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04.02.15 - Pressemitteilung: Weltweiter Gebetstag gegen Menschenhandel
Aktionstage 2015 gegen Gewalt an Frauen
Augsburger Friedenspreis für Sr. Dr. Lea Ackermann und SOLWODI am 22.November 2014
SOLWODI-Kampagne: "Mach den Schluss-STRICH" geht weiter!
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Seit 1998 ist diese Website ein Sponsoringprojekt der agentur makz für den Verein SOLWODI.
"Keine Frauensklaverei in Deutschland"
Hilfs- und Menschenrechtsorganisation SOLWODI startet Kampagne für ein Europa ohne Prostitution
Unter dem Motto "Mach den Schluss-STRICH!" startet die Hilfs- und Menschenrechtsorganisation SOLWODI kurz vor der Bundestagswahl und möglichen Koalitionsverhandlungen eine groß angelegte Kampagne. Das Ziel: die Situation von Frauen in Deutschland nachhaltig verbessern.
"Wenn Jungen und Mädchen, Männer und Frauen von klein auf lernen, dass man(n) Sexualität – und das heißt in aller Regel: Frauen – kaufen kann wie Fast-Food – wie soll da ein gleichberechtigtes Miteinander von Frau und Mann entstehen?" so Sr. Dr. Lea Ackermann, die SOLWODI Deutschland e.V. 1987 gegründet hat. "Prostitution verhindert Gleichberechtigung, fördert Menschenhandel, ist ein Angriff auf die Würde der Frau und auf ihre elementaren Menschenrechte."
Dabei sollte alles besser werden in Deutschland – mit dem rot-grünen Prostitutionsgesetz 2002: Prostitution sollte ein Beruf werden wie jeder andere, und die Frauen in der Prostitution: krankenversichert, rentenversichert, abgesichert, anerkannt. Genau das, so die Bilanz von SOLWODI, hat jedoch überhaupt nicht funktioniert: Immer noch haben die weitaus meisten Frauen in der Prostitution keine Sicherheit durch einen Arbeitsvertrag oder eine Altersabsicherung, arbeiten unter Druck oder Zwang, trinken Alkohol oder nehmen Drogen bei ihrer Tätigkeit und leiden unter posttraumatischen Belastungsstörungen, ähnlich denen von Folteropfern.
Deshalb fordert SOLWODI mit der Aktion "Mach den Schluss-STRICH!", dass der Kauf von sexuellen Dienstleistungen in Deutschland verboten wird, so wie es unter anderem bereits in Schweden praktiziert wird. Damit wird ein Blickwechsel vollzogen von der Frau in der Prostitution auf den Mann, der die Ware Frau kauft.
"Überall in Europa, zuerst in Schweden, dann auch in Norwegen, Irland, Frankreich hat man erkannt, dass es für die Frauen viel mehr Nach- als Vorteile bringt, wenn die Prostitution legalisiert ist", so Monika Hartenfels, Geschäftsführerin von SOLWODI Deutschland e.V. "Deutschland steht mit seinem liberalen Prostitutionsgesetz weitestgehend an einsamer Front, so dass sich ein ständig zunehmender Sex-Tourismus in unser ach so ‚freizügiges’ Land entwickelt hat. Deutschland – das Bordell Europas? Wollen wir dieses Image? Nein! Wir von SOLWODI fordern die Bundesregierung auf, sich in die große Bewegung für ein Europa ohne Prostitution einzureihen."
Mit der Kampagne will SOLWODI möglichst viele Unterschriften sammeln, die dann der Bundesregierung übergeben werden, so dass der öffentliche Druck die Politik zum Handeln zwingt.
Und Handlungsbedarf besteht: Zwar wurde kurz vor der Sommerpause des Bundestages das "Gesetz zur Bekämpfung des Menschenhandels und Überwachung von Prostitutionsstätten" noch durch den Bundestag gepeitscht und so die längst fällige Umsetzung der Richtlinie 2011/36/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 5. April 2011 zur Verhütung und Bekämpfung des Menschenhandels und zum Schutz seiner Opfer mit Verspätung vollzogen. Doch eine Genehmigung des Gesetzes durch den Bundesrat in seiner kommenden Sitzung am 20. September ist äußerst fragwürdig: Die zuständigen Ausschüsse des Bundestages haben bereits vergangene Woche dem Bundesrat empfohlen, einen neuen Gesetzentwurf zur grundlegenden Reform der legalen Prostitution sowie zur effektiven Bekämpfung des Menschenhandels und der Zwangsprostitution vorzulegen (siehe Bundesrats-Drucksache 641/1/13 vom 10.9.2013). Das vor der Sommerpause formulierte Gesetz, so die Empfehlung an den Bundesrat, müsse grundlegend überarbeitet werden, da es dem Ziel, den Menschenhandel einzudämmen, nicht gerecht werde – es stelle lediglich eine "Minimallösung" dar.
Damit dürfte das Thema Menschenhandel in der kommenden Legislaturperiode auch die neue Bundesregierung wieder beschäftigten. An dieser Diskussion will SOLWODI sich mit der aktuellen Kampagne beteiligen und mit den Unterschriften zeigen, was die Menschen in Deutschland wollen.
Wenn auch Sie die Kampagne "Mach den Schluss-STRICH!" unterstützen wollen, dann gibt es zwei Wege: Fordern Sie unsere Flyer mit Unterschriftenliste im Internet an (einen entsprechenden Link finden Sie auf der Startseite von www.solwodi.de), sammeln sie mit diesem Flyer Unterschriften und schicken Sie uns diese zu.
Oder zeichnen Sie mit Ihrer Unterschrift elektronisch auf: change.org: https://www.change.org/de/Petitionen/an-die-bundesregierung-von-deutschland-der-kauf-sexueller-dienstleistungen-in-deutschland-muss-gesetzlich-verboten-werden
Die Hilfs- und Menschenrechtsorganisation SOLWODI hilft Frauen und Mädchen, die Opfer von Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung geworden sind, Opfern von Zwangsprostitution und Zwangsheirat und von Ehrenmord bedrohten.
Für Rückfragen und Interviewanfragen, auch mit Sr. Dr. Lea Ackermann, kontaktieren Sie bitte Dr. Katja Schupp, Pressearbeit, SOLWODI Deutschland e.V., Propsteistr. 2, 56154 Boppard-Hirzenach, Tel.: 0160-8007753, Schupp[at]solwodi.de
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SOLWODI Deutschland e.V. "SOLidarity with WOmen in DIstress – Solidarität mit Frauen in Not" ist ein Verein, der Frauen in Notsituationen hilft und ist Anlaufstelle für ausländische Frauen, die durch Sextourismus, Menschenhandel oder Heiratsvermittlung nach Deutschland gekommen sind. Der Verein ist überparteilich und überkonfessionell. Gegründet wurde SOLWODI 1985 in Kenia und 1987 in Deutschland. In Deutschland ist SOLWODI mit inzwischen 15 Beratungsstellen, einer Kontaktstelle und sieben Schutzwohnungen für ausländische Frauen und Mädchen, die hier in Not geraten sind, vertreten.
Hirzenach, den 18. September 2013