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- Solidarity with women in distress! - Solidarität mit Frauen in Not!




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Die Auszubildenen der Aktion Mensch spenden 406,70 € an die SOLWODI-Fachberatungsstelle in Bonn

SOLWODI-Beratungsstelle in Bonn

Statistik Erstkontakte

Die SOLWODI Fachberatungsstelle in Bonn wurde im Juni 2014 eröffnete, im November mit einem feierlichen Festakt und vielen Interessierten offiziell eingeweiht. Die offizielle Eröffnungsfeier begann mit einem Tag der Offenen Tür in der Beratungsstelle, zu dem viele andere Einrichtungen, lokale PolitikerInnen und auch interessierte Bonner BürgerInnen kamen. Am Abend ging die Veranstaltung im Frauenmuseum mit einer Führung durch die Ausstellung „SOLWODI in Deutschland, Kenia und Bonn“ weiter. Im Anschluss hielt neben Sr. Lea Ackermann auch die Bonner Gleichstellungsbeauftragte eine Eröffnungsrede. Abgerundet wurde der Abend von einem Benefizkonzert der „Daughters of Eve“. Es war eine gelungene Eröffnung mit vielen Interessierten.

Aufsuchende Arbeit
Im Jahr 2014 haben wir mit der aufsuchenden Sozialarbeit im Bonner Prostitutionsmilieu begonnen. Um möglichst viele verschiedene Frauen zu erreichen, sucht das mehrsprachige Team einmal pro Woche an unterschiedlichen Wochentagen und zu wechselnden Uhrzeiten den Kontakt zu den Frauen. Dabei werden abwechselnd Bordelle, der Straßenstrich auf der Immenburgstraße, zu dem ein angrenzendes Verrichtungsgelände gehört, sowie Privatwohnungen aufgesucht. Die Bedarfsanalyse hat ergeben, dass vor allem Unwissenheit und Sprachprobleme den Frauen Schwierigkeiten bereiten. Daher findet neben der Verteilung des mehrsprachigen Informationsmaterials auch Aufklärung über die Angebote statt, zu denen beispielsweise die kostenlosen Sprach- und Alphabetisierungskurse sowie ein Bewerbungstraining zählen. Aktuell ist durch die Mitarbeit von Ehrenamtlichen eine Eins zu Eins Betreuung der Frauen gewährleistet. Viele Frauen benötigten unsere Unterstützung bei Behördengängen und Arztbesuchen. Des Weiteren betreuten wir im Jahr 2013 bereits sieben Frauen bei ihrem Ausstieg aus der Prostitution. Insgesamt meldeten sich drei Frauen, die Opfer von Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung geworden sind. Sie konnten in sichere Unterkünfte vermittelt werden und einige werden bei der Aussage von uns begleitet.
Auch der Dienst im Beratungscontainer auf dem Verrichtungsgelände in Bonn ist Teil der aufsuchenden Arbeit. SOLWODI leistet dort neben vier weiteren freien Trägern, koordiniert durch das Bonner Gesundheitsamt, Sozialberatung für Frauen, die sich in der Straßenprostitution befinden. Die Frauen können im Container Getränke und kleine Speisen erwerben, was eine Kontaktaufnahme zu den Frauen ermöglicht. Zur Weihnachtszeit haben wir an die Frauen kleine Sachspenden als Geschenke verteilt.

Finanzierung
Im Jahr 2014 erhielten wir die erfreuliche Nachricht, dass die Finanzierung der Fachberatungsstelle Bonn ab dem Jahr 2015 durch die „Aktion Mensch“ anteilig gewährleistet sein wird. Des Weiteren wurde unsere Arbeit durch Spendengelder unterstützt.

Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung
Mit einem Informationsstand in der Bonner Innenstadt informierten wir in Vorbereitung der großen Eröffnungsfeier über die neue Fachberatungsstelle und unsere Arbeit. Es kamen viele interessierte Bonner BürgerInnen, von denen wir einige bei der offiziellen Eröffnung wieder begrüßen durften.
Im Rahmen der Eröffnungsfeier genoss die Fachberatungsstelle viel mediale Aufmerksamkeit vonseiten der Bonner Lokalmedien. Auch der WDR sendete einen kleinen Fernsehbeitrag über die Arbeit von SOLWODI in Bonn und die Eröffnung der Beratungsstelle.
Des Weiteren sprach die Leitung der SOLWODI Fachberatungsstelle auf der Europawerkstatt in Berlin zum Thema „Prostitution zwischen Sexarbeit und white slavery“ über das liberale deutsche Prostitutionsgesetz und stieß so eine Diskussion zu diesem wichtigen Thema an. Bei der Veranstaltung, die von den Jungen Europäischen Föderalisten (JEF) organisiert wird, hatten engagierte MultiplikatorInnen die Möglichkeit, mit Abgeordneten aus dem Bundestag und der EU Kommission über europapolitische Themen zu diskutieren.
Überdies ist die Mitarbeiterin von SOLWODI Bonn bereits in allen relevanten Arbeitskreisen, wie dem AK Opferschutz und dem AK Anlaufstelle Straßenstrich, eingebunden und steht in sehr gutem Kontakt zu anderen Fachberatungsstellen und öffentlichen Behörden sowie zur Polizei.
Darüber hinaus kamen im Jahr 2014 einige politische VertreterInnen auf kommunaler-, landes- und auch Bundesebene in unsere Beratungsstelle und informierten sich über die Arbeit von SOLWODI in Bonn sowie über die Arbeit von SOLWODI im Allgemeinen.

