Title: 27.01.2014 - Pressemitteilung: Ein Europa ohne Prostitution rückt näher
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Pressemitteilung: Ein Europa ohne Prostitution rückt näher

Hirzenach, den 27.01.2014

Ausschuss für die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter des Europäischen Parlaments stimmt für Adaption des Nordischen Modells

Die Hilfs- und Menschenrechtsorganisation SOLWODI begrüßt, dass der Kauf von sexuellen Dienstleistungen nun auch europaweit verboten werden könnte. Dafür jedenfalls stimmte am Donnerstag der Ausschuss des Europäischen Parlaments für die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter, kurz FEMM (14 Ja-Stimmen, 2 Gegenstimmen und sechs Enthaltungen).
Für die Abgeordneten unter Leitung der britischen Labour-Politikerin Mary Honeyball verhindert Prostitution die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Indem der Kauf von Sex unter Strafe gestellt wird, soll die Nachfrage reduziert, der Markt ausgetrocknet und Menschenhandel eingedämmt werden. Nach Angaben der Europäischen Kommission werden 62 Prozent aller Menschenhandels-Opfer in der EU zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung gehandelt, fast ausschließlich Frauen und Mädchen.
Vorbild für die EU ist dabei das sogenannte Nordische Modell, wie es etwa seit 15 Jahren in Schweden praktiziert wird: Durch das Verbot des Kaufs sexueller Dienstleistungen werden die Sexkäufer kriminalisiert und nicht die Frauen in der Prostitution. Gleichzeitig sollen die Frauen durch wirksame Ausstiegshilfen und Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten Alternativen zur Prostitution nutzen.
Zusammen mit einer wachsenden Gruppe Gleichgesinnter setzt sich SOLWODI ebenfalls für ein Verbot des Kaufs von sexuellen Dienstleistungen nach schwedischem Vorbild in Deutschland ein. Eine Unterschriftenkampagne unter dem Titel "Mach den Schluss-STRICH. Keine Frauensklaverei in Deutschland" hat inzwischen über 18.000 Unterstützter.
"Anfangs wurden wir für die Forderung ‚Mach den Schluss-STRICH!’ belächelt. Dann aber kamen immer mehr Unterstützer, nicht zuletzt auch Alice Schwarzer. Wir sind mit unserer Forderung längst nicht mehr allein", so Sr. Dr. Lea Ackermann, Gründerin und Vorsitzende von SOLWODI. Gerade erst hat das französische Parlament für das Nordische Modell gestimmt. "Man spürt eine richtige Aufbruchstimmung. Wirkliche Gleichberechtigung wird erst möglich in einem Europa ohne Prostitution!"
Die entscheidende Abstimmung im Europäischen Parlament findet sehr wahrscheinlich in der Sitzungswoche vom 24. Februar statt. Bis dahin setzen sich alle Gegner von Prostitution dafür ein, möglichst viele Parlamentsmitglieder über die Folgen von Prostitution aufzuklären.
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Die Aktion endet am 8. März, dem Internationalen Frauentag, und soll dann später in Berlin medienwirksam übergeben werden.

Für Rück- und Interviewanfragen kontaktieren Sie bitte:

Dr. Katja Schupp

Pressearbeit

SOLWODI Deutschland e.V.

Propsteistr. 2

56154 Boppard-Hirzenach

Tel.: 0160-8007753

Schupp@solwodi.de

 

 

Hinweis für die Redaktionen:

Gerne können Sie Sr. Dr. Lea Ackermann, Gründerin von SOLWODI, für Fragen oder Interviews zu diesem Thema kontaktieren.

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SOLWODI Deutschland e.V. "SOLidarity with WOmen in DIstress – Solidarität mit Frauen in Not" ist ein Verein, der Frauen in Notsituationen hilft und ist Anlaufstelle für ausländische Frauen, die durch Sextourismus, Menschenhandel oder Heiratsvermittlung nach Deutschland gekommen sind. Der Verein ist überparteilich und überkonfessionell. Gegründet wurde SOLWODI 1985 in Kenia und 1987 in Deutschland. In Deutschland ist SOLWODI mit inzwischen 15 Beratungsstellen, einer Kontaktstelle und sieben Schutzwohnungen für ausländische Frauen und Mädchen, die hier in Not geraten sind, vertreten.


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