Krefeld (alter Friedhof)
493 Grabmale (1770-1924)
kre
-
Mendel Meyer, [kre-1-1],
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- 1770-09-22 || 03. Tishri 5531
Transkription | |
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פ״ט | |
איש ישר ונאמן עסק במצות | |
3 | ה׳ כל הימים נתן מקום בביתו |
לתפלה אשר היא תחת עולה | |
ושלמים מלחמו נתן לעניים | |
6 | ולאביונים לבה״כ מעריב |
ומשכים ה״ה אברהם מנחם | |
בר מאיר ז״ל אשר הלך בתמים | |
9 | כל מעשיו הי׳ נאמנים נפטר |
ביום ש״ק ונקבר ביום א׳ ד׳ תשרי | |
תקל״א נתצב״ה עש״צ תנוח | |
12 | ותעמוד לגורלך בקץ הימין |
Übersetzung | |
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Hier ist geborgen | |
ein aufrechter und verläßlicher Mann, er beschäftigte sich mit den Geboten | |
des Ewigen alle Tage, er gab Raum in seinem Haus | 3 |
für das Gebet, welches Ganzopfer | |
und Mahlopfer ersetzt; von seinem Brot gab er den Armen | |
und den Bedürftigen; in der Synagoge abends betend | 6 |
wie frühmorgens. Es ist Awraham Menachem, | |
Sohn des Meir, sein Andenken zum Segen, welcher wandelte in Lauterkeit, | |
alle seine Taten waren verläßlich, verschieden | 9 |
am Tag des heiligen Schabbat und begraben am Tag 1, 4. Tischri | |
531. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens mit den übrigen Gerechten. Ruhe du | |
und stehe auf zu deinem Los am Ende der Tage | 12 |
- Kommentar
- Zln. 3/4: Im Haus von Awraham Menachem wurden die Gottesdienste bis zum Bau der ersten Krefelder Synagoge im Jahr 1764 abgehalten.
- Zln. 4/5: vgl. Ri 20,26 u.ö. Gemeint sind die täglichen Opfer zur Zeit des Jerusalemer Tempels; nach dessen Zerstörung im Jahr 70 der gewöhnlichen Zeitrechnung (n.d.Z.) trat der synagogale Gebetsgottesdienst an ihre Stelle.
- Zln. 5/6: vgl. Spr 22,9
- Zln. 6/7: vgl. bSan 111b u. ö. sowie bBer 8a, dort: מקדמי ומחשכי לבי כנישתא. Hier nur in den frühen Inschriften des Friedhofs zu finden.
- Zl. 8b: vgl. Ps 84,12
- Zl. 9: vgl. Ps 33,4
- Zln. 12/13: Dan 12,13
- Auch in dem 1809 angelegten, verlorenen Memorbuch der Krefelder Gemeinde war der Eintrag für Awraham Menachem der erste überhaupt. Es bezeichnete ihn lediglich als Menachem, Sohn des Meir. Dort hieß es zudem, daß er "der Gemeinde für Geringes den Platz hergegeben hat, auf welchem die Synagoge steht". Heißt dies, daß er nicht nur die "Privatsynagoge" in seinem Haus eingerichtet, sondern es auch der Gemeinde vermacht hatte?
- Material
- Ruhrsandstein
- Maße
- 110 x 40 cm