====== sb8-19 Transkription Hier ruht Fanny Hermann geb. Wolf geb. [...] 18[...] gest. 5. Jan. 1878 Kommentar Es handelt sich vermutlich um das Grabmal einer verheirateten Frau, das vermutlich nur eine deutsche Inschrift trug. Die Lesung von Namen und Datum ist sehr unsicher. ====== sb8-17 Personalia 1879-09-03 Jetche b. Mordechai Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏יטכה בת מרדכי אשת‏‎ ‎‏כ׳ כ׳ יששכר הלכה בכל‏‎ ‎‏עת בדרך ישרה ואמונה‏‎ ‎‏ועשתה צדקה וגמלה חסד‏‎ ‎‏כל ימי חייה מתה ביום‏‎ ‎‏ה׳ ט״ז אלול תרל״ט לפ״ק‏‎ ‎‏בת שבעים ותשע שנים‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ [...] Daniel gest. 3[...] Übersetzung Hier ist begraben Jetche, Tochter des Mordechai, Gattin des geehrten Issachar, zur jeder Zeit ging sie den rechten und vertrauten Weg, sie übte Wohltat ›und erwies Liebeswerk‹ alle Tage ihres Lebens, gestorben am Tag 5, 16. Elul 639 der kleinen Zählung im Alter von neunundsiebzig Jahren. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 5: Av 1,2 ====== sb8-14 Personalia 1880-06-28 Jizchak b. Naftali Weil Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏יצחק בן כ׳ נפתלי ווייל‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ [Isa]ack Weil geb. 1805 gest. 28. Juni 1882 Übersetzung Hier ist begraben Jizchak, Sohn des geehrten Naftali Weil, [...] [...] [---] Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens ====== sb8-16 Personalia 1880-01-26 1888-01-19 Transkription ‎‏בִּקְרֹבַי אֶקָדֵש‏‎ Durch die mir nahe stehen will ich geheilight werden. III B.M. 10.3. Hier ruhen Mayer // Jakobine Eppstein // Eppstein geb. 13.6. // geb. Fränkel 1810 // geb. 1806 gest. 26.1. // gest. 19.1. 1880 // 1888 Übersetzung ›An den mir Nahen will ich geheiligt werden‹ Zitatapparat Zl 1: Lev 10,3 ====== sb8-15 Personalia 1882-04-12 Brendel b. Josef Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ברענדל בת יוסף‏‎ ‎‏אשת כ׳ גדליה חיים‏‎ ‎‏גדלה לטוב את‏‎ ‎‏בניה וגמלה חסד‏‎ ‎‏כל ימי חייה מתה‏‎ ‎‏בת תשע וארבעים‏‎ ‎‏שנה ביום ד׳ כ״ג‏‎ ‎‏ניסן תרמ״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה א׳‏‎ Babette Daniel geb. August geb. 28. A[...] gest. 12. April [1]88[2] Übersetzung Hier ist begraben Brendel, Tochter des Josef, Gattin des geehrten Gedaljah Chajim, sie erzog ihre Kinder zum Guten ›und erwies Liebeswerk‹ alle Tage ihres Lebens, gestorben im Alter von neunundvierzig Jahren am Tag 4, 23. Nissan 642 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens, Amen Zitatapparat Zl 5: Av 1,2 ====== sb8-13 Personalia 1888-02-13 Gittel b. Baruch Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏גיטל מרת ׃‏‎ ‎‏בת ברוך מ‏‎ ‎‏שטיינבאך‏‎ ‎‏אשת חיל ׃‏‎ ‎‏תפארת בעלה‏‎ ‎‏ותפארת בניה‏‎ ‎‏מתה ביום ב׳‏‎ ‎‏אדר תרמ״ח‏‎ ‎‏לפ״ק תנצב״ה‏‎ Karolina Jacob geb. Jacob a. Steinbach a. Glan 87 Jahre alt. gest. am 13. Februar 1888 in St. Wendel. Übersetzung Hier ist begraben Frau Gittel, Tochter des Baruch aus Steinbach, ›die tüchtige Gattin‹, Zierde ihres Gatten ›und Zierde ihrer Kinder‹, gestorben am 2. Tag Adar 648 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 5: Spr 31,10 Zl 7: Spr 17,6 Kommentar Zl 2: Die beiden Worte stehen in vertauschter Reihenfolge. ====== sb8-34 Personalia 1892-11-18 Transkription ‎‏[לזכרון] עולם‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ Ruhestätte v. Jacob Sender geb. zu Sötern 25. Novbr. 