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150 Gäste spenden für Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution
Hirzenach, den 26. August 2013
Diejenigen, denen dieses Sommerfest gewidmet war, konnten nicht teilnehmen – zu ihrer eigenen Sicherheit. Für die Bewohnerinnen des SOLWODI Schutzhauses Koblenz, alle Opfer von Menschenhandel, Zwangsprostitution oder Zwangsheirat, wäre eine solch öffentliche Veranstaltung viel zu gefährlich. Auf Fotos vom Fest könnten sie entdeckt und so vielleicht von ihren Peinigern aufgespürt werden.
"Wir haben lange überlegt, ob wir das riskieren können. Unseren Klientinnen hätte ein so fröhliches Fest sicher gut getan", erläuterten die Sozialarbeiterinnen der Hilfs- und Menschenrechtsorganisation SOLWODI in Koblenz. Dort ist eine von deutschlandweit 15 Anlaufstellen, bei denen Frauen, die Opfer von Menschenhandel, Zwangsprostitution oder –heirat geworden sind, Hilfe erhalten: Einen Sprachkurs, psychologische Beratung oder auch eine sichere Bleibe.
Für all das braucht es Geld und Zeit – und genau das will der Förderverein SOLWODI Schutzhaus Koblenz e.V. beitragen. "Wir helfen den Helfern, zum Beispiel mit Spendenaktionen oder Öffentlichkeitsarbeit wie diesem Fest", so Dr. Ingeborg Thümmel, erste Vorsitzende des Fördervereins, der sich erst im vergangenen Dezember gegründet und bis jetzt 20 Mitglieder hat. Umso überraschender, dass rund 150 Besucher am Freitag, dem Internationalen Tag der Erinnerung an Sklavenhandel und dessen Abschaffung, in den Garten der Sportschule Oberwerth in Koblenz kamen.
"Zwangsprostitution ist moderne Sklaverei", erklärt Monika Hömberger, als zweite Vorsitzende im Verein aktiv. "Und wir wollen etwas gegen diese Ausbeutung von Frauen tun, die Gleichberechtigung unmöglich macht!"
Zwangsprostitution ist besonders in Ländern mit liberalen Prostitutionsgesetzen ein großes Problem – also auch in Deutschland. Hier wurden 2002 gesetzliche Grundlagen geschaffen, durch die Prostitution ein Beruf werden sollte wie jeder andere, mit kranken- und rentenversicherten, steuerpflichtigen Arbeitnehmerinnen. Doch das war graue Theorie – die Praxis sieht bis heute ganz anders aus: Immer noch arbeiten geschätzt 90 Prozent der Prostituierten unter Zwang und zum Teil unmenschlichen Bedingungen.
"Prostitution ist mit der Würde des Menschen, mit der Würde der Frau nicht vereinbar! Die Legalisierung der Prostitution hat zu einer gesellschaftlichen Akzeptanz geführt. Die Leute denken: Ach das ist erlaubt, also kann es auch nicht so schlimm sein. Genau das ist es aber!", so Sr. Dr. Lea Ackermann, Gründerin von SOLWODI und Ehrengast des Sommerfestes. "Immer wieder helfen wir der Polizei in ganz Deutschland dabei, junge Mädchen, 15, 16 Jahre alt, aus einem Bordell zu holen. Darauf kann es nur eine Antwort geben: Der Kauf von sexuellen Dienstleitungen muss in Deutschland, so wie in vielen anderen Ländern auch, verboten werden. Für dieses Anliegen brauchen wir Mitstreiter wie die Frauen – und Männer! – des SOLWODI Fördervereins hier in Koblenz!"
Der Erlös des Festes kommt natürlich SOLWODI zugute. Wie auch der Scheck über 2.500 Euro, den Agnes Dunkel von der Lotto-Stiftung Rheinland-Pfalz auf dem Fest übergab.
Ein weiteres Geschenk brachte zunächst die Gruppe "Mini Maxi Singers" aus Koblenz mit, später am Abend dann Jazz-Legende Django Rheinhardt: Musik! Reinhardt, der mit seiner eigenen Organisation die Integration von Sinti in Deutschland fördert, arbeitet mit SOLWODI Koblenz in einem gemeinsamen Projekt zusammen. Die Besucher des Sommerfestes brachte er bis weit in den Abend hinein richtig in Schwung.
"Und genau diesen Schwung brauchen wir, um dem modernen Sklavenhandel – hier vor unserer Haustür – ein Ende zu setzen!", freute sich Sr. Lea.
Möchten auch Sie helfen? Der Förderverein SOLWODI Schutzhaus Koblenz e.V. trifft sich jeden 1. Mittwoch im Monat um 18 Uhr im Gemeindezentrum St. Franziskus in Koblenz-Goldgrube. Interessierte sind herzlich willkommen! Weitere Informationen auch auf www.solwodi.de.