Bommersheim

18 Grabmale (1289/90-1310)

bom

Transkription
‎‏פ[...]‏‎
‎‏נקבר[...]‏‎
3‎‏שלימ[...]‏‎
‎‏שמשו[...]‏‎
‎‏ביום ד׳ [...]‏‎
6‎‏שנת נ׳ [...]‏‎
‎‏ונשמ[...]‏‎
‎‏...‏‎
[Versuch einer Rekonstruktion]
9‎‏פ[ה]‏‎
‎‏נקבר [...]‏‎
‎‏שלימ[. בן]‏‎
12‎‏שמשו[ן ...]‏‎
‎‏ביום ד׳ [...]‏‎
‎‏שנת נ׳ [ט׳ ...]‏‎
15‎‏ונשמ[תו ...]‏‎
‎‏...‏‎
Übersetzung
Versuch einer Rekonstruktion
Hier9
ist begraben [...]
Schlim[e?, Sohn des?]
Schimscho[n, welcher verschied]12
am Tag von [Neu]mond [...]
des Jahres 5[9 ...]
und [seine] Seele [sei im Garten Eden]15
...
Kommentar
Zln 1-2: Die Inschrift setzt ein mit einer Einleitungsformel, die bei den erhaltenen Frankfurter Grabsteinen erstmals 1339 belegt ist.
Zl 3: In dieser Zeile ist der Name des oder der Verstorbenen zu vermuten. Möglich wäre hier der Männername ‎‏שלמלה‏‎ / "Schlomo" in einer Koseform, wie z.B. ‎‏שלימל‏‎ / "Schlemel". In der deutschen Form "Schlemel" ist der Name z.B. 1394 in Wien belegt, in der hebräischen Form ‎‏שלימל‏‎ z.B. 1614 in Prag.
Zl 4: Nach dem zu ‎‏שמשון‏‎ / "Schimschon" zu ergänzenden Vatersnamen müßte eine der üblichen Formeln für Sterben folgen, in Frankfurt im 13. Jahrhundert immer ‎‏נפטר‏‎ / "verschied", meist mit vorgesetztem ‎‏הנפטר‏‎ / "der verschied" oder ‎‏שנפטר‏‎ / "welcher verschied".
Zl 5: Zu Beginn der Zeile steht die Angabe des Sterbetages. Der Buchstabe sieht aus wie ein ‎‏ר‏‎, das kann an dieser Stelle eigentlich nur als Abkürzung für ‎‏ר״ח‏‎ / ‎‏ראש חודש‏‎ / "Neumond" stehen, das heißt einen Monatsanfang. Wenn man jedoch berücksichtigt, dass einzelne Buchstaben hier kaum von einander unterschieden wurden (vgl. die Buchstaben ‎‏ב‏‎ und ‎‏כ‏‎ in Zln 2 u. 4), handelt es sich aufgrund des Zeilenanfangs wahrscheinlicher um ein ‎‏ד׳‏‎, also entweder "Tag 4", Mittwoch, oder den 4. eines Monats (Der Wochentag ist in Frankfurt erstmals 1283 angegeben).
Zl 6: Hier folgt das Sterbejahr, eingeleitet von ‎‏שנת‏‎ / "des Jahres". Der erste Buchstabe ist eindeutig ein ‎‏נ׳‏‎ für 50. Der zweite Buchstabe ist nur noch teilweise erhalten. Aufgrund der noch zu erkennenden Rundung gibt es jedoch wohl nur zwei mögliche Lesungen: Entweder es folgte ‎‏לפרט‏‎ / "der Zählung" oder (aufgrund der Rundung wahrscheinlicher, vgl. das ‎‏ל‏‎ in Zl 3) die Jahreszahl bestand aus zwei Buchstaben, dann kommt von den möglichen Buchstaben nur der Buchstabe ‎‏ט‏‎ / 9 in Frage. Damit stammt dieser Grabstein entweder aus dem Jahr ‎‏נ׳‏‎ / 50 oder dem Jahr ‎‏נ״ט‏‎ / 59, 1289/90 oder 1298/99.
Zl 7: Die Inschrift schloß offensichtlich mit dem in Frankfurt üblichen Schlußsegen ‎‏נשמתו בגן עדן‏‎ / "Seine Seele sei im Garten Eden".
Maße
H: 77 B: 27 T: 21,5

Export

als  EpiDoc_TEIXML  als  RDF/XML  als  RDF/SVG  als  RTF 

Bilddigitalisate