1837, gest. zu St. Wendel 18. Novbr. 1892. Er ruhe in Frieden. Ein Vater wie selten man einen findet, Hat seiner Kinder Glück er fest gegrün= det. Übersetzung Zum ewigen Andenken [---] ====== sb8-35 Personalia 1893-07-14 Menachem b. Jeschaja Halevi Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏לזכרון עולם‏‎ ‎‏מצבת איש תם וישר‏‎ ‎‏הלך תמים ופעל צדק‏‎ ‎‏ירא אלהים כל ימיו‏‎ ‎‏יועץ וחכם חרשים‏‎ ‎‏דרש טוב לעמו‏‎ ‎‏מנחם בר ישיה הלוי‏‎ ‎‏מת בשם טוב‏‎ ‎‏ונקבר ביום א׳ ר״ח אב‏‎ ‎‏בשנת תרנ״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Mendel Schönmann geb. 5. Juni 1836 gest. 14. Juli 1893. Übersetzung Hier ist begraben - Zum ewigen Andenken (sei) ›das Steinmal‹ ›eines lauteren und aufrechten Mannes‹, ›er wandelte in Lauterkeit und wirkte Wohl‹, war gottesfürchtig all seine Tage, ›Rat und Weiser in Künsten‹, ›auf das Beste für sein Volk bedacht‹, Menachem, Sohn des Jeschaja Halevi, gestorben ›mit gutem Namen‹ und begraben am 1. Neumondstag Aw im Jahre 653 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 3: Gen 35,14 | Zl 3: Ijob 1,8 Zl 4: Ps 15,2 Zl 6: Jes 3,3 Zl 7: Est 10,3 Zl 9: bBer 17a Kommentar Zln 6-7: Diese Wendungen findet man häufig in Eulogien von Gemeindevorstehern. Vielleicht war auch Mendel Schönmann Vorsteher und Leiter seiner Gemeinde? ====== sb8-36 Personalia 1895-07-23 Transkription ‎‏[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ ‎‏צדק ירא אלהים‏‎ ‎‏כל ימיו עושה‏‎ ‎‏[צדקות] בכל עת‏‎ ‎‏מת ביום ג׳ ב׳ אב‏‎ ‎‏ונקבר בשם‏‎ ‎‏טוב למחרתו‏‎ ‎‏[תר]נ״ה לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Borg Borg geb. 13. Septbr. 1833, gest. 23. Juli 1895. Übersetzung [...] [...] Wohltätigkeit, ›Gott ehrfürchtend‹ all seine Tage, ›er erwies (Wohltätigkeit) jederzeit‹, gestorben am Tag 3, 2. Aw und begraben ›mit gutem Namen‹ am folgenden Tag, (6)55 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 3: Ijob 1,8 Zl 4f: Ps 106,3 Zl 7f: bBer 17a Kommentar Die aus beliebten Zitaten zusammengesetzte Eulogie wurde vermutlich einem Musterbuch entnommen und konnte so teilweise rekonstruiert werden, obwohl sie fast vollständig verwittert ist. Sie findet sich in ähnlicher, aber längerer Form zum Beispiel in Schalom ha-Cohens 1820 in Wien erschienenen Briefsteller Ketav joscher und im Sefer Hachajim, dem "Israelitischen Andachtsbuch" von Salomon Ephraim Blogg (erste Auflage Hannover 1848, vierte verbesserte Auflage Hannover 1866/67, S. 312: Grabschriften "für junge verheirathete Männer"). Das heute völlig verwitterte Frauengrabmal Nr. 0023 wurde identisch gestaltet - vermutlich handelt es sich um das Grabmal der Gattin von Borg Borg. ====== sb8-39 Personalia 1902-12-09 Meir'Hakohen Czarnikau Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏מרנן ורבנן הגאון מאיר‏‎ ‎‏הכהן חשרניקו איש‏‎ ‎‏קדוש צדיק יסוד עו=‏‎ ‎‏לם נפטר בשם טוב‏‎ ‎‏ביום ג׳ ׃ ט׳ ׃ כסלו לפ״ק‏‎ ‎‏תרס״ג ׃‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Rabbÿ Jakob Meyer aus Czarnikan starb am 9. Dezbr. 