====== hrs-34 Personalia 1854-6-26 Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏האשה חשובה וצנועה‏‎ ‎‏מרת מאטכה בת כ״ה יצחק‏‎ ‎‏אשת כ״ה מרדכי מהערשל‏‎ ‎‏נפטרת ביום ב׳ א׳ דר״ח תמות (!)‏‎ ‎‏ונקברת בש״ט ג׳ ב׳ ר״ח תמות (!)‏‎ ‎‏תרי״ד לפ״ק תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen die Frau, angesehen und züchtig, Frau Matche, Tochter des geehrten Herrn Jizchak, Gattin des geehrten Herrn Mordechai aus Hersel, verschieden am Tag 2, 1. Neumondstag Tammus, und begraben mit gutem Namen (Tag) 3, 2. Neumondstag Tammus, 614 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Vgl. den formalen Aufbau der Inschrift und ihre einzeilige Eulogie mit Nr. 33, ebenfalls von 1854. Dieses Grabmal ist das älteste erhaltene auf diesem Friedhof. Er ist Martha Kappel geb. Bock gewidmet, die sehr wahrscheinlich die erste war, die hier bestattet wurde. Ihr Neffe, Simon Bock, der am 23.2.1852 in Hersel starb, wurde noch auf dem Friedhof in Bornheim (Bor 102) begraben. Aus den 28 Monaten, die zwischen beider Tod lagen, gibt es keine Sterbeurkunden Herseler Juden. Die unterschiedlichen Angaben zum Alter des Friedhofs faßte Pracht zusammen. Zerletts nicht belegte Datierung auf 1848 trifft nicht zu, weil der vier Jahre später verstorbene Herseler Simon Bock sicherlich hier begraben worden wäre. Eickelpoth, die sich auf Schulte und Diamant bezieht, die wiederum keine Quellen nennen, verzeichnet das Jahr 1853. Wird das Alter eines Friedhofs mit der ersten Bestattung gleichgesetzt, so ist hier das Jahr 1854 zu nennen. Zln 5/6: Der Monatsname Tammus wurde mit (‎‏ת‏‎) taw statt sain (‎‏ז‏‎) geschrieben. Vermutlich war ein samech (‎‏ס‏‎) beabsichtigt, das allerdings auch nicht korrekt wäre. Bekanntlich wird ein unbetontes taw (t), das meist am Wortende vorkommt, in der aschkenasische Aussprache wie ein s ausgesprochen. In der hier verwendeten Schreibweise bekommt das Wort aber zusätzlich (unbeabsichtigt?) die Bedeutung "Du wirst sterben". ====== hrs-33 Personalia 1854-8-15 Transkription ‎‏פ״ט‏‎ ‎‏האשה חשובה וצנועה מ׳‏‎ ‎‏בילא בת כ׳ מאיר אשת‏‎ ‎‏כ׳ יעקב בר מרדכי נפטר׳‏‎ ‎‏ביום ג׳ כ״א אב ונקברת‏‎ ‎‏ביום ד׳ כ״ב אב תרי״ד ל׳‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist geborgen die Frau, angesehen und züchtig, Frau Bella, Tochter des geehrten Meir, Gattin des geehrten Jaakow, Sohn des Mordechai, verschieden am Tag 3, 21. Aw, und begraben am Tag 4, 22. Aw 614 der Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Sibilla ist ein häufiges Pendant zu Bella. Vgl. den formalen Aufbau der Inschrift und ihre einzeilige Eulogie mit Nr. 0034, ebenfalls von 1854. ====== hrs-27 Personalia 1856-8-9 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש הולך תמים‏‎ ‎‏רך בשנים היה‏‎ ‎‏ובאמונתו חיה ה׳‏‎ ‎‏משולם בר שמואל‏‎ ‎‏מת בפתע פתאום‏‎ ‎‏ונקבר בתשעה באב‏‎ ‎‏שנת תרט״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht Joseph Kaufmann aus Nickenich, gest. zu Hersel, am 9. August 1856. Übersetzung Hier ist begraben ein Mann, lauter wandelnd, zart an Jahren war er und in seinem Glauben lebte er, es ist Meschullam, Sohn des Schmuel, gestorben plötzlich, urplötzlich und begraben am Neunten Aw des Jahres 616 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Der