Schnaittach, Friedhof I
252 Grabmale (1534-1829)
st1
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Issachar Mosche ben Mosche Chiskija SeGaL, [st1-1183-1],
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…
- 1724-09-24 || 07. Tishri 5485
Transkription | |
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פערלי שנייטך | |
חלקת מחוקק | |
3 | ספון וטמון ׃ |
היה משתוקק ׃ | |
באצלו אמון ׃ | |
6 | גפן בוקק ׃ כל |
המון ׃ ישראל כי | |
נלקח מאתנו | |
9 | הקצי׳ כמ״ר ישכר |
משה בר משה | |
חזקיה סג״ל נקב׳ יו׳ | |
12 | א׳ ז׳ תשרי תפ״ה |
[...] ש״צ א׳ |
Übersetzung | |
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Berle Schnaittach | |
›Der Anteil des Gesetzgebers | |
ist verborgen‹ und geborgen, | 3 |
er verlangte | |
›bei sich nach Treue‹, | |
›ein leerer Weinstock‹ ist ›die ganze | 6 |
Menge Israels‹, ›denn | |
es wurde genommen‹ von uns | |
der Einflußreiche, der geehrte Herr Issachar | 9 |
Mosche, Sohn des Mosche | |
Chiskija SeGaL, begraben Tag | |
1, 7. Tischri 485 | 12 |
[...] mit den übrigen Gerechten, Amen |
- Zitate
- Zl 2f: Dtn 33,21 Zl 5: Spr 8,30 Zl 6: Hos 10,1 Zl 6f: 2Sam 6,19; 2Kö 7,13 Zl 7f: 1Sam 4,22
- Kommentar
- Zl 2: Letzter Buchstabe auf dem Rahmen.
- Zl 5: Das Wort אמון kann verschiedene Bedeutungen haben. Hier wurde es mit emun/"Treue" übersetzt, entsprechend der häufigsten Verwendung des gleichbedeutenden Wortes אמונה/emuna in den Grabinschriften. Dabei schwingt immer auch die heute häufigste Verwendung des Wortes als "Glaube" mit. Im Zitat aus den Sprüchen lautet das Wort "amun", Pflegling, Zögling, kann aber nach GenR 1 auch denjenigen bezeichnen, der pflegt, erzieht, also Erzieher oder Lehrer (Pädagoge).
- Zl 6: Bei dem Wort בוקק/"boqeq" haben sich jüdische und christliche Übersetzungstraditionen auseinander entwickelt. Die Grundbedeutung des Wortes ist "verwüstet", "öde", "ohne Frucht", und enstprechend übersetzte auch Luther 1545 das Hosea-Zitat 10,1 mit "Israel ist ein verwüster Weinstock", die hier wiedergegebene Übersetzung stützt sich auf die Übersetzung von Leopold Zunz. In den meisten jüngeren christlichen Bibelübersetzungen bekommt das Wort "boqeq" jedoch eine genau gegenteilige Bedeutung: "Israel ist ein üppiger Weinstock".
- Zl 9: ישכר statt יששכר (Abweichung von der biblischen Schreibweise des Namens Issachar, die man hin und wieder findet und an der Aussprache des Namens nicht ändert).
- Dieses Grabmal fällt durch seine aufwendige Gestaltung auf, die leicht durch mangelnde Symmetrie ("schief" aufgesetzter Rundbogen über dem Schriftfeld, nicht waagerecht verlaufende Zeilen im oberen Teil des Schriftfelds) gestört wird.
- Der Verstorbene wird hier als "Gesetzgeber" beschrieben, als jemand, dessen Wort großes Gewicht hatte, der sich selbst viel abverlangte und ohne den Israel, und im engeren Sinne sicher seine Gemeinde, wie ein leerer Weinstock ist.
- Maße
- H: 126 B: 80 T: 31
- Zustand
- 2018: Die Inschrift des am Giebel beschädigten Grabmals ist stark verwittert und stellenweise nur noch schwer zu entziffern.