1902 im Alter von 88 Jahren. Friede seiner Asche! Von denen, die mir nahe steh en, wurde ich geheiligt und vom ganzen Volke geehrt. 3. B. Mose Kap. 10, V. 3 Übersetzung Hier ist begraben unser Lehrer und unser Meister, der überragende Gelehrte, Meir Hakohen Czarnikau, ein heiliger Mann, ›der Gerechte - das Fundament der Welt‹, verschieden ›mit gutem Namen‹ am Tag 3, 9. Kislev der kleinen Zählung. 663 Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 4: Spr 10,25 Zl 5: bBer 17a Kommentar Kleines Grabmal mit einer zweisprachigen Inschrift für einen Rabbiner. Anrede, Attribute und Titulatur weisen sie als eine solche aus, weitere Ehrbezeugungen oder eine Umschreibung seiner Tätigkeit blieben aus. Charnikau (pol. Czarnków) ist eine Landgemeinde im Norden der Woiwodschaft Großpolen, die seit 1772 zu Preußen gehörte. Der erste Buchstabe der Zeile wurde verschrieben und korrigiert. ====== sb8-40 Personalia 1904-08-30 David b. Awraham Transkription ‎‏[־־־]‏‎ ‎‏בחור מצא‏‎ ‎‏חן בעיני כל‏‎ ‎‏אדם ה״ה דוד‏‎ ‎‏בר אברהם‏‎ ‎‏נפטר ביום ג׳ י״ט‏‎ ‎‏אלול ונקבר‏‎ ‎‏ביום ו׳ תרס״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ David Alexander gestorben 30. August 1904 im Alter von 20 Jahren. Ruhe [in Frieden]. Was auch die Erd' uns Schönes spendet, ein Traum ist's nur, der schnell vollendet! Übersetzung [---] ein Junggeselle, ›er fand Gefallen in den Augen von‹ jederman, es ist David, Sohn des Awraham, verschieden am Tag 3, 19. Elul und begraben am Tag 6, 664 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2f: Vgl. Gen 6,8 Kommentar Zl 1: Hier fehlt die übliche Einleitungsformel Hier ist begraben. ====== sb8-41 Transkription Karoline Sender geb. Sender gest. 1905 Mutter von Siegmund Sender Kommentar Das Grabmal wurde vermutlich erneuert, wahrscheinlich vom genannten Sohn. ====== sb8-42 Personalia 1906-06-25 Ester b. Jaakow Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏קבורת נערה בתולה‏‎ ‎‏צנועה וחמודה מרת‏‎ ‎‏אסתר בת יעקב כשושנה‏‎ ‎‏עודה באבה קטפה המות‏‎ ‎‏ביום ב׳ תמוז תרס״ו‏‎ ‎‏לפ״ג‏‎ Hier ruht in Gott Ester Seligmann aus Haupersweiler geb. 31. Mai 1855 gest. 23. Juni 1906 Übersetzung Hier ist begraben - Grabstätte eines Mädchen, einer Jungfrau, züchtig und lieblich, Frau Ester, Tochter des Jaakow, wie eine Rose, ›noch in ihrer Blüte, pflückte sie der Tod‹ am 2. Tag Tammus 666 nach großer Zählung Zitatapparat Zl 5: Vgl. Ijob 8,12 Kommentar Zum Datum: Nach der hebräischen Inschrift lag der Todestag zwei Tage früher als nach der deutschen Inschrift. Möglicherweise bezieht sich diese Angabe auf den Begräbnistag. ====== sb8-32 Personalia 1908-11-15 Schlomo b. Jaakow 1916-03-17 Kreine Transkription Hier ruht in Frieden Salomon Dahlsheimer geb. 2. April 1853, gest. 15. November 1908. ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תמים שלמה בר‏‎ ‎‏יעקב מת בשם טוב ביום‏‎ ‎‏כ״א מרחשון תרס״ט לפ״ק ׃‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Mathilde Dahlsheimer geb. Rothschild geb. 11. November 1861. gest. 17. März 1916. ‎‏קרינא א׳ כ׳ שלמה דאהלסהיימער‏‎ ‎‏מתה ביום י״ג אדר שני תרע״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ein lauterer Mann, Schlomo, Sohn des Jaakow, gestorben ›mit gutem Namen‹ am 21. Tag des Marcheschvan 669 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kreine, Gattin des geehrten Schlomo Dahlsheimer, gestorben am 13. Tag des zweiten Adar 676 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 7: bBer 17a ====== sb8-12 Personalia 1909-03-17 Awraham b. Jaakow Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש אמונים הולך תמים‏‎ ‎‏מעשיו היו טובים ושלמים‏‎ ‎‏אברהם בר יעקב זט נודל‏‎ ‎‏נפטר ביום ד׳ כ״ד באדר‏‎ ‎‏ונקבר ביום ו׳ ערב שבת‏‎ ‎‏תרס״ט לפ״ק ׃‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Abraham Alexander geb. am 2. Januar 1848 zu Illingen, gest. am 17. März 1909 in St. Wendel Friede seiner Asche! Im Grab ist Ruh, im [Leben Schmerz?] D[...] Übersetzung Hier ist begraben ›ein Mann von Treuen‹, ›lauter wandelnd‹, seine Taten waren gut und vollkommen, Awraham, Sohn des Jaakow, St. Wendel, verschieden am Tag 4, 24. Adar, und begraben am Tag 6, am Vorabend des Schabbat 669 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Spr 20,6 | Zl 2: Ps 15,2 Kommentar Zl 4: Im Ortsnamen St. Wendel sind zwei Buchstaben vertauscht (‎‏זט נודל‏‎ statt ‎‏זט ונדל‏‎). Zln 13-14: Der stark verwitterte deutsche Sinnspruch könnte folgendermaßen gelautet haben: "Im Grab ist Ruh, im Leben Schmerz, drum ruhe sanft, du edles Herz". ====== sb8-31 Personalia 1909-05-16 Glik b. Issachar Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל ונעימה‏‎ ‎‏גליק בת יששכר‏‎ ‎‏הלכה במישור‏‎ ‎‏נפטרה ביום ב׳‏‎ ‎‏ונקברה ביום ד׳‏‎ ‎‏כ״ח באייר תרמ״ט‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Frau Lehmann Rothschild Karol. geb. Loeb,Karoline Rothschild geb. Loeb geb. 8. Okt. 1839, gest. 16. Mai 1909. Übersetzung Hier ist begraben ›eine tüchtige Gattin‹, auch anmutsvoll, Glik, Tochter des Issachar, sie wandelte in Geradheit, verschieden am Tag 2 und begraben am Tag 4, 28. Ijar 649. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 2: Spr 31,10 Kommentar Zum Datum: Die hebräische Inschrift gibt irrtümlich 649 statt 669 als Todesjahr an. ===== sb8-9 Personalia 1913-02-10 Jechiel b. Jaakow 1923-01-29 Feilche b. Eljakum Zwi Transkription Ruhestätte von Michel Rothschild geb. 23. Januar 1854, gest. 10. Februar 1913. und Frau Michel Rothschild Viola geb. AugustPhilippina Viola Rothschild geb. August geb. 20. Febr. 1857, gest. 29. Jan. 1923. Ruhet sanft! ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏יחיאל בר יעקב‏‎ ‎‏ר׳ אדר תרע״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל תפארת בעלה ותפארת‏‎ ‎‏בניה ה״ה אשה יראת א׳ מרת פיילכא‏‎ ‎‏בת אליקום צבי אשת ראטהשילד‏‎ ‎‏מתה בשיבר טו בר ביוס ב׳ י״ב שבט‏‎ ‎‏ונקברה ביוס ה׳ תרפ״ג לפ״ק‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Jechiel, Sohn des Jaakow, 4. Adar 673 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Hier ist begraben ›die tüchtige Gattin‹, Zierde