Todestag erschließt sich aus dem deutschen Text. Im hebräischen ist er nicht erwähnt, obwohl es ein Schabbat war, wohingegen dem Begräbinstag, dem Neunten Aw, die größere Bedeutung beigemessen wurde. Ein Zusammenhang zwischen dem Synagogalnamen Meschullam und dem bürgerlichen Josef ist nicht erkennbar. Beidseitig beschriftete Grabmale mit Deutsch auf der Rückseite kommen außer hier nur noch drei Mal vor: Nr. 12 von 1889, in Bornheim Nr. 081 von 1880 und Nr. 052 von 1892. Zl 2: Ps 15,2. Zl 3: BerR 90,3; dort von Josef gesagt, als er 30jährig vor Pharao stand. Damit gäbe es eine indirekte Anspielung auf den bürgerlichen Vornamen und eine Erklärung, weshalb der immerhin 42jährige als zart an Jahren bezeichnet wurde. Inwieweit beides hier beabsichtigt war, bleibt offen. Zl 4: vgl. Hab 2,4. Zl 6: Num 6,9. Zl 7: Der Neunte Aw ist ein Fasten- und Trauertag zur Erinnerung an die Zerstörung des ersten und des zweiten Tempels in Jerusalem. ====== hrs-30 Personalia 1858-11-25 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ילד רך הבכור מת תוך‏‎ ‎‏שנתו אשר בר ברוך‏‎ ‎‏הכהן ביום ה׳ י״ח כסליו‏‎ ‎‏שנת תרי״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Andreas Marx. Übersetzung Hier ist begraben ein zartes Kind, der Erstgeborene, gestorben mitten im Schlafe, Ascher, Sohn des Baruch Hakohen, am Tag 5, 18. Kislev des Jahres 619 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl 2: Nach BerR 90,3; dort von Josef gesagt. Die explizite Nennung des Erstgeborenen ist selten. Das hebräische Wort hierfür ‎‏בכור‏‎( bechor ) wird bis auf einen Buchstaben gleich geschrieben und auch ähnlich ausgesprochen wie ‎‏בחור‏‎, ( bachur ) "Jüngling", das bei den beiden anderen Brüdern gebraucht wurde. So konnten die Inschriften der drei Brüder, die innerhalb von nur einer Woche verstarben, dem gleichen formalen Aufbau folgen, und dennoch durch den Austausch eines einzigen Buchstabens eine feine textliche Unterscheidung treffen. ====== hrs-29 Personalia 1858-11-29 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ילד רך הבחור מת תוך‏‎ ‎‏שנתו יחיאל בר ברוך‏‎ ‎‏הכהן ביום ב׳ כ״ב כסליו‏‎ ‎‏שנת תרי״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Emanuel Marx. Übersetzung Hier ist begraben ein zartes Kind, der Jüngling, gestorben mitten im Schlafe, Jechiel, Sohn des Baruch Hakohen, am Tag 2, 22. Kislev des Jahres 619 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Die eintägige Differenz zwischen dem Datum nach dem jüdischen Kalender und der Angabe in der Sterbeurkunde erklärt sich durch den Zeitpunkt des Todes, "Abends eilf Uhr", eine Tageszeit, an der nach jüdischem Kalender bereits der Folgetag begonnen hatte. Zl 2: Nach BerR 90,3; dort von Josef gesagt. ====== hrs-26 Personalia 1858-12-2 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏ילד רך הבחור מת תוך‏‎ ‎‏שנתו יוסף יעקב ב׳ ברוך‏‎ ‎‏הכהן נפטר ביום ה׳ כ״ה‏‎ ‎‏כסליו א׳ דחנוכהונקבר‏‎ ‎‏ביום ו׳ כ״ו כסליו שנת‏‎ ‎‏תרי״ט לפ״ק תנצב״ה‏‎ Karl Marx. Übersetzung Hier ist begraben ein zartes Kind, der Jüngling, gestorben mitten im Schlafe, Josef Jaakow, Sohn des Baruch Hakohen, verschieden am Tag 5, 25. Kislev, 1. (Tag) von Chanukka, und begraben am Tag 6, 26. Kislev