Ausgabe 3/2024
Zeitschrift GottesdienstInhalt
- Leitartikel: „Stillbirth“. Liturgische und pastorale Möglichkeiten zur Trauerbegleitung von Eltern tot geborener Kinder
- Hürden abbauen und Kompetenzen erweitern. Liturgie im Synthese-Dokument der Weltbischofssynode 2023/2024
- Auf den Spuren Jesu. Familienkreuzweg am Karfreitag
- Fürbittenvorschläge für den 3. und 4. Sonntag der Fastenzeit (B)
- Einführungen zu den Schriftlesungen: Karfreitag bis 3. Sonntag der Osterzeit (B)
- Gesucht: Proaktive Offenheit gegenüber Neugierigen. Eine unbequeme Gewissenserforschung für Verantwortliche in der Pastoral
Editorial 3/2024
Liebe Leserinnen und Leser,
wer sich aufmerksam mit der Leseordnung bzw. dem Lektionar beschäftigt, dem fällt auf, dass manchmal eine längere und eine kürzere Fassung ein und desselben Textes angeboten werden. Doch in der Praxis muss man sich meist mit der Kurzversion der Perikope zufriedengeben. Ist den Gläubigen Gottes Wort in einer bestimmten Länge nicht zumutbar?
Es ist interessant, was im Einzelnen ausgelassen wird: Ein bekanntes Beispiel ist die Perikope vom Gespräch Jesu mit der Samariterin am Jakobsbrunnen (3. Fastensonntag A, kann aber in allen Lesejahren gelesen werden). Die Kurzfassung verzichtet hier auf das ganze Gespräch mit den Jüngern und das Zeugnis der Frau vor ihren Mitbewohnern des Dorfes, die daraufhin zum Brunnen gehen, um Jesus ebenfalls kennenzulernen. Zu hinterfragen wären auch die Kurzfassungen der Passion am Palmsonntag. Bei allem Wissen um die Problematik dieser Lesung muss man feststellen, dass viele Gläubige, die am Palmsonntag am Gottesdienst teilnehmen, dies nicht am Karfreitag tun. So bekommen sie nie die ganze Leidensgeschichte Jesu zu hören.
Ein Tipp: Wenn Sie als Zelebrant befürchten, dass der Gottesdienst durch die „Normalfassung“ einer Lesung zu lang werden könnte, machen Sie lieber weniger Worte bei der Einführung in die Feier oder bei der Predigt – und schauen Sie, was bei den Mitfeiernden geschieht, wenn Gottes Wort unverkürzt wirken darf.
Ihr