ihres Gatten ›und Zierde ihrer Kinder‹, es ist die gottesfürchtige Frau, Frau Feilche, Tochter des Eljakum Zwi, Gattin des Rothschild, gestorben ›in gutem Greisenalter‹ am Tag 2, 12. Schwat, und begraben am Tag 5, 683 der kleinen Zählung Zitatapparat Zl 16: Spr 31,10 Zl 16f: Spr 17,6 Zl 19: Gen 25,8 Kommentar In der hebräischen Inschrift sind eine Reihe von Steinmetzfehlern, die auf die Verwechslung ähnlicher hebräischer Buchstaben zurückgehen. Zl 3: ‎‏ר׳‏‎ statt ‎‏ד׳‏‎. Zl 19: ‎‏בשיבר‏‎ statt ‎‏בשיבה‏‎, ‎‏טו בר‏‎ statt ‎‏טובה‏‎ und ‎‏ביוס‏‎ statt ‎‏ביום‏‎. Zl 20: ‎‏ביוס‏‎ statt ‎‏ביום‏‎. ====== sb8-45 Personalia 1914-07-09 Keile b. Koppel Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הגבירה המהוללה תפארת‏‎ ‎‏בעלה ותפארת בניה פעלה‏‎ ‎‏טוב כל ימיה היקרה מרת‏‎ ‎‏קיילא בת קאפל אשת גדליהו‏‎ ‎‏חיים מתה בשיבה טובה ביום‏‎ ‎‏ה׳ ט״ו תמוז ונקברה ביום א׳‏‎ ‎‏תרע״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Frau Karoline Daniel geb. Koppel geb. 13. Sept. 1828, gest. 9. Juli 1914. Ruhe in Frieden. Übersetzung Hier ist begraben die gepriesene Herrin, Zierde ihres Gatten und ›Zierde ihrer Kinder‹, sie wirkte gut all ihre Tage, die Teure, Frau Keile, Tochter des Koppel, Gattin des Gedaljahu Chajim, sie starb ›in gutem Greisenalter‹ am Tag 5, 15. Tammus, und wurde begraben am Tag 1, 674 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 3: Spr 17,6 Zl 6: Gen 25,8 Kommentar Die Eulogie auf Karoline Daniel wurde vermutlich einer Vorlage entnommen. Sie findet sich in längerer Form z.B. im Sefer Hachajim, dem "Israelitischen Andachtsbuch" von Salomon Ephraim Blogg (erste Auflage Hannover 1848, vierte verbesserte Auflage Hannover 1866/67, S. 311, Nr. 3: "Grabinschrift für eine alte Frau"). ====== sb8-20 Personalia 1914-07-24 Jaakow b. Jechiel Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ילד רך נחמד ונעים תרע״ד לפ״ק‏‎ ‎‏שמ׳ יעקב בר יחיאל נפטר ביום דר״ח אב‏‎ ‎‏ביום א׳‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht unser liebes Kind Hans Rothschild 16. Aug. 1912, 24. Juli 1914 Ruhe sanft! Übersetzung Hier ist begraben ein zartes Kind, liebenswert und liebenswürdig, 674 der kleinen Zählung, sein Name: Jaakow, Sohn des Jechiel, verschieden am Tag des Neumonds Aw am Tag 1 Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Die Reihenfolge der Zeilen in der hebräischen Inschrift sind verrutscht, die Angabe vor dem Begräbnisdatum fehlt. Das Kreuz als Zeichen für "gestorben" wurde auf jüdischen Friedhöfen aufgrund seiner christlichen Konnotation meist vermieden. ====== sb8-29 Transkription Jakob Hanau Eheg. von Maria geb. Sender geb. am 4. Nov. 1859 gest. am 24. Dez. 1917 Kommentar Selten gibt in Deutschland die Grabinschrift eines Mannes auch den Namen seiner Gattin an (in den Niederlanden dagegen ist dies z.B. die Regel). ====== sb8-30 Personalia 1918-12-17 1924-08-11 Transkription ‎‏פ״נ מצבת‏‎ Balthasar Jacob geb. 17. Sept. 1833 gest. 17. Dez. 1918. Karoline Jacob geb. Wolff geb. 30. April 1845, gest. 11. August 1924. Übersetzung Hier sind begraben; Grabmal von Kommentar Dies ist ein gutes