Frankfurt am Main, Battonnstraße

3875 headstones (1272-1828)

ffb

transcription
‎‏{הישיש והזקן כ׳ מאיר בן המנו׳} כ׳ טעבלי ז״ל שייאר‏‎
‎‏{נפטר אור ליום ה׳ ונקבר למחרתו} ביום ה׳ כ״ד סיון תקכ״ח לפ״{ק}‏‎
3‎‏{פ״ט איש ישר הלך כל ימיו}‏‎
‎‏{בדרך טובים הולך לבה״כ לאשמורת}‏‎
‎‏הבוקר {יותר מחמשים שנים וסיגף}‏‎
6‎‏את {גופו בתענית בו״ה וער״ח בכל}‏‎
‎‏עתים וז{מנים והי׳ בבה״כ בשחר}‏‎
‎‏ובערב חד מן {העשרה ראשונים}‏‎
9‎‏{ומ״מ הי׳ כל} ימיו {באומן אמונים}‏‎
‎‏{בשכר זה תהא נשמתו ...}‏‎
translation
Der Greise und Betagte, der geehrte Meir, Sohn des Seligen, des geehrten Tewle Scheuer, sein Andenken zum Segen,
verschieden kurz vor Beginn des Tage 5 und begraben am folgenden, am Tag 5, 24. Sivan 524 der kleinen Zählung.
Hier ist geborgen ein aufrechter Mann, er wandelte all seine Tage3
auf dem Wege der Guten, er ging in die Synagoge zur Morgen-
wache mehr als fünfzig Jahre, und er kasteite
seinen Leib an den Fastzeiten: Tag 2 und Tag 5 und am Vorabend von Neumond, stets6
und zu jeder Zeit, und er war in der Synagoge früh morgens
und abends einer der zehn Ersten,
und sein Handeln und Wandeln geschah all seine Tage in vollkommener Verlhälichkeit,9
zum Lohn dessen sei seine Seele ...
commentary
line 3: Ab dieser Zeile mußte die Inschrift fast vollständig nach Ho ergänzt werden, da das zweite Bruchstück so stark verwittert ist, die Zeilenaufteilung war nur noch in lines 5-8 überprüfbar.
lines 3b-4a: vgl. Ps 2,20.
lines 4b-5a: "Morgenwache", vgl. Ex 14,24.
line 6: Das Fasten an Montagen, Donnerstagen und am Vorabend eines jeden Neumond war freiwillig. "Und unsere Meister legten auch fest, daß man Montags und Donnerstags fasten solle, und zwar aus drei Gründen: (aus Trauer über) die Zerstörung des Tempels, der Tora, die verbrannt wurde, und des (geheiligten) Namens, der entweiht wurde" (Sof 21,3). Das Fasten am Vorabend von Neumond geht zurück auf die Mekubalim in Frankreich des 16. Jahrhunderts.
line 8: Meir sorgte also für das Zustandekommen des Minjans, des für den Gottesdienst erforderliche Quorum von zehn erwachsenen Männern, was ihm besonders zum Lob gereichte.
line 9: vgl. bShab 31a.
line 10: Die Inschrift ist sicher fortzuführen mit "... eingebunden in das Bündel des Lebens"; ob der Segenswunsch noch erweitert wurde, bleibt ungewiß.
Laut sk wurde Meir (HoSt 218) auf dem nordöstlichen Teil des Friedhofs begraben. zu seinen Häupten steht das Grabmal seines Vaters (HoSt 234).
Fragment
condition
Von diesem Stein ist nur noch zwei große Bruchstücke vorhanden, die linke obere Ecke des Abschlusses und ein sehr stark verwittertes Teil des Schriftfeldes mit rechtem Rand, der Rest fehlt und mußte nach Ho ergänzt werden. Die Inschrift ist sehr stark verwittert.

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