Fallbeispiel
Im Jahr 2014 begleiteten wir eine Klientin, deren Geschichte beispielhaft für das perfide System des Frauenhandels in Europa ist. Die junge Frau wurde über das Internet „angeworben“. In der Anzeige wurde nach einer Verkäuferin im Gastronomiegewerbe gesucht. Die junge Frau meldete sich auf die Anzeige und verließ voller Hoffnung ihre Familie und ihr Kind im Heimatland. Sie wollte sich in Deutschland ein neues Leben aufbauen, um ihrem Kind eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Nach ihrer Ankunft in Deutschland sollte die Frau mehrere Dokumente unterschreiben. Der Täter (ebenfalls aus ihrem Heimatland) erzählte ihr, dass es sich dabei um ihren Arbeitsvertrag und die Krankenversicherung etc. handelte. Die junge Frau unterschrieb alle Dokumente, da sie selbst noch kein Deutsch sprach und dem Mann vertraute. Nach zwei Wochen wurde die Frau nicht zur versprochenen Arbeit in ein Restaurant, sondern in ein Bordell gefahren. Dort sollte sie für den Peiniger anschaffen. Beim Versuch sich zu wehren, wurde sie immer wieder unter Drogen gesetzt. Ihr wurde gedroht, dass ihr Kind im Heimatland ermordet werden würde, wenn sie sich wehrt. Neben der psychischen Gewalt wurde sie auch immer wieder Opfer von physischer Gewalt in Form von Schlägen und Vergewaltigungen durch den Zuhälter. Nach einigen Monaten erfuhr sie, dass sie hoch verschuldet sei, da es sich bei den unterschriebenen Dokumenten um Handyverträge und Autoversicherungen gehandelt hatte. Nach über einem Jahr gelang der Frau die Flucht aus dem Bordell. Schwer traumatisiert und verschuldet wandte sie sich an unsere Beratungsstelle und bat um Hilfe. Die Frau wird von SOLWODI im Prozess gegen die Täter unterstützt und konnte sich mit unserer Hilfe ein neues Leben in Deutschland, außerhalb der Prostitution aufbauen.

Wer noch um Hilfe bat: Anfragen mit der Bitte um Unterstützung in der Fallarbeit erfolgten von Institutionen wie Polizei, Frauenhaus, Kliniken (LVR) und anderen.

Mitarbeiterinnen
Im Jahr 2014 war nur eine Sozialarbeiterin in der Beratungsstelle tätig. Seit August 2014 wurde sie von einer Studentin der Sozialen Arbeit im Rahmen eines Praktikums zweimal wöchentlich unterstützt. Darüber hinaus bieten ehrenamtliche Unterstützerinnen Deutsch- und Alphabetisierungskurse sowie Bewerbungstraining für die Frauen an.

Loverboy-Projekt
In Bonn wurde im letzten Jahr ein Schulprojekt zur sogenannten Loverboy-Methode entwickelt und als Pilotprojekt durchgeführt. Loverboys sind junge Männer, die junge Mädchen (bereits ab 14 Jahren) unter Vortäuschung einer Liebesbeziehung in die Prostitution drängen.
Im letzten Jahr haben sich drei Opfer der Loverboy-Methode an SOLWODI gewandt und um Unterstützung gebeten. Darüber hinaus wurden besorgte Eltern beraten, die die Befürchtung hatten, dass sich die Tochter in den Fängen eines Loverboys befindet.
Im Rahmen des Schulprojektes werden junge Mädchen, einen ganzen Tag über das Thema informiert. Mit verschiedenen Materialien und Methoden wird eine Strategie erarbeitet, sich selbst zu schützen und über Hilfsangebote informiert. Darüber hinaus werden in diesem Kontext auch LehrerInnen und SchulsozialarbeiterInnen für das Thema sensibilisiert. Die Resonanz war sehr positiv und mehrere Schulen richteten bereits weitere Anfragen an SOLWODI. Leider ist die Finanzierung des Projektes noch nicht gesichert, weshalb das Projekt nicht kontinuierlich angeboten werden kann.

Berliner Freiheit 16
53111 Bonn
Tel.: 0228-96 39 72 10
Fax: 0228-96 39 14 45
Email: bonn[at]solwodi.de

 

                  









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