Beispiel dafür, dass man im 20. Jahrhundert häufig die verwendeten hebräischen Wendungen nicht mehr verstand: Hier wurden zwei hebräische Einleitungsformeln nebeneinander über die deutsche Inschrift gesetzt, ungeachtet der Tatsache, dass ihr wörtlicher Sinn nicht zusammenpasst. Gemeint war vermutlich eine Entsprechung des deutschen "Ruhestätte". ====== sb8-33 Personalia 1919-10-26 Ettel b. Ascher Transkription Ruh[estä]tte [der] F[amili]e D[rexl]er Nur d[er ist tot,] der verge[ssen ist] ‎‏פ״נ‏‎ Emilie Drexler geb. Rothschild 2.4.1866, 26.10.1919 ‎‏אשה מהוללה ויקרה‏‎ ‎‏מוכתרת בכל מדה ישרה‏‎ ‎‏מרת אטיל בת אשר‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Drexler JuliusJulius Drexler EmilieEmilie Drexler LydiaLydia Drexler deportiert Hanau SiegfriedSiegfried Hanau CillyCilly Hanau gest. in Kuba Übersetzung Hier ist begraben eine gepriesene und teure Frau, bekrönt mit jeder rechten Eigenschaft, Frau Ettel, Tochter des Ascher. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Doppelgrabmal, die für Julius Drexler reservierte rechte Seite blieb unbelegt. Der deutsche Sinnspruch ist ein Zitat des österreichischen Schriftstellers Joseph Christian Freiherr von Zedlitz (1790-1862) (aus: "Der Stern von Sevilla" von 1829, 5. Kapitel, vierter Aufzug, siebter Auftritt: "Wer im Gedächtniß seiner Lieben lebt, ist ja nicht todt, er ist nur fern. - Todt nur ist, wer vergessen wird"). Dieser Sinnspruch, der oft auch Immanuel Kant zugeschrieben wird, hat sich zu einem beliebten Grabspruch entwickelt. ===== sb8-8 Transkription Ruhestätte der Eheleute Jakob WolffSara Wolff geb. Levy Kommentar Die Zuweisung der Grabstätte an Jakob Wolff und seine Ehefrau Sara Wolff geb. Levy erfolgt aufgrund der Daten und der Lage. Ihr Enkel Jakob Wolff, geb. am 05.04.1879 in St. Wendel als Sohn des Alphons Wolff und der Regina Meyer, verstarb vor 1930/1933, dessen Ehefrau Paula Johanna Weil, geb. am 10.10.1887 in Landau, heiratete nach dessen Tod Siegfried Stern aus Hoppstätten und ist noch 1950 gen. ====== sb8-22 Personalia 1919-07-28 1925-10-22 Transkription Hier ruht in Frieden Alphons Wolff geb. 11. Nov. 1848, gest. 28. Juli 1919. Sein Haus war seine Welt. Regine Wolff geb. Meyer geb. 7. Dez. 1852, gest. 22. Okt. 1925. ‎‏אשת חיל‏‎ Übersetzung ›die tüchtige Gattin‹ Zitatapparat Zl 8: Spr 31,10 ====== sb8-26 Personalia 1919-07-31 1936-08-01 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ Hier ruht Marianne Berl geb. Ermann gest. den 31. Juli 1919. ‎‏תנצב״ה‏‎ Eugen Berl geb. 8. Nov. 1870 gest. 1. Aug. 1936 Übersetzung Hier ist begraben Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Aufgrund der Gestaltung des Grabmals und der Verteilung der Inschriften ist davon auszugehen, dass dieses Grabmal ursprünglich nicht als Doppelgrabmal gedacht war. ====== sb8-23 Personalia 1920-11-15 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל תפארת‏‎ ‎‏בעלה ובניה‏‎ ‎‏תמימה וישרה‏‎ ‎‏ונעימה במעשיה‏‎ ‎‏לעני ולאביון‏‎ ‎‏פרשה כפיה‏‎ ‎‏לגמול חסד‏‎ ‎‏[־־־]‏‎ [...] Lis?