Preisträgerin 2012Kurzvita Daniela DröscherDaniela Dröscher wurde 1977 in München geboren. Aufgewachsen im rheinland-pfälzischen Becherbach bei Kirn besuchte sie das Gymnasium in Meisenheim am Glan und studierte Germanistik, Anglistik und Philosophie in Trier und London. An der Universität Potsdam promovierte sie mit einem poetologischen Thema. Heute lebt sie als freie Autorin in Berlin. JuryentscheidDie Jury zeichnete mit Daniela Dröscher erneut eine Wahlberlinerin mit Pfälzer Wurzeln für den Arno-Reinfrank Literaturpreis aus. Die Jury lobt die Autorin für ihre herausragende Prosa, die sie in ihren Erzählungen und vor allem in ihrem Debütroman “Die Lichter des George Psalmanazar” veröffentlicht hat. Die Literaturkritik hob dabei ihren somnambul zarten und feinsinnig illuminierten Stil wie auch ihre „Dialektik der Aufklärung“ hervor, vor allem in ihrem Roman, der im 18. Jahrhundert in London spielt. In zum Teil tiefsinnigen, zum Teil absurd-komischen Szenen werden Aberglaube, Scharlatanerie und Wissenschaft in ein dynamisches Wechselspiel gebracht. In diesem Roman -eine Geschichte des Lebens und der Liebe- treffen sich die Intentionen von Daniela Dröscher und Arno Reinfrank - zum Beispiel in der Theorie der „Poesie der Fakten“, als auch in der Prosa wie dem Roman „Solly und die 99 Engel“. Daniela Dröschers Theaterstück “Hundert Blumen”, das 2009 in Mainz uraufgeführt wurde, versteht sich als „ein modernes Sozialdrama, das weder larmoyant noch einseitig das krisengeschüttelte Prekariat beschreibt, vielmehr stellt es beherzt die Frage nach Wert und Würde des Menschen.“ Mit ihrer poetisch-heiteren, melancholisch-trotzigen Sprache und einem zutiefst empathischen Blick auf die Verlierer unserer Zeit schildere Daniela Dröscher die Welt der kleinen Leute – da ist es nicht falsch, an Arno Reinfranks in Koblenz uraufgeführtes Theaterstück „Das Manöver findet bei Straubs auf der Veranda statt" zu denken, um nur wenige Beispiele zu nennen, warum Daniela Dröscher den Arno-Reinfrank-Literaturpreis verdient. | Quickfinder Kultur Kulturbüro Bildende Kunst Musik Theater, Kleinkunst, Tanz Literatur |