Chemnitz
781 Grabmale (1873-1996)
che
Transkription | |
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Familie | |
Selver | |
[Links] | |
3 | Bertha Baila Se[lver] |
geb. [Kap]lan | |
geb. [...] 18. F[eb...] 18[59] | |
6 | gest. [...] Che[mnitz? ..] Apr[il ...] |
פ״[נ] | |
[...] אמנו היקרה | |
9 | ביילא בת ר׳ יוס[ף] |
נול[דה ...] אדר תרי״ט | |
נפטר[...] ניסן תרל״ג | |
12 | תנצב״ה |
[Rechts] | |
Abraham Chaim Selver | |
geb. 8. Juli 1859 | |
15 | gest. 18. Sept. 1920 |
פ״נ | |
איש חשוב | |
18 | הח״ר אברהם חיים |
בן הח״ר אליהו פינחס | |
נולד ו׳ תמוז תרי״ט | |
21 | מת ו׳ תשרי תרפ״א לפ״ק |
תנצב״ה |
Übersetzung | |
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Links | |
Hier ist begraben | |
... unsere teure Mutter | |
Baile, Tochter des Herrn Josef, | 9 |
geboren ...Adar 619, | |
verschieden ... Nissan 633. | |
Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens | 12 |
Rechts | |
Hier ist begraben | |
ein angesehener Mann, | |
der toragelehrte Herr Awraham Chaim, | 18 |
Sohn des toragelehrten Herrn Elijahu Pinchas | |
geboren (am) 6. Tammus 619, | |
gestorben (am) 6. Tischri 681 der kleinen Zählung. | 21 |
Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens |
- Kommentar
- Die einzige persönliche Bezugnahme bei beiden Verstorbenen findet sich im hebräischen Text für Bertha Baila Selver, die mit "unsere teure Mutter" angesprochen wird, eine Anrede, die meist dem Deutschen vorbehalten blieb, hier jedoch ins Hebräische übertragen wurde.
- Die Inschriften für beide Ehepartner sind parallel aufgebaut, mit einem kurzem deutschen Text beginnend, der die Namen und Daten angibt, gefolgt von einem hebräischen, der länger ist, weil er zusätzlich die Einleitungsformel, den Schlußsegen und eine einzeilige Eulogie aufweist. Beide Inschriften nennen jeweils auch den jüdischen Namen. Baile/Baila ist ein schon im Mittelalter beliebter Frauenname, der auf das romanische "Bella", "die Schöne", zurückgeht und seit dem 19. Jahrhundert häufig mit bürgerlichen Namen zusammengeht, die ebenfalls mit dem Buchstaben "B" beginnen, wie hier "Bertha". Ihr Gatte trägt dagegen einen Doppelnamen, wie auch schon sein Vater. Während jedoch Awraham, Elijahu und Pinchas biblische Namen sind, ist Chaim ein Name, der erst in nachbiblischer Zeit erscheint und "Leben" bedeutet.
- Die Ausführung der hebräischen Inschrift wirkt bei Abraham Chaim Selver ein wenig gedrängter, einzelne Buchstaben beider Texte unterscheiden sich deutlich voneinander, vgl. z.B. jeweils das ט beim Geburtsjahr.
- Das Grabmal wurde von den Berliner Architekten Naumann und Kalitzki entworfen, die auch Synagogen gebaut haben.
- Zustand
- Die rechte Sandsteinplatte ist mäßig, die linke stark verwittert.