des Jahres 619 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Karl Marx ist vermutlich an einer Krankheit gestorben, an der innerhalb einer Woche auch zwei seiner Brüder starben. Segnende Priesterhände auf Grabmalen für Kinder sind selten, s. auch bei den Brüdern. Zl 2: Nach BerR 90,3; dort von Josef gesagt, womit indirekt auf den Namen angespielt wird. ====== hrs-25 Personalia 1865-7-31 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש הולך תמים‏‎ ‎‏פועל צדק וישר‏‎ ‎‏משה בר יהודה הלוי‏‎ ‎‏מת בשיבה טובה ב׳‏‎ ‎‏ונקבר בשם טוב יום‏‎ ‎‏ג׳ ט׳ באב תרכ״ה לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht in Frieden Moses Levy gest. in Widdig den 10. Juli 1865. Übersetzung Hier ist begraben ein Mann, lauter wandelnd, Wohltat wirkend und aufrecht, Mosche, Sohn des Jehuda Halevi, gestorben in gutem Greisenalter (Tag) 2 und begraben mit gutem Namen Tag 3, 9. Aw 625 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Die Angabe des Sterbedatums nach dem bürgerlichen Kalender weicht deutlich von der Angabe nach dem jüdischen Kalender ab. Zln 2/3a: Ps 15,2. Zl 5: Gen 15,15. Zl 6: bBer 17a; gemeint ist der gute Ruf in der Gemeinde. Zl 7: Der Neunte Aw ist ein wichtiger Fasten- und Trauertag zur Erinnerung an die Zerstörung des ersten und des zweiten Tempels in Jerusalem. ====== hrs-24 Personalia 1865-10-10 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש אמונים הולך תמים‏‎ ‎‏מעשיו היו טובים ושלמם (!)‏‎ ‎‏עובד בלב שלם את קונו‏‎ ‎‏ומחזיק בעניים מהונו‏‎ ‎‏ה״ה בנימןבר יעקב המ׳‏‎ ‎‏וואלףנפטר ביום כ׳ תשרי‏‎ ‎‏ונקבר בשם טוב ביום ד׳‏‎ ‎‏הושענה רבה תרכ״ו לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht in Frieden Jakob Wolf gest. in Hersel im Alter von 95 Jahren Übersetzung Hier ist begraben ein Mann von Treuen, lauter wandelnd, seine Taten waren gut und vollkommen, mit ganzem Herzen seinem Schöpfer dienend, und Arme von seinem Vermögen unterhaltend, es ist Binjamin, Sohn des Jaakow, genannt Wolf, verschieden am 20. Tag des Tischri und begraben mit gutem Namen am Tag 4, Hoschanna Rabba 626 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zum Namen: Im Jakobssegen (Gen 49,27) wird Binjamin mit einem Wolf verglichen, daher rührt die häufig zu findende Parallelität der Namen Binjamin und Wolf, hebräisch "Seew". Hier wurde Vatersname Jakob zum bürgerlichen Vornamen des Versorbenen, der verdeutschte Vorname Wolf zum Familiennamen. Der formale Aufbau der Inschrift ist identisch mit dem bei seiner Gattin. Den zehn hebräischen Zeilen, darunter vier mit Eulogie und weitere vier die Namen sowie Todes- und Begräbnistag nennen, folgen vier deutsche. Optisch unterscheiden sich beide Grabmale in ihrer Form sowie in der Schrifttype der deutschen Inschrift. Zl 2a: Spr 20,6. Zl 2b: Ps 15,2. Zl 3: Defektive Schreibweise des letzten Wortes. Zl 4: ‎‏קונו‏‎, Schöpfer, Eigner, Stifter, ein Beiname Gottes nach Gen 14,19. "Gott mit ganzem Herzen dienen", 1 Chr 28,9. Zl 8: bBer 17a; gemeint ist ein guter Ruf in der Gemeinde. Zl 9: Siebter und letzter Tag des Laubhüttenfestes, an dem die göttliche Entscheidung über den Regen für das kommende Jahr fällt. ====== hrs-23 Personalia 1866-11-1 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל