Worms
1673 headstones (1040-1853)
wrm
- Tewlen David ben Jaakow Josef Zilch, [wrm-47-1], more …
- 1590-10-05 || 07. Tishri 5351
transcription | |
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פה נקבר הר״ר טעבלן זל מצילך | |
דור בא ודור הולך באנינות | |
3 | ויו עמודים נטבעה ביון טינות |
דוד שטוב לו ורצוי לרב כאבן פינות | |
ב״ר לבב ונקי כפים בנאמנות | |
6 | יעקב עקב רש שמר בכיוונות |
יוסף לקח בשפתי רננות | |
זכרונו עלה למעלה העליונות | |
9 | לברכה בקרב הארץ התחתונות |
שנת נשא יתנשא לשמי מענות | |
שבעה ימים בתשרי לירח איתנות |
translation | |
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Hier ist begraben der Meister, Herr Tewlen, sein Andenken zum Segen, aus Zülch | |
David kommt, David geht mit Trauerklagen. | |
Nagel der Säulen ... ... ... ... | 3 |
Das Gute erstrebend für unser ... und erwünscht? als Eckstein, | |
lauteren Herzens und reiner Hände in Verlässlichkeit | |
Jaakow - denn er wahrte die Andacht. | 6 |
Josef - er fügt Lehre hinzu mit Lippen des Jubels. | |
Sein Andenken stieg hinauf, hoch zu den Höchsten | |
zum Segen inmitten des Landes hier drunten | 9 |
des Jahres "Hoch erhoben" (351) - erhoben in die Himmel der Wohnstätten (Gottes), | |
sieben Tage im Tischri, dem Monat der Starken. |
- commentary
- Zeile 1: Kopfzeile; "Zülch" ist vermutlich "Zülpich" (heute: Kreis Euskirchen).
Zeile 2: Zitat angelehnt an Koh 1,4, aber die Verben sind umgestellt! (statt "dor" auch "David"?) Ja, zuerst "David", die Anspielung auf Kohelet bleibt erhalten. Die Schrifttype ist wohl bewusst auf der Grenze von Dalet und Resch gehalten?
Solche Wortspiele der Doppeldeutigkeit finden sich auch zu Beginn der Zeilen 5 und 7.
Zeile 3 ersten beiden Wörter, vgl. Ex 27,10; 38,28: Anspielung auf die "silbernen Nägel der Säulen" des einstigen Tempels verweisen auf die Funktion des Tewlen in der Synagoge als Kantor. Er war der "silberne Nagel" der Säulen!(s. auch jMeg 1,71c).
Zeile 3 Ende: vgl. Ps 40,3
Zeile 4: nach Ps 118,22 (erstes und letztes Wort)
Zeile 6: "'ekew rasch schamar" ist unsicher (vgl. Ps 19, 12)
Zeile 6 u.7: Der Vater heißt vermutlich Jaakow Josef.
Zeile 7: Die "lobenden Lippen" weisen auf einen Sänger oder Kantor hin (s. auch die Circelli bei anderen Kantoren).
Endreim auf -nut bzw. -not (gelegentlich aus Platzmangel auf den Innen- oder Außenrand geschrieben).
Akrostichon: Anfangsbuchstaben der Zeilen 2-4, dann jeweils das erste Wort der lines. 5-7 abwärts gelesen ergeben den vollständigen Namen "David bar Jaakow Josef".
Es sind aber auch noch andere Buchstaben mit Circelli versehen; ihre Bedeutung ist noch zu entschlüsseln, vermutlich: David Tewl baR J(aakow) J(osef) sal (bei einem Circellus über dem verzierten Lamed wandert dieser auf den folgenden Buchstaben.)
Zeile 10: Chronogramm "hoch erhoben" (351)
Datum: 7. Tischri 5351 = Erew Schabbat, 5. Oktober 1590
So starb er zwischen Neujahr und Jom Kippur, Tage der höchsten Anforderungen an Vorbeter, mitten in den "Zehn Tagen der Umkehr", im Monat der Starken, das heißt der Erzväter – im Monat der "'ejtanim" - ein "starkes Todesdatum" also.
R&R: 1038 - material
- roter sandstone mit rotweisser Bänderung - Schichtung verläuft winklig zur Vorderseite - mittlere Körnung (0,2-0,63 mm) - viele tonige Einschlüsse (Größe in mm: -20)
- dimensions
- 110,5 x 153,5 x 14,5 cm
- literature
- Rosenthal, Julius; Rothschild, Samson; Kaufmann, David: Die Epitaphien des alten israelitischen Friedhofs zu Worms (unveröff. Mskr., Vorwort von Julius Goldschmidt), , Nr. 1038