Frankfurt am Main, Battonnstraße
3875 headstones (1272-1828)
ffb
-
Freidchen bat Tuwia, [ffb-221-1],
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…
- 1604-02-19 || 18. Adar I 5364
transcription | |
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וריידכן היינבך | |
פה טמונה אשה | |
3 | הגונה ׃ישרה ונ |
אמנה ׃ למצותיה | |
מזומנה ׃ בשמה | |
6 | מכונה מרת |
וריידכן בת ר׳ | |
טוביה זצ״ל יום | |
9 | ה׳ י״ח אדר ראשן (!) |
נפטרת שס״ד | |
לפ״ק |
translation | |
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Freidchen Heinbach | |
Hier ist geborgen eine Frau, | |
würdig, aufrecht und ver- | 3 |
lässlich, zu ihren Geboten | |
bereit, mit ihrem Namen | |
genannt Frau | 6 |
Freidchen, Tochter des Herrn | |
Tuwia, das Andenken des Gerechten sei zum Segen, Tag | |
5, 18. (des) ersten Adar | 9 |
verschieden, 364 | |
nach kleiner Zählung |
- commentary
- line 10: נפטרת - Inversion aus Rhythmusgründen
- Heinbach: (wird noch überprüft!)
- Freidchen Heinbach war wohl eine sehr fromme Frau, worauf מצותיה verweist. Die Lobpreisung als ישרה ונאמנה war ansonsten fast ausschließlich Männern vorbehalten und verrät - zusammen mit הגונה - die große Achtung, die ihr von ihrer Umwelt entgegengebracht wurde.
- In der Inschrift wird der Ehemann nicht genannt, was allerdings auch erst ab Ende des 16. Jahrhunderts üblich wurde (vgl. Ettlinger, Tod und Begräbnis, Bd. 5, V. Schichtungsgesetze, 11. Gesetz). Auf dem Hintergrund einer rasch anwachsenden jüdischen Bevölkerung mag der Name des Vaters allein als Identifikation nicht mehr genügt haben. Bei einer Überprüfung der Frauengrabsteine aus den ersten zwei Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts zeigt sich, daß auf 67^% der Steine keine Angabe zum Ehemann gemacht wurde. Da nicht davon ausgegangen werden kann, das diese Frauen nicht verheiratet waren, zeigt sich, daß sich der neue Brauch nicht so schnell durchgesetzt hat. Wie auch hier, so finden sich häufig Namenszusätze, die Rückschlüsse auf den Ehemann und seine Familie oder das bewohnte Haus zulassen (z. B. Oppenheim, Rotschild, ...).
- Die Inschrift nennt lediglich den Alltagsnamen der Verstorbenen, der religiöse Name bleibt ungenannt. Eine Überprüfung der Steine aus dem ersten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts bei Ho zeigt, daß dies bei Frauengrabsteine die überwiegende Praxis war (68^%), während auf Männergrabsteinen immer der religiöse Name genannt wurde, meist mit dem Alltagsnamen zusammen (71 ̆und eine alleinige Nennung des Alltagsnamens in diesem Zeiraum nicht vorkommt. Vgl. dazu F/1766
- Die Inschrift schließt ungewöhnlicherweise nicht mit der üblichen Schlußformel תנצב״ה.
- dimensions
- 96 x 54 x 13 cm
- condition
- Die Inschrift ist gut erhalten, der Stein hat leichte Schäden am Rand.