תפארת‏‎ ‎‏בעלה ותפארת בניה‏‎ ‎‏יראת אלהיםופעלה‏‎ ‎‏טוב כל ימיה היקרה‏‎ ‎‏מרת רעכלב׳ [אהרן] הלוי‏‎ ‎‏אשת בנימןנפטרה ביום‏‎ ‎‏ה׳ כ״ג ונקברה בשם טוב‏‎ ‎‏ביום ו׳ כ״ד חשון תרכ״ז לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht in Frieden Regina Wolf geb. Lauf gest. in Hersel am 1. November 1866 Übersetzung Hier ist begraben die tüchtige Gattin, Zierde ihres Gatten und Zierde ihrer Kinder, sie (war) gottesfürchtig und wirkte Gutes all ihre Tage, die Teure, Frau Rechel, Tochter des [Aharon] Halevi, Gattin des Binjamin, verschieden am Tag 5, 23., und begraben mit gutem Namen am Tag 6, 24. Cheschvan 627 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Vgl. den formalen Aufbau mit dem bei ihrem Gatten. Zl 2a: Spr 31,10. Zl 2b/3: Spr 17,6. Zl 4a: Spr 31,30. Zl 6: Der Vatersname Aharon wurde nach der Sterbeurkunde ergänzt. Zl 8: bBer 17a; gemeint ist ein guter Ruf in der Gemeinde. ====== hrs-20 Personalia 1873-5-19 Transkription [...] [Sophi]a Bock geb. z. Hersel [7]. Juni 1811 gest. daselbst 19. Mai 18[73] ‎‏יום ב׳ כ״ב אייר תרל״ג לפ״ק‏‎ Übersetzung [...] Tag 2, 22. Ijar 633 der kleinen Zählung Kommentar Der (verbliebene?) hebräische Teil besteht aus einer einzigen Zeile, die den Sterbetag angibt, der für die sogenannte Jahrzeit, dem Jahresgedächnis maßgebend ist, weil er nach dem jüdischen Kalender begangen wird. Vgl. mit Nr. 008 von 1915 und Nr. 005 von 1918 in Bornheim. Name und Daten im deutschen Teil wurden nach den amtlichen Urkunden ergänzt. ====== hrs-19 Personalia 1875-9-25 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש צדיק ירא [...]‏‎ ‎‏הלך בדרך כל הארץ‏‎ ‎‏שמעון בר יהודה‏‎ ‎‏נפטר ביום ש״ק כ״ה?‏‎ ‎‏אלול תרל״ה? לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben ein gerechter Mann, ehrfürchtend [...] er ging den Weg alles Irdischen, Schimon, Sohn des Jehuda, verschieden am Tage des heiligen Schabbat, 25.? Elul 635? der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zum Datum: Der Monatstag und das Todesjahr sind teilweise verwittert, unter den möglichen Monatstagen (24., 25. und 28.) im Elul und den möglichen jüdischen Jahren (5634, 5635 und 5638) fiel nur der 25. Elul 5635 auf einen Samstag. Eine entsprechende Sterbeurkunde konnte allerdings nicht gefunden werden Zl 2a: Gen 6,9. Zl 3: Jos 23,14. ====== hrs-18 Personalia 1879-5-8 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש ישר ירא ה׳‏‎ ‎‏יעקב ב״ר מנחם הלוי‏‎ ‎‏אשר מת ביום ה׳ ט״ו‏‎ ‎‏אייר תרל״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Jacob Marx geb. 9. Januar 1827 gest. 8. Mai 1879. Übersetzung Hier ist begraben ein aufrechter Mann, den Ewigen ehrfürchtend, Jaakow, Sohn des Herrn Menachem Halevi, welcher starb am Tag 5, 15. Ijar 639 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Als bürgerlicher Name wurde der Synagogalname Jaakow-Jacob beibehalten. Zl 2: Ijob 1,1 u.ö. ====== hrs-17 Personalia 1881-10-18 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏אשת חיל תפארת‏‎ ‎‏בעלה ובניה מרת‏‎ ‎‏הענדלנ׳ בת ע׳ שנים‏‎ ‎‏ביום כ״ה תשרי תרמ״ב‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht in Friden (!) Helene Bock geb. Kappel geb. 12 Juni 1812 gest. 18 October 1881 Übersetzung Hier ist begraben eine tüchtige Gattin, Zierde ihres Gatten und ihrer Kinder, Frau Hendel, verschieden 70 Jahre alt am 25. Tag des Tischri 642. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Vgl. die Eulogie (Zln 2/3) mit Nr. 23 von 1866 und Bor Nr. 066 von 1885. Zl 2a: Spr 31,10. Zl 2b/3: Spr 17,6. ====== hrs-15 Personalia 1883-5-4 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הנערה הבתולה‏‎ ‎‏שרה בת אליעזר‏‎ ‎‏מת׳ ביום כ״ז ניסן תרמ״ג לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Sophia Mayer geb. in Grau-Rheindorf den 12. Juli 1863 gest. 23. März 18[83] R.I.P. Übersetzung Hier ist begraben das Mädchen, die Jungfrau Sara, Tochter des Elieser, gestorben am 27. Tag des Nissan 643 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Die Grabmalform und der lateinische Segenswunsch R.I.P. ("Requiescat in pace", "Ruhe in Frieden"), die hier einmalig bleiben, deuten daraufhin, daß Sophia Mayer nicht aus Hersel stammte. Allerdings fehlt die Bestätigung dafür, weil eine Sterbeurkunde nicht gefunden wurde. Die sechswöchige Differenz zwischen dem Todesdatum in der hebräischen und der deutschen Inschrift konnte nicht geklärt werden. Zl 2: 1Kön 1,2. ====== hrs-14 Personalia 1886-1-29 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏הבחור פינחס‏‎ ‎‏ב״ר אשר נפטר‏‎ ‎‏בחצי ימיו ביום‏‎ ‎‏כ״ג שבט תרמ״ו‏‎ ‎‏לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht in Frieden Simon Apfel geb. 28. Mai 1853 gest. 29. Januar 1886. Übersetzung Hier ist begraben der Junggeselle Pinchas, Sohn des Herrn Ascher, verschieden in der Hälfte seiner Tage am 23. Tag des Schwat 646 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Ein Zusammenhang zwischen dem Synagogalnamen Pinchas und dem bürgerlichen Simon läßt sich nicht feststellen. Zl 4: Jer 17,11. Zl 9: Erst wurde der Name Appel eingemeißelt, der danach in Apfel korrigiert wurde. Beide Schreibweisen sind unter den Familienmitgliedern vertreten. ====== hrs-13 Personalia 1888-7-26 Transkription ‎‏ [...]‏‎ ‎‏מתה ביום ה׳ [...]‏‎ ‎‏ביום [...] אב תרמ״ח [לפ]״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht in Frieden Johanna Levy geb. Eiser gest. zu Widdig 26. Juli 1888. Übersetzung [...] gestorben am Tag 5 [...] am Tag [...] Aw 648 [nach] der kleinen [Zählung]. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Die hebräische Inschrift ist größtenteils zerstört. Der hebräische Name der Verstorbenen lautete möglicherweise Channa, Tochter des Schimon. Zl 4: Nach jüdischem Kalender starb Johanna Levy am 18. Aw 5648. ====== hrs-12 Personalia 1889-4-30 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש צדיק וישר‏‎ ‎‏יעקב בר אשר‏‎ ‎‏נפט׳ ביום כ״ט ניסן‏‎ ‎‏תרמ״ט לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht J. Apfel geb. den 5. Juni 1851 gest. den 26. April 1889 Übersetzung Hier ist begraben ein gerechter und aufrechter Mann, Jaakow, Sohn des Ascher, verschieden am 29. Tag des Nissan 649 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Die Angabe des Sterbedatums nach dem jüdischen Kalender weicht um vier Tage von der nach dem bürgerlichen Kalender ab. Beidseitig beschriftete Grabmale mit Deutsch auf der Rückseite kommen außer hier nur noch drei Mal vor: Nr. 27 von 1856, in Bornheim Nr. 081 