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:* Die Stadt hatte im Jahr 1934 2295 registrierte Fremdenbesuche und lag hinter Rengsdorf, Unnau und Marienberg an 4. Stelle im Westerwald. ([[AZ]], 25.1.1935) (eb) | :* Die Stadt hatte im Jahr 1934 2295 registrierte Fremdenbesuche und lag hinter Rengsdorf, Unnau und Marienberg an 4. Stelle im Westerwald. ([[AZ]], 25.1.1935) (eb) | ||
− | :'''8. Januar''' - Lt. Satzung wird der Verein der | + | :'''8. Januar''' - Lt. Satzung wird der Verein der Altenkirchener Viehzüchter Teil des Rheinischen Verbands für Tieflandrinderzucht in Bonn. ([[AZ]], 8.1.1935) (eb) |
:'''12. Januar''' - Am Vorabend der Saarabstimmung wird von 18 bis 19 Uhr Glockenläuten angeordnet. ([[AZ]], 11.1.1935) (eb) | :'''12. Januar''' - Am Vorabend der Saarabstimmung wird von 18 bis 19 Uhr Glockenläuten angeordnet. ([[AZ]], 11.1.1935) (eb) | ||
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:* Im Reich erhalten die Fernstraßen einheitliche Markierungen. Zwischen Kircheib und Gieleroth ist die Straße von Köln nach Frankfurt nun Teil der B 8. ([[AZ]], 5.2.1935) (eb) | :* Im Reich erhalten die Fernstraßen einheitliche Markierungen. Zwischen Kircheib und Gieleroth ist die Straße von Köln nach Frankfurt nun Teil der B 8. ([[AZ]], 5.2.1935) (eb) | ||
− | :* Der Landrat ernennt zu Gemeinderäten Ortsgruppenleiter Hermann Marenbach, Standartenführer Otto Pagel, Hauptlehrer Wilhelm Krämer, Malermeister Eugen Gründler, Kaufmann | + | :* Der Landrat ernennt zu Gemeinderäten Ortsgruppenleiter Hermann Marenbach, Standartenführer Otto Pagel, Hauptlehrer Wilhelm Krämer, Malermeister Eugen Gründler, Kaufmann Heinrich Bachmann und Eisenbahner Wilhelm Schneider. ([[AZ]], 5.2.1935) (eb) Landrat Dr. Gorges beruft "den 27-jährigen Hermann Marenbach und den SA-Standartenführer Pagel zu unbesoldeten Beigeordneten im Amt Altenkirchen. Außerdem werden 12 "Amtsälteste" berufen: Augst, Becker, Burbach, Cramer, Fuchs, Heinemann, Pick, Ramseger, Schäfer, Schumann, Stelz und Sturm sen. Ihnen rief Bürgermeister Ludwig Blank zu: ''Sie sind kein Kollegium wie früher die Amtsvertretung. Sie sind nicht Inhaber eines Mandats irgendeiner Partei, sondern in ein Ehrenamt berufene Einzelpersönlichkeiten.'' Jedem überreichte Blank eine Anstellungsurkunde. Er schloß die Sitzung mit einem dreifachen Sieg Heil auf den Führer Adolf Hitler." ([[Helzer 1997]]). (sts) - '''''Ergänzung''''': Die genannten Ereignisse stehen im Zusammenhang mit der Umsetzung der "Deutschen Gemeindeordnung" vom 30.1.1935 (am 1.4.1935 in Kraft tretend). Die demokratisch legitimierten Gemeindevertretungen wurden hierdurch endgültig auch de jure beseitigt. (ak) |
:'''18. Februar''' - Es findet die Betriebseröffnung der Molkereigenossenschaft in Altenkirchen statt, die am 6.2. offiziell eingeweiht wurde. ([[AZ]], 6.2.1935) (eb) | :'''18. Februar''' - Es findet die Betriebseröffnung der Molkereigenossenschaft in Altenkirchen statt, die am 6.2. offiziell eingeweiht wurde. ([[AZ]], 6.2.1935) (eb) | ||