[...] ge[...] Übersetzung Hier ist begraben ›die tüchtige Gattin‹ Zierde ihres Gatten und ihrer Kinder, lauter, aufrecht und anmutsvoll in ihren Taten, dem Armen ›und dem Bedürftigen öffnete sie ihre Hände‹, um Liebeswerk zu erweisen [---]Lisetta Borg geb. Simon? Zitatapparat Zl 2: Spr 31,10 Zl 6f: Spr 21,20 Kommentar Das Grabmal wurde identisch gestaltet wie das des 1895 gestorbenen Borg Borg - vermutlich handelt es sich um das Grabmal 1920 seiner Gattin Lisetta Borg geb. Simon. Auch die Lage des Grabes spricht für eine Bestattung Anfang der 1920er Jahre. ====== sb8-24 Transkription Hier ruht Ehefrau Isidor Alexander geb. LewyKaroline Alexander geb. Levy geb. 20. Mai 1878 gest. 13. Febr. 1921 ====== sb8-25 Personalia 1921-12-08 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ Hier ruht Moritz Wildmann geb. 23. September 1892 gest. 8. Dezember 1921 Übersetzung Hier ist begraben ===== sb8-4 Personalia 1921-07-11 1929-05-05 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ Ruhestätte der Eheleute Sigmund Sender ‎‏תנצב״ה‏‎ Sigmund Sender geb. 13. Dez. 1867, gest. 11. Juli 1921. Anna Sender geb. Schömann geb. 1. Nov. 1866, gest. 5. Mai 1929. Übersetzung Hier sind begraben Ihre Seelen seien eingebunden in das Bündel des Lebens ===== sb8-6 Personalia 1924-04-05 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ Hier ruht in Frieden Emma Borg geb. 18.3.1862, gest. 5.4.1924. Übersetzung Hier ist begraben ====== sb8-21 Transkription Ruhestätte Hermann Wildmann Hermann Wildmann geb. 18. Januar 1861, gest. 6. August 1926. Kommentar Ein Familiengrabmal, dessen rechten Seite unbeschriftet blieb. ====== sb8-47 Transkription Hier ruht in Frieden Julius Sender geb. 31.7.1854, gest. 23.11.1928 ====== sb8-27 Transkription Lina Rothschild geb. Brück geb. 1. Dez. 1868, gest. 12. April 1929. Kommentar Doppelgrabmal, dessen rechte Seite unbeschriftet blieb. ===== sb8-5 Transkription Robert Alexander 1879-1932 ===== sb8-1 Transkription Hier ruht Fritz Siegfried Daniel geb. 9.10.1871 gest. 23.9.1933 ===== sb8-7 Personalia 1933-10-31 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ Frau Karoline Alexander geb. Adler geb. 18.1.1855 z. Illingen gest. 31.10.1933 i. St. Wendel Übersetzung Hier ist begraben ===== sb8-3 Personalia 1933-11-20 Klara b. Jizchak Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה החשובה‏‎ ‎‏עטרת בעלה‏‎ ‎‏ותפארת בניה‏‎ ‎‏קלרא בת יצחק‏‎ ‎‏מתה יום ב׳ כסלו‏‎ ‎‏תרצ״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht in Frieden m. lb. Frau uns. gute Mutter Klara Borg geb. Hen̄eKlara Borg geb. Henne geb. 2.9.1865, gest. 20.11.1933 nach 42 jähriger glücklicher Ehe. Übersetzung Hier ist begraben die angesehene Frau, ›Krone ihres Gatten‹ ›und Zierde ihrer Kinder‹, Klara, Tochter des Jizchak, gestorben 2. Tag des Kislev 694 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 3: Spr 12,4 Zl 4: Spr 17,6 ===== sb8-2 Personalia 1934-01-14 Riwka b. Binjamin Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏רבקה בת בנימן‏‎ ‎‏אשת חיל רב לה‏‎ ‎‏שבת בעמק צרה‏‎ ‎‏מתה ביום כ״ז טבת‏‎ ‎‏ונקברה ביום כ״ט‏‎ ‎‏שנת תרצ״ד לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruhen Frau Rosa Lehmann geb. Hess geb. 9.7.1869, gest. [14.1].1934 Dem Andenken unserer unvergesslichen Schwestern Thekla Lehmann geb. 7. August 1897 gest. im Jahre 1941 Flora Lehmann geb. 27. Mai 1907 umgekommen Ende 1944 Übersetzung Hier ist begraben Riwka, Tochter des Binjamin, ›die tüchtige Gattin‹, ›zu lange weilte sie im Tal der Bedrängnis‹, gestorben am 27. Tag des Tewet, und begraben am 29. Tag (des Tewet), im Jahre 694 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Zitatapparat Zl 3: Spr 31,10 Zl 3f: nach "Lecha Dodi" Kommentar Dieses Doppelgrabmal, sicherlich ursprünglich für ein Ehepaar gedacht, wurde auf der linken Seite mit einer Gedenkinschrift für zwei Töchter von Rosa Lehmann beschriftet. Zln 3/4: Angelehnt an ‎‏לכה דודי‏‎/Lecha Dodi, das bekannte Schabbatlied des Schlomo Alkabetz; dort in der vierten Strophe ‎‏עמק הבכא‏‎, das Jammertal, hier mit "Tal der Bedrängnis" übersetzt. Zl 12: Das Datum wurde vermutlich korrigiert. ====== sb8-48 Personalia 1935-05-25 Schmuel b. Jechiel Transkription ‎‏פ״נ‏‎ Hier ruht in Frieden Siegfried Rothschild ‎‏שמואל בר יחיאל‏‎ gest. [...] 193[5] in Folge seines Kriegsleidens ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Schmuel, Sohn des Jechiel Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Die Lesung von Zeilen 5-6 muss aufgrund der starken Verwitterung unsicher bleiben. Zl 5: Die Ergänzung stimmt mit der Angabe in den Notariatsakten von 1935 überein. ====== sb8-10 Transkription Ruhe sanft! ====== sb8-18 Transkription ‎‏[־־־]‏‎ ‎‏[...]ים‏‎ ‎‏[...]ה‏‎ ‎‏[...]יב‏‎ ‎‏[...] לפ״ק‏‎ [---] ‎‏[־־־]‏‎ Übersetzung [---] [...] [...] [...] ... der kleinen Zählung. [---] ====== sb8-28 Personalia Josef b. Jizchak Golde b. Jaakow Hakohen Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש תמים‏‎ ‎‏הכה״ר יוסף‏‎ ‎‏ב׳ ר״ר יצחק‏‎ ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏אשת חיל‏‎ ‎‏גלדע בת ר׳‏‎ ‎‏יעקב הקוהן‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ein lauterer Mann, der geehrte Meister, Herr Josef, Sohn des Meisters, Herrn Jizchak Hier ist geborgen ›die tüchtige Gattin‹ , Golde, Tochter des Herrn Jaakow Hakohen Zitatapparat Zl 6: Spr 31,10 Kommentar Die Inschrift mit den hebräischen Namen ist in einem nachgebildeten aufgeschlagenem Buch eingraviert. Die Buchstaben entstammen einer ungeübten Hand, die Wiedergabe von zwei der Wörter ist nichtr ganz sicher. Goldes Vatersname lautet möglicherweise Kohn. ====== sb8-38 Transkription Was die Liebe ver[...] Ruhe sanft, guter Gatte und Vater. Tränen(?) der Liebe begleiten unsere Hoffnung, D[ich] einst wieder zu sehen. Kommentar Zl 1: Möglicherweise handelt es sich hier um ein Zitat von Johann Kaspar Lavater: "Was die Liebe vereint, das trennt kein widriges Schicksal". ======== sb8-9000 Transkription Den ehemaligen jüdischen Mitbürgern von St. Wendel, Opfer der national- sozialistischen Verfolgung 1933 - 1945 zur ehrenden Erinnerung Kreisstadt St. Wendel Synagogengemeinde Saar 1982 Den im Weltkrieg 1014 - 1918 gefallenen jüdischen Mitbürgern zum Gedenken