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04.02.15 - Pressemitteilung: Weltweiter Gebetstag gegen Menschenhandel
Aktionstage 2015 gegen Gewalt an Frauen
Augsburger Friedenspreis für Sr. Dr. Lea Ackermann und SOLWODI am 22.November 2014
SOLWODI-Kampagne: "Mach den Schluss-STRICH" geht weiter!
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Hirzenach, den 27.06.2014
Bündnis von Stadt, drei Landkreisen und SOLWODI legt Schwerpunkt auf Hilfe für Opfer von Zwangsheirat und Ehrverbrechen
Die Hilfs- und Menschenrechtsorganisation SOLWODI, die Opfer von Zwangsprostitution, Menschenhandel, Zwangsheirat und Ehrverbrechen unterstützt, eröffnet noch in diesem Jahr eine neue Beratungsstelle in Fulda. Das Projekt, das zunächst auf eine Pilotphase von drei Jahren angelegt ist, wird federführend getragen von einem Bündnis lokaler und regionaler Akteure wie der Stadt und dem Landkreis Fulda sowie den Landkreisen Vogelsberg und Hersfeld-Rotenburg.
In diesem Zusammenhang eröffnet Sr. Dr. Lea Ackermann mit Ihrem Vortag "Was heißt Ehre? Ehre und Gewalt passen nicht zusammen" heute am 27. Juni die Schwerpunktwochen "Gegen Gewalt im Namen der Ehre". Mit der Eröffnungsveranstaltung um 17.00 Uhr im Mehrgenerationenhaus Aschenberg, Aschenbergplatz 16 – 18 in Fulda beginnt eine vierwöchige Veranstaltungsreihe zum Thema mit vielen weiteren Vorträgen, Ausstellungen, Gesprächen, Filmen und vielem mehr.
"Gewalt und Ehre, das geht für mich nicht zusammen", so Sr. Dr. Lea Ackermann. "SOLWODI steht den Frauen zur Seite, die im Namen der Ehre unterdrückt, misshandelt und klein gehalten werden und hilft Ihnen, eine selbstbestimmte Zukunft aufzubauen. Dafür ist die Präsenz vor Ort ganz wichtig – die Möglichkeit, durch die Partner in Fulda nun eine neue Beratungsstelle finanzieren und aufbauen zu können, ist phantastisch. Und das alles wurde in weniger als einem Jahr festgezurrt und ausgehandelt!"
Die Gespräche mit SOLWODI begannen im September 2013. Die Stadt Fulda und die umliegenden Landkreise hatten sich zuvor schon seit mehreren Jahren zusammen mit dem Netzwerk gegen Gewalt, der Hessischen Landesregierung, der Violeta gGmbH, dem Polizeipräsidium Osthessen und der Hochschule Fulda intensiv mit Gewalt im Namen der Ehre beschäftigt. 2013 entstand daraus die "Osthessische Initiative gegen Gewalt im Namen der Ehre".
"Wir freuen uns, wenn wir so zeitnah als möglich eine Zusammenarbeit mit SOLWODI beginnen können", so Dr. Heiko Wingenfeld, erster Kreisbeigeordneter des Landkreises Fulda, der die Idee zu einer spezialisierten Beratungsstelle federführend begleitet hat.
Auch wenn Gewalt im Namen der Ehre überwiegend in stark patriarchalisch strukturierten Familien und Kulturen vorkommt, so ist sie doch längst in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen. Spektakuläre Fälle wie etwa der Mord an der in Berlin lebenden Deutsch-Türkin Hatun Sürücü oder der Wiesbadenerin Gönül Karabey durch die eigenen Brüder zeigen nur die Spitze des Eisbergs. Betroffen sind in aller Regel junge Mädchen ab der Pubertät.
Schlimmstenfalls genügt dann schon ein falscher Blickkontakt, ein Gespräch mit einem Mann, ein Kinobesuch oder der Wunsch nach einer selbständigen Zukunftsgestaltung, um die Ehre der Familie in den Augen der männlichen Familienmitglieder zu verletzen. Überwiegend, jedoch bei weitem nicht nur, sind Familien in schwieriger wirtschaftlicher und sozialer Lage betroffen. Die Mädchen und Frauen haben unter psychischen und physischen Repressionen zu leiden und sehen oft keine Alternative als Flucht.
Fachkompetente Beratung durch geschultes Personal, bei der eine anonyme und sichere Unterbringung häufig an erster Stelle steht, ist dann überlebenswichtig. Aber auch die Sensibilisierung von Mitmenschen, gerade etwa in der Schule von MitschülerInnen und LehrerInnen, die Notlagen erkennen und dann richtig handeln müssen, werden Thema in der neuen Beratungsstelle sein. Betreut und begleitet wird diese durch die schon lange bestehende SOLWODI-Beratungsstelle in Bad Kissingen. Renate Hofmann von SOLWODI Bad Kissingen begann die Zusammenarbeit mit Fulda mit einem Vortrag im September vergangenen Jahres. Von den in Aussicht gestellten und Anfang Juni besichtigten Räumen ist sie begeistert.
"Das neue SOLWODI-Büro ist zentrumsnah, in einem größeren Gebäudekomplex, so dass die Frauen die Chance haben, uns unerkannt und anonym aufzusuchen", so Renate Hofmann. Sie wird von Bad Kissingen aus den Aufbau der Beratungsstelle sowie die Einarbeitung der neuen Kollegin betreuen, den kollegialen Austausch und ggf. notwendige gemeinsame Fallbesprechungen usw. sichern.
Sr. Dr. Lea Ackermann ist dankbar für die Gelegenheit, die Arbeit von SOLWODI nun auch in Fulda etablieren zu können: "Eine Träne zu trocknen ist ehrenvoller, als Ströme von Blut zu vergießen – diesen Grundsatz vor allem den Menschen nahebringen, die es genau andersherum gelernt haben, das wünsche ich mir für unsere Arbeit in Fulda."
Für Rück- und Interviewanfragen kontaktieren Sie bitte:
Dr. Katja Schupp
Pressearbeit
SOLWODI Deutschland e.V.
Propsteistr. 2
56154 Boppard-Hirzenach
Tel.: 0160-8007753
Hinweis für die Redaktionen:
Gerne können Sie Sr. Dr. Lea Ackermann, Gründerin von SOLWODI, für Fragen oder Interviews zu diesem Thema kontaktieren.
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SOLWODI Deutschland e.V. "SOLidarity with WOmen in DIstress – Solidarität mit Frauen in Not" ist ein Verein, der Frauen in Notsituationen hilft und ist Anlaufstelle für ausländische Frauen, die durch Sextourismus, Menschenhandel oder Heiratsvermittlung nach Deutschland gekommen sind. Der Verein ist überparteilich und überkonfessionell. Gegründet wurde SOLWODI 1985 in Kenia und 1987 in Deutschland. In Deutschland ist SOLWODI mit inzwischen 16 Beratungsstellen, einer Kontaktstelle und sieben Schutzwohnungen für ausländische Frauen und Mädchen, die hier in Not geraten sind, vertreten.