Laupheim

921 Grabmale (1761-1979)

lau

Transkription
‎‏הא״ח מ׳ פיגל א״כ משה ז׳‏‎
‎‏פה לא מצאה מנוחתה‏‎
3‎‏ימיה חלפו בטוב ורע‏‎
‎‏גדלה בניה בצער ויגון‏‎
‎‏לכן תנוח נפשה בצל אל‏‎
6‎‏נפטרת ביום א׳ ך׳ טבת‏‎
‎‏תקצ״ט ל׳ נתצבה״ח א׳‏‎
Übersetzung
Die tüchtige Gattin, Frau Vögel, Gattin des geehrten Mosche, sein Andenken zum Segen.
Hier fand sie nicht ihre Ruhe,
ihre Tage gingen vorüber im Guten und im Bösen,3
sie zog ihre Söhne auf in Not und Kummer,
daher ruhe ihre Seele im Schatten Gottes,
verschieden am Tag 1, 20. Tewet6
599 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens, Amen
Kommentar
Zl 1: Spr 12,4; 31,10
Dem Sterbedatum nach scheint es sich um den Grabstein von Franziska Laupheimer geb. Löwenthal, zu handeln, die am 6. Januar 1839 starb und am 8. Januar begraben wurde. In dem Fall wäre in der hebräischen Inschrift das Begräbnisdatum statt des Sterbedatums angegeben. Der Name Franziska kommt häufiger als Entsprechung zum Namen Vögel vor. In der hebräischen Inschrift wurde nur der Name ihres ersten Gatten genannt.
Über die Gründe, warum die Frau, die nach der Grabinschrift kein einfaches Leben hatte, hier "nicht ihre Ruhe fand", läßt sich nur spekulieren. Wurde sie woanders begraben und dieser Stein hier nur zu ihrem Gedenken aufgestellt? Dagegen spricht, daß aus dem Sterberegister eindeutig hervorgeht, daß sie in "Laupheim, [am] 8. Januar 1839, früh 8 Uhr" begraben wurde. Auch die Vermutung, sie habe sich in ihrem Leben irgendetwas zuschulden kommen lassen, was ihrer ewigen Ruhe im Wege stehen könnte (wie z.B. Selbstmord zu begehen), ist abwegig, wie die Inschrift eindeutig belegt ("daher ruhe ihre Seele im Schatten Gottes", "Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens"). Eine Exhumierung aus medizinischen Gründen, die der jüdischen Tradition widersprechen würde, ist unwahrscheinlich, auch wenn die Todesursache im Sterberegister nicht vollständig zu entziffern ist. Da der Grabstein in der Regel am Jahrestag des Todes aufgestellt wird, ließe sich auch vermuten, daß innerhalb dieses Jahres etwas vorgefallen ist (wurde ihr Leichnam geschändet?), was diese Aussage begründet. Doch kann mit dieser Aussage auch einfach nur gemeint sein, daß sie nicht hier auf Erden, sondern bei Gott ihre Ruhe fand.
Eine andere Möglichkeit, die Grabinschrift zu interpretieren, wäre, den Anfang von Zeile 2 als die Abkürzung von "‎‏פה‏‎ ‎‏לאופהיים‏‎"/"Hier, Laupheim" zu lesen, das hieße, daß ihr Gatte aus Laupheim stammte. Doch dagegen spricht die Tatsache, daß "Laupheim" hier in der Regel mit ‎‏ו‏‎/vav statt mit ‎‏א‏‎/alef geschrieben wird: "‎‏לויפהיים‏‎", auch fehlen Abkürzungszeichen.
Zustand
2005: Das Grabmal wurde restauriert.

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