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Klimawandel verstehen mit Experimenten aus dem Koffer
Manchmal reicht ein kleiner Koffer, um globale Krisen zu verstehen und dagegen zu handeln. Der Klimawandel ist so eine globale Herausforderung, und wie er funktioniert, kann man an rheinland-pfälzischen Schulen jetzt im Kleinformat studieren. Für 270 Schulen und für an mehr als der Hälfte aller weiterführenden Schulen steht jetzt der Klimakoffer zur Verfügung.
Der Koffer steckt randvoll mit spannenden Experimenten zum Thema Klimawandel und -schutz, Treibhauseffekt und Wärmestrahlung. In Mainz übergab Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig einen der ersten „Klimakoffer“ an die IGS Bretzenheim – zusammen mit den Entwicklern dieses handlichen didaktischen Super-Tools, den Wissenschaftlern Dr. Cecilia Scorza und Prof. Dr. Harald Lesch.
„Klimaschutz beginnt im Klassenzimmer“, betonte Hubig. „Weil die Klimakrise uns alle auf vielen Ebenen herausfordert, ist es besonders wichtig, dass unsere Schülerinnen und Schüler frühzeitig Ursachen verstehen und ihr zukünftiges Handeln daran ausrichten können. Die Experimente im Klimakoffer machen dieses Phänomen für alle anschaulich, sie sind altersgerecht und regen dazu an, sich mit dem Phänomen des Klimawandels noch eingehender zu befassen.“
Weil das von Scorza und Lesch an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität entwickelte Konzept das Bildungsministerium überzeugt hat, nimmt es für die Anschaffung sowie die begleitenden Fortbildungen für Lehrkräfte insgesamt 600.000 Euro in die Hand. Jede der beteiligten Schulen erhält fünf Koffersets und dazu eine Wärmebildkamera, mit der zum Beispiel Wärmestrahlung durch oder auf Objekten sichtbar gemacht werden kann. In Rheinland-Pfalz wird das ursprüngliche Konzept des „Klimakoffers“ zudem so erweitert, dass es fächerübergreifend eingesetzt werden kann und nun auch die didaktischen Felder „Handeln“, „Sprachförderung“ und „Umsetzung in der Schulgemeinschaft“ miteinbezieht. „Hier hat besonders unser Pädagogisches Landesinstitut mit viel Kreativität und Engagement mitgeholfen“, erläuterte Hubig. „Die ,Klimakoffer‘ sind damit die perfekte Erweiterung unserer MINT-Strategie, die wir in Rheinland-Pfalz schon so lange und erfolgreich verfolgen.“ Zugleich kündigte sie an, dass das Bildungsministerium auch den bisher noch nicht beteiligten weiterführenden Schulen in Zukunft Angebote machen werde, den „Klimakoffer“ zu erhalten und einzusetzen.
„Klimawandel ist das Thema des Jahrhunderts, wir müssen dagegen auf allen Ebenen reagieren“, führte Professor Lesch den Schülerinnen und Schülern vor Augen. Die Schule sei der richtige Platz, um seine Folgen sichtbar zu machen und Gegenstrategien zu entwickeln, und der Klimakoffer ein geeignetes Instrument: „Der ,Klimakoffer‘ hat uns schon viele großartige Erlebnisse gebracht. Die Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler sind davon begeistert, der ,Klimakoffer‘ hat vielen die Augen geöffnet.“ Dr. Cecilia Scorza zeigte sich besonders erfreut, dass in Rheinland-Pfalz dank der Unterstützung des Bildungsministeriums der Klimakoffer so großflächig ausgerollt werden kann: „Wir können eine Menge gegen den Klimawandel tun, aber dafür muss man die richtigen Hebel identifizieren und betätigen.“
Im Anschluss an die Vorstellung hieß es „Koffer, öffne Dich!“ und Elftklässler der IGS Mainz-Bretzenheim gingen mit dem neuen Arbeitsmittel ans Werk. Mit mehreren Experimenten zeigten sie ganz praktisch, dass man den Klimawandel auch im Kleinformat begreifen kann. „Der Klimakoffer ist ein unheimlich wichtiges Vorbild für die Klimabildung der Zukunft“, sagte Pascal Groothuis von der LandesschülerInnenvertretung (LSV). „Praxisorientiert sowie auf Augenhöhe lernen jungen Menschen damit die Ursachen des Klimawandels kennen und zu verstehen. Ein ganz tolles Projekt, auf dass sich viele Schülerinnen und Schüler im Land wirklich freuen können.“
Weitere Informationen zur MINT-Bildung in Rheinland-Pfalz finden Sie im Internet unter https://mint.rlp.de/de/startseite/.