von 1880 und Nr. 052 von 1892. Zl 2: Dtn 32,4; dort von Gott gesagt. ====== hrs-11 Personalia 1891-12-15 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏איש צדיק בכל דרכיו‏‎ ‎‏ה״ה אשר בר אברהם‏‎ ‎‏נפטר ביום ג׳ י״ד כסלו‏‎ ‎‏ונקבר ט״ו כסלו תרנ״ב לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht in Frieden Andreas Apfel gestorben im Alter von 70 Jahren, am 15. Dez. 1891. Übersetzung Hier ist begraben ein aufrechter Mann auf all seinen Wegen, es ist Ascher, Sohn des Awraham, verschieden am Tag 3, 14. Kislev, und begraben 15. Kislev 652 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl 2: Vgl. Ps 145,17; dort von Gott gesagt. ====== hrs-10 Personalia 1908-5-30 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏האשה החשובה יראת אלהים‏‎ ‎‏מ׳ פיגלכהבת אליעזר‏‎ ‎‏מתה כ״ט אייר תרס״ח לפ״ק‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Hier ruht in Frieden unsere liebe, unvergessliche Mutter u. Grossmutter Sophia Apfel geb. Israel gest. 30. Mai 1908 im Alter von 87 Jahren. Übersetzung Hier ist begraben die angesehene, gottfürchtige Frau, Frau Feigelche, Tochter des Elieser, gestorben 29. Ijar 668 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Zl 2: Spr 31,30. Zl 4: Der besondere Todestag, am Schabbat, ist nicht eigens erwähnt. ===== hrs-1 Personalia Transkription ‎‏פ״נ‏‎ Hier ruht in Frieden David Rolef geb. 28. Aug. 1854 in Rheinbach gest. 20. Juni 1924 in Widdig Übersetzung Hier ist begraben Kommentar Das hebräische Element ist auf den Davidstern, der die Einleitungsformel umschließt, reduziert, vgl. bei der Gattin. ===== hrs-2 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ Hier ruht in Frieden Frau David Rolef Eva geb. Levy geb. 8. Aug. 1845 in Widdig gest. 8. März 1932 in Widdig Übersetzung Hier ist begraben Kommentar Den zeittypischen Vorstellungen folgt hier die Namensangabe, die mit dem Vornamen des Gatten beginnt (siehe auch Bor 071 von 1923, Bor 026 von 1930 und Wal 04 von 1932). Das hebräische Element ist auf den Davidstern, der die Einleitungsformel umschließt, reduziert, vgl. beim Gatten. ===== hrs-3 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ Hier ruht unsere liebe Mutter und Großmutter Charlotte Meyer geb. Bock geb. 11. Sept. 1843 gest. 27. Okt. 1919. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Das hebräische Element ist auf das Symbol des Davidsterns, der Einleitungsformel und den Schlußsegen reduziert, vgl. beim Gatten ===== hrs-4 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ Hier ruht meine liebe Gattin unsere gute Mutter Berta Salomon geb. Feibel geb. 21. Juni 1857, gest. 14. Okt. 1930 unser guter Vater Herm. Salomon geb. 28. Okt. 1853, gest. 3. Juni 1933 Übersetzung Hier sind begraben Kommentar Die Inschrift für den knapp drei Jahre später verstorbenen Hermann Salomon wurde der seiner Gattin von den Kindern hinzugefügt. Darauf deutet die im Singular gehaltene deutsche Einleitungsformel. ===== hrs-5 Transkription Rosette Apfel Rosette Apfel geb. 30. Mai 1864 gest. 26. Apr. 1931 ===== hrs-6 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ Hier ruht unser lieber Gatte, Vater u. Grossvater Josef Meyer geb. 3. Sept. 1838 gest. 25. Sept. 1911. