Bayreuth

957 headstones (1787-2009)

bay

transcription
‎‏יהודא ארי׳ מעולם טרוף עלית‏‎
‎‏שוחט ובודק מומחה היית‏‎
3‎‏ומשורר שם לך קנית‏‎
‎‏בין המנגנים כל שומעיך רצית‏‎
‎‏נחת רוח בקולך אותם הרוית‏‎
6‎‏שכבת כארי׳ עתה בבורך‏‎
‎‏מי מבני אדם יכול הקימיך‏‎
‎‏ואל בניך העזובים השיביך‏‎
9‎‏הלוי כי יבוא אז תשוב לשיריך‏‎
‎‏התורני כ״ה ליב בס מכאן‏‎
‎‏נפטר יום א׳ י״ד אייר תקע״ט‏‎
12‎‏תנצב״ה‏‎
translation
Jehuda, - ein Löwe - aus einer zerrissenen Welt stiegst du empor,
ein versierter Schächter und Fleischbeschauer warst du,
und einen Namen als Sänger hast du dir erworben,3
unter den Musikanten hast du alle deine Hörer erfreut,
mit deiner Stimme hast du sie mit ›Wohlgefallen‹ gesättigt,
wie ein Löwe liegst du nun in deiner Grube,6
wer unter den Menschen könnte dich aufrichten
und dich zurück zu deinen verlassenen Kindern bringen?
Ach, käme er doch, dann kehrtest du zurück zu deinem Gesang!9
Der Toragelehrte, der geehrte Herr Löb Bass von hier,
verschieden Tag 1, 14. Ijar 579.
Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens12
quotations
line 5: bBer 17a
commentary
line 1: Mit dem Wort ‎‏טרף‏‎, das "reissen", "zerreissen" und entsprechend auch "Beute" bedeutet, wird auf den Beruf des Schächters angespielt.
line 5: Der Ausdruck ‎‏נחת רוח‏‎, hier mit Wohlgefallen übersetzt, ist bBer 17a entnommen.
Während die Inschrift für die nur drei Monate zuvor gestorbene Gattin die Trauer der Kinder um den Verlust der Eltern in den Mittelpunkt stellt, hebt diese Inschrift die verschiedenen Ämter von Löb Bass in der Gemeinde hervor: Er war Schächter und Fleischbeschauer, aber vor allem war er ein begabter Vorsänger mit einer vermutlich wohltönenden Bassstimme, wie sein bürgerlicher Beiname "Bass" bzw. "Bassänger" vermuten lässt. Die Eulogie spielt mehrfach mit den Namen Jehuda, Arje und Löb (s.u.) und stellt am Ende - wie bei der Inschrift der Gattin - den Bezug zu den trauernden Kindern her, hier verbunden mit der Hoffnung auf die baldige Ankunft des Messias.
condition
Das Grabmal ist sehr stark verwittert, die ursprüngliche Inschrift völlig verloren, sie wurde durch eine aufgesetzte Tafel ersetzt. Das Grabmal weist in der Oberkante eine Vertiefung auf, vermutlich fehlt ein (metallener?) Aufsatz.

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