Frankfurt am Main, Battonnstraße

3875 Grabmale (1272-1828)

ffb

Transkription
‎‏התורני ה״ה הנעלה כהר״ר בענדיט‏‎
‎‏ב״כ שמעון קאסיל‏‎
3‎‏ז״ל ׃ נפטר בעש״ק‏‎
‎‏ונ׳ ביו׳ א׳ ר״[ח] ט[בת]‏‎
‎‏ת[ק״ח] ל׳ פ״ט איש ..‏‎
6‎‏וי״א לא פסיק פומא‏‎
‎‏מתורת אלקי׳ בשכר‏‎
‎‏זה תנצב״ה א׳‏‎
Übersetzung
Der Toragelehrte, der Erhabene, der geehrte Meister, Herr Bendit,
Sohn des geehrten Schimon Kassel,
sein Andenken zum Segen, verschieden am Rüsttag des heiligen Schabbat,3
und begraben am Tag 1, Neumond Tewet
508 der (kleinen) Zählung. Hier ist geborgen ein Mann, ...
und gottesfürchtig, sein Mund ließ nicht ab6
von der Tora Gottes. Zum Lohn
dessen sei seine Seele eingebunden in das Bündel des Lebens, Amen
Kommentar
Zl 1: Das Kürzel ‎‏ה״ה‏‎, der geehrte Herr bleibt hier unübersetzt.
Zl 2: Kassel, geschrieben Kassil, entspricht der häufigsten Schreibweise des Namens.
Zl 4: Ergänzung nach MF und sk. Die Angabe ist nicht ganz sicher. Es müßte lauten: Tag 1, 2. Tag des Neumonds Tewet, denn das Jahr 508 (1747/48) war ein "regelmäßiges Jahr", d.h. Kislev hatte 30 Tage und demzufolge gab es einen 1. und 2. Neumondstag Tewet.
Zl 5: Das Jahr ist nach MF und sk ergänzt. Der fehlende Text besteht aus zwei Buchstaben. Es ist wahrscheinlich der Anfang des bekannten Zitat aus Ijob 1,1: "ein Mann, lauter und aufrecht". Hier abgekürzt, so wie die Fortzetzung dieses Zitats in der folgenden Zeile.
Zl 6a: Ijob 1,1 u.ö.
Zl 6b/7a: Aramäisch, vgl. bShab 30b, dort "vom Lernen", hier explizit, die Tora Gottes.
Nach ET wohnte er im Haus Lilie, nach Dietz im Haus zur Waage. Auf dem Stein ist ein Baum (Buchsbaum) dargestellt, der demnach als Familienzeichen zu verstehen ist, denn Bendits Großvater Meir und anfangs auch sein Vater Schimon wohnten im Haus Buchsbaum.
Laut sk wurde Bendit oben auf dem Friedhof begraben. Zum Kopf des Toten ausgerichtet, steht das Grabmal von Gutlen G. Gets Würzburg (Nr. 0162, Ho 1038, HoSt 784, ET 28.V.1674).
Von den acht Zeilen der Inschrift für Bendit sind fünf den Daten und zwei der Eulogie gewidmet, vgl. den Textaufbau bei seinen Brüdern Löb und Meir (Ho 2638).
Maße
84 x 55 x 11 cm
Zustand
Das Schriftfeld ist stark beschädigt.

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