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Das hebräische Element ist auf das Symbol des Davidsterns, der Einleitungsformel und den Schlußsegen reduziert, vgl. bei der Gattin. ===== hrs-7 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ Hier ruht in Frieden meine liebe Gattin unsere gute Mutter Wilhelmine Daniel geb. Apfel gest. 7. Dez. 1917. Übersetzung Hier ist begraben ===== hrs-8 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ Hier ruht in Frieden unser lieber Vater Abraham Bermann Daniel gest. am 4. September 1920. Übersetzung Hier ist begraben ===== hrs-9 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ Hier ruht Frau Rosa Levy geb. Wolff geb. 28. Aug. 1831, gest. 15. Juni 1908. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Vgl. Gestaltung, Form und Schrift mit denen beim Gatten. ====== hrs-16 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ Hier ruht Simon Levy, geb. 12. Jan. 1836, gest. 4. Nov. 1881. ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Das Material und der Anteil des Hebräischen an der Gesamtinschrift unterscheiden sich deutlich von dem sonst zur jener Zeit hier üblichen, sodaß die Vermutung nahe liegt, daß das Grabmal nach dem Tod der Gattin erneuert wurde, zumal die dadurch gewonnene Ähnlichkeit beider Grabmale sicherlich beabsichtigt war, da sie die Verbundenheit der Eheleute auch optisch sichtbar macht. ====== hrs-21 Transkription ‎‏פ״נ‏‎ Hier ruhen in ewigem Frieden Sara Wolf // Simon Wolf geb. Calmer // geb. 9. August geb. 13. Mai 1831 // 1857 gest. 5. Mai 1872 // gest. 2. April 1872 zu Hersel. // Übersetzung Hier sind begraben Kommentar Das gemeinsame Grabmal für Mutter und Sohn, die in einem Abstand von nur einem Monat starben, unterscheidet sich von den anderen Grabmalen der Zeit in Form, Material und dem geringen Anteil des Hebräischen. ====== hrs-31 Personalia Transkription ‎‏פ״נ‏‎ ‎‏כייל[כה]? בת גרשון‏‎ ‎‏מתה [... א]ייר?‏‎ ‎‏ונקבר[ת ...]‏‎ ‎‏תרט״ז לפ״ק כפה‏‎ ‎‏פרשה לעני׳ [וידיה]‏‎ ‎‏שלחה לאביונים‏‎ ‎‏תנצב״ה‏‎ Übersetzung Hier ist begraben Keil[che]?, Tochter des Gerschon, gestorben [... I]jar? und begra[ben ...] 516 der kleinen Zählung. Ihre Hand öffnete sie den Armen [und ihre Hände] reichte sie den Bedürftigen. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens Kommentar Der formale Aufbau dieser hebräischen Inschrift unterscheidet sich von den anderen hier. Während sonst Name und Datum auf die Eulogie folgen, sind sie hier in umgekehrter Reihenfolge angegeben. Der genaue Todestag konnte nicht ermittelt werden, ebensowenig eine entsprechende Sterbeurkunde aus Hersel gefunden werden. Zln 5b-7: Spr 31,20. ====== hrs-32 Transkription ‎‏ [...]‏‎ ‎‏א[...]‏‎ ‎‏ל.[...]‏‎ ‎‏וב[...]‏‎ ‎‏ה.[...]‏‎ ‎‏..[...]‏‎ ‎‏ונק[...]‏‎ ‎‏ש[...]‏‎ ‎‏[...]‏‎ Übersetzung [...] [...] [...] [...] [...] [...] und beg[raben ...] [...] [...] Kommentar Eine Identifizierung war nicht möglich. Wegen der chronologischen Belegung ist ein Todesjahr um 1858 anzunehmen. Vielleicht ist der hier Bestattete der unverheiratete Moritz Cassel, der ca. 1818 in Mainz geboren wurde und am 15.3.1858 in Hersel starb. Seine Schwester, Helene Cassel, war mit Simon Bock (Bor Nr. 102) verheiratet gewesen.