Katja Lange-Müller liest im Historischen Ratssaal aus ihrem Roman „Drehtür“
Aber was kann ein Einzelner überhaupt ausrichten? Die Sache mit dem Helfen ist nämlich durchaus zwiespältig. Und genau darum geht es Katja Lange-Müller in ihrem Roman „Drehtür“, aus dem sie am Donnerstag, dem 2. Februar 2017, im Historischen Ratssaal der Stadt Speyer lesen wird. Der Roman greift die Geschichte einer Krankenschwester auf, die frustriert und orientierungslos von ihren Hilfs-Einsätzen in Mittelamerika zurückkehrt, und mit tiefem Verständnis für menschliche Ängste und Wünsche wichtige Fragen stellt: Wann ist Helfen unbarmherzig, weil es Leiden verlängert? Warum haben wir Mitleid mit Menschen, aber nicht mit Labortieren (oder andersrum)? Wann hat Helfen mehr mit Macht als Nächstenliebe zu tun und wann verbirgt Mitleid nur die Verachtung für das Gegenüber? Über solche Fragen denkt die Autorin nach und will auch mit Ihrem Publikum in Speyer darüber sprechen. „Drehtür ist ein Buch voller funkelnder Prosastücke, ein jedes in packender Sprache geschrieben, in saftigen Details dem Leben abgerungen, sicher zwischen Komik und Melancholie balancierend. Dank der Erzählkunst von Katja Lange-Müller wird man sie nicht mehr vergessen: Die lebenskluge, stumme, rauchende Heldin Asta Arnold,“ so die Literaturkritikerin Katja Oskam. Katja Lange-Müller, geboren 1951 in Berlin-Lichtenberg, machte zunächst eine Ausbildung zur Schriftsetzerin und arbeitete mehrere Jahre als Krankenschwester in der Psychiatrie bevor sie 1979 ihr Studium am Institut für Literatur in Leipzig aufnahm. 1986 veröffentlichte sie ihr erstes Buch – „Wehleid“. Sie wurde vielfach mit Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis, dem Heinrich-von-Kleist-Preis und zuletzt auch dem Günter-Grass-Preis. Speyer.Lit
- Reihe 2017: Katja Lange-Müller, Drehtür Medieninformation der Stadt Speyer vom 25. Januar 2017 | Rathaus Quickfinder
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