verhältnissen durch den Arbeitgeber,
  • mit einer Loverboy-Problematik,
  • sowie mit Ehe- und Partnerschaftsproblemen.

Als Besonderheit ist außerdem zu benennen, dass wir im Jahr 2014 zwei eritreische Frauen im Asylverfahren betreuten: Bei einer 27-jährigen Klientin, die Opfer von Menschenhandel zum Zwecke der Arbeitsausbeutung geworden ist, erhielten wir noch im Dezember den positiven Bescheid vom Bundesamt; bei einer gerade 18-jährigen jungen Frau dauert das Asylverfahren weiter an. Sie wurde im Ausland Opfer, ist jedoch derzeit noch so traumatisiert, dass sie zu keiner Aussage fähig und bereit ist. Mithilfe einer therapeutischen und anwaltschaftlichen Anbindung soll auch im kommenden Jahr weiter an ihrer Stabilisierung gearbeitet werden.

Schutzhaus
Die SOLWODI-Schutzwohnung war im letzten Jahr durchgängig ausgelastet. 23 Frauen mit insgesamt zwei Kindern und vier minderjährige Klientinnen erhielten eine sichere Unterbringung und die erforderliche psychosoziale Beratung und Betreuung meist über mehrere Monate hinweg und über den Jahreswechsel hinaus.
Entsprechend dem Auftrag von SOLWODI lebten überwiegend Opfer von Menschenhandel/ Zwangsprostitution (13) in der Schutzwohnung. Die Klientinnen waren zwischen 16 und 40 Jahre alt und stammten aus zwölf verschiedenen Nationen (z.B. aus Rumänien, Bulgarien, Eritrea sowie aus dem Kongo).

Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung (Projekte)
Für die Betreuung der Opfer von Menschenhandel / Zwangsprostitution, häuslicher Gewalt und Zwangsverheiratung sind Kontakte zu anderen Verbänden und Beratungsstellen unabdingbar. Daher pflegt SOLWODI Duisburg eine intensive Zusammenarbeit mit Organisationen und Verbänden im In- und Ausland, wie z.B.

  • Jugendämter
  • Ausländerbehörden, Jobcenter, Sozialamt
  • Ärzte und Therapeuten, PSZ Düsseldorf, Praxis Kosmidion in Essen
  • Gesundheitsamt Duisburg
  • Schulen, VHS und Sprachschulen
  • NGO´s im Ausland, wie SOLWODI Rumänien und LaStrada Bulgarien

Außerdem sind wir Mitglied in unterschiedlichen Arbeitskreisen und Netzwerken zur Vertretung der Rechte und Chancen für Frauen in Notsituationen (z.B. Frauennetzwerk Duisburg, Aktiv für Arbeit Hochfeld, AK Neue EU-Bürger).
Auf zahlreichen Vorträgen machten die Mitarbeiterinnen von SOLWODI auf die Problematik von Menschenhandel und Zwangsprostitution aufmerksam und stellten ihre Arbeit in Duisburg vor.

Mitarbeiterinnen
In der Beratungsstelle und Schutzwohnung von SOLWODI Duisburg gab es neben dem Leitungswechsel im Frühjahr 2014 weitere personelle Änderungen: Im Juni und Juli wurden drei neue Nachtbereitschaften in der Schutzwohnung eingestellt, um die fachliche Arbeit auch nachts zu gewährleisten. Die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen stehen täglich bis 19:00 und als Bereitschaft im Hintergrund zur Verfügung.
In der Beratungsstelle erhöhte eine der dort tätigen Sozialarbeiterinnen ihre Tätigkeit von 20 auf 40 Wochenstunden. Des Weiteren verstärkt seit Juni 2014 eine Sozialarbeiterin B.A. (20 Wochenstunden) die Arbeit in der Beratung und Betreuung von Klientinnen. Seit Dezember 2014 ergänzt eine zweite Hauswirtschaftskraft mit 30 Wochenstunden die Arbeit in der Schutzwohnung.
Die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle und Schutzwohnung erhielten auch in diesem Jahr tatkräftige Unterstützung von ehrenamtlichen Kolleginnen, Praktikantinnen und Nachtbereitschaften. Sie unterstützen uns bei Nachhilfestunden für die Frauen, bei der Gestaltung von Freizeitaktivitäten, in der Begleitung von Klientinnen zu bestimmten Terminen sowie in der Beschaffung von Kleidung, Haushaltsbedarf und Möbeln für die Frauen.

 

 



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