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- Solidarity with women in distress! - Solidarität mit Frauen in Not!




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SOLWODI-Fachberatungsstelle und Frauenhaus in Osnabrück

Die Beratungsstelle SOLWODI in Osnabrück ist von der Hochschule Osnabrück – Studiengang Soziale Arbeit B.A. -  offiziell anerkannte Institution für studienbegleitende Praktika als Ausbildungsstelle für Studierende.

Abschaffen statt Anschaffen – Neugründung der regionalen Initiative „Solwodi-Sisters" gegen Prostitution

 

 

Statistik Erstkontakte

Erstkontakte
2016 wurden wir von 89 Frauen aus 31 Ländern erstmalig um Beratung, Unterstützung und Hilfe gebeten. Sie alle machten auf die eine oder andere Weise Erfahrung mit Gewalt und Ausbeutung. Auffällig war im Berichtsjahr die hohe Zahl von 40 Frauen, die Opfer von Gewalt durch Partner und Familienangehörige wurden. In den Gesprächen wurde deutlich, dass diese Frauen oft über einen langen Zeitraum geschlagen und gequält wurden, ehe sie endlich den Mut fanden, sich Hilfe zu holen. Elf Frauen waren von Zwangsheirat bedroht bzw. wurden bereits gegen ihren Willen verheiratet.
Drei Frauen baten uns um Unterstützung bei ihrer Rückkehr ins Heimatland und 14 Frauen berieten wir zu unterschiedlichen Problematiken wie Aufenthaltsstatus, Wohnungssuche usw. Bei elf Frauen bestand der Verdacht auf Zwangsprostitution oder Menschenhandel, von denen wir vier Frauen in unsere Schutzwohnung aufnehmen konnten. Die anderen Frauen konnten wir an andere Schutzhäuser vermitteln. Weitere neun Frauen wollten aus der Prostitution aussteigen und baten unsere Beratungsstelle um Hilfe und Unterstützung, die sich immer sehr arbeitsaufwendig und langwierig gestaltet.
Auch 2016 hatten wir einen Missbrauchsfall an einem Kind. Diesen Fall konnten wir an eine andere Beratungsstelle abgeben, da sich das Opfer nicht im Einzugsgebiet befand.
Zu diesen 89 Erstkontakten betreuten wir 18 Frauen und sieben Kinder in der Schutzwohnung sowie 31 Frauen und 16 Kinder aus 2015 weiter.

Schutzwohnung  
2016 betreuten wir 18 Frauen und sieben Kinder aus zehn verschiedenen Nationen.
Opfer von Menschenhandel, Verdacht auf Zwangsprostitution und Vergewaltigung war bei acht Frauen der Grund für die Aufnahme bei uns. Fünf Frauen erlitten durch Partner/Ehemänner schwere häusliche Gewalt und vier jüngere Frauen waren von Zwangsheirat bedroht. Eine Frau hatte Aufenthaltsprobleme, aber bevor wir Schritte in die Legalität einleiten konnten, hatte sie die Schutzwohnung wieder verlassen.
Das Zusammenleben der Frauen und Kinder aus unterschiedlichen Ländern mit verschiedenen Sprachen, fremden Kulturen sowie jeweils der eigenen persönlichen Geschichte und Erfahrung gestaltet sich nicht immer einfach. Daher bemühen wir uns, durch gemeinsame Feste, Gespräche und Unternehmungen die Gemeinschaft zwischen den Frauen zu fördern und zu stärken. Aus diesem Grunde und auch, um den Klientinnen bestimmte Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln, erarbeiteten die Mitarbeiterinnen ein Projekt „Fit für den Haushalt und die deutsche Lebensweise“. In drei Modulen an acht Nachmittagen wurde intensiv auf z.B. Mülltrennung, Erlernen kleinerer Reparaturen im Haushalt, umweltgerechtes Putzen und Reinigen, gesundes Essen, Verschönern der Wohnung usw. eingegangen. Jedes Modul endete mit einer kleinen Prüfung und der feierlichen Übergabe eines Zertifikates.
Das Projekt kam so gut an bei den Frauen, dass wir es wieder anbieten werden.
Im vergangenen Jahr standen acht Umzüge von Klientinnen in eigene Wohnungen an, wobei für eine Klientin die Wohnung komplett renoviert werden musste. Die Wohnung war in einem dermaßen schlechten Zustand, dass unsere Kapazitäten hierfür niemals ausgereicht hätten. Wie erleichtert waren wir, als sich wieder  Stefan Schmidtwilken mit seiner Firma der Wohnung annahm und aus dem hässlichen Entlein einen wunderschönen Schwan zauberte – nur für ein Dankeschön, einer Sachspendenquittung und dem Willen, SOLWODI zu unterstützen.

Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung
Im vergangenen Jahr konnten wir 25 Vorträge an Schulen, Universitäten, Hochschulen und bei verschiedenen Gruppen wie kfd, Skf und den Soroptimisten halten und dabei über die Arbeit von SOLWODI und die Themen Menschenhandel, Zwangsprostitution, Loverboy-Methoden und Zwangsheirat berichten.
Die Vorträge stießen bei den jeweiligen Zielgruppen auf ein positives Echo.
Der Wunsch zu helfen, ist nach wie vor da, wie wir an Spenden und Honoraren sehen konnten. Ebenso konnten wir auf regionaler Ebene Interviews mit Journalisten führen. Wir waren regelmäßig im Migrationsausschuss vertreten, auch im Sozialausschuss der Stadt Osnabrück. Ebenso gibt es regelmäßigen Austausch in den Vernetzungstreffen der norddeutschen Fachberatungsstellen gegen Menschenhandel sowie in der Frauen-AG.
Um Sicherheitsprobleme in unserer Schutzwohnung auszuschließen, stehen wir mit den Opferschützern und dem LKA Niedersachsen in intensiverem Austausch.
Erstmals beteiligten wir uns am Afrika-Markt in Osnabrück mit besonderem Augenmerk auf die SOLWODI-Arbeit in Kenia und Ruanda. Es kam zu interessanten Gesprächen, besonders, weil wir einen 20-l-Kanister mit Wasser gefüllt hatten und Besucher aufforderten, diesen auf dem Kopf ein Stück zu tragen. Diese schwere Arbeit müssen junge Mädchen täglich erfüllen. Weder Frauen noch Männer konnten diese Aufgabe erfüllen – im Gegensatz zu unseren afrikanischen Klientinnen, die unseren Stand besuchten. Für sie war es augenscheinlich ein Kinderspiel.
Im September 2016 haben sich in Osna-brück SOLWODI und Sisters e.V. zu einer Ortsgruppe zusammengeschlossen, um für die Nöte der Frauen in der (Zwangs-) Prostitution zu sensibilisieren. Die Initiative will in der Stadt Osnabrück und im Landkreis ein Bewusstsein dafür schaffen, dass käuflicher Sex nicht normal ist, wie es oft dargestellt wird.
Menschen – und in diesem Fall speziell Frauen – sind nicht käuflich!
Mit Info-Veranstaltungen, Flyern und in Gesprächen versuchen wir zurzeit gegen das geplante Großbordell in Fürstenau die Bevölkerung zu mobilisieren. Auch wenn wir den Bau nicht verhindern können, wollen wir zumindest für die Nöte der Frauen sensibilisieren.
Unser Dank gilt in besonderer Weise den vielen Ehrenamtlichen, die mit viel Zeit und Engagement unsere Arbeit erleichterten und der Stadt Osnabrück – und hier insbesondere Herrn Kunze – für das Ermöglichen von Sonderzuwendungen in Höhe von fast 20.000 € für die besonders intensive Arbeit mit unseren Klientinnen.

Martina Niermann für das Team Osnabrück

Postfach 37 03
49027 Osnabrück
Tel: 0541 - 52 81 909
Fax: 0541 - 52 81 910
osnabrueck[at]solwodi.de



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