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:'''28.-30. April''' - Die 4. Tagung der Evangelischen Bekenntnissynode im Rheinland findet in Barmen-Gemarke statt. Aus dem Kirchenkreis Altenkirchen nimmt Pfarrer Theodor Spehr aus Gebhardshain teil. ([[Beckmann 1975]], S. 164) (eb) | :'''28.-30. April''' - Die 4. Tagung der Evangelischen Bekenntnissynode im Rheinland findet in Barmen-Gemarke statt. Aus dem Kirchenkreis Altenkirchen nimmt Pfarrer Theodor Spehr aus Gebhardshain teil. ([[Beckmann 1975]], S. 164) (eb) | ||
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+ | :'''3. Mai''' - An der außerordentlichen 44. Rheinische Provinzialsynode der Deutschen Evangelischen Kirche in Köln nimmt als Vertreter aus Altenkirchen Pfarrer Ludwig Heckenroth teil. Er wird in den Rechtsausschuss gewählt. ([[Beckmann 1975]], S. 217) (eb) | ||
:'''7. Mai''' - Es kommt zu einem Großfeuer bei der Papierfabrik Jagenberg. ([[VW]], 8.5.1935) (eb) | :'''7. Mai''' - Es kommt zu einem Großfeuer bei der Papierfabrik Jagenberg. ([[VW]], 8.5.1935) (eb) | ||
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:'''26. Juni''' - Das ''Reichsarbeitsdienstgesetz'' ([[Reichsgesetzblatt]], Nr. 64, 27.6.1935, S. 769-771) sieht für Männer ab 18 Jahre für 6 Monate einen Arbeitsdienst vor Antritt zum Wehrdienst vor. ([[VW]], 27.6.1935) (eb) | :'''26. Juni''' - Das ''Reichsarbeitsdienstgesetz'' ([[Reichsgesetzblatt]], Nr. 64, 27.6.1935, S. 769-771) sieht für Männer ab 18 Jahre für 6 Monate einen Arbeitsdienst vor Antritt zum Wehrdienst vor. ([[VW]], 27.6.1935) (eb) | ||
− | :'''16. Juli''' | + | :'''16. Juli''' |
+ | :* Der Mißbrauch von Kampfliedern der NS-Bewegung durch Umdichtung oder Benutzen der Melodie mit anderem Text wird verboten. ([[Gesetzsammlung]], Nr. 18, 30.7.1935, S.107) (eb) | ||
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+ | :* Der nationalsozialistische Staat greift in den Konflikt zwischen der bisher unterstützten Deutschen Evangelischen Kirche und der ''Bekennenden Kirche'' ein, indem er die Bearbeitung geistlicher Angelegenheiten Reichsminister Hanns Kerrl überträgt. ([[Gesetzblatt der Deutschen Evangelischen Kirche]] Nr. 24, 1935, S.83) Vgl. den Eintrag zum 24.9.1935.(eb) | ||
:'''17. Juli''' - Altenkirchen darf sich "Kreisstadt" nennen ([[VW]], 17.7.1935) (eb) | :'''17. Juli''' - Altenkirchen darf sich "Kreisstadt" nennen ([[VW]], 17.7.1935) (eb) | ||
− | :'''22. Juli''' - Der Viehmarkt findet erstmals unter Beteiligung der im April gegründeten | + | :'''22. Juli''' - Der Viehmarkt findet erstmals unter Beteiligung der im April gegründeten Viehverwertungsgenossenschaft statt. Der Kreisbauernführer Heinrich Krämer: ''Wir wollen den Juden nicht mehr auf dem Markt sehen. Der Bauer ist ein Lump und Verräter an seinem Volk, der noch weiterhin sich mit dem Juden in einen Handel einläßt.'' ([[VW]], 23.7.1935) (eb) |
:'''23. Juli''' - Allen konfessionellen Jugendverbänden wird jede Betätigung nicht-konfessioneller Art, vor allem politischer und sportlicher Art verboten. Dazu gehören Uniform- und Abzeichenverbot, Aufmarschverbot, Zeigen von Bannern, Fahnen und Wimpeln. ([[Gesetzsammlung]], Nr. 18, 30.7.1935, S. 105-106) (eb) | :'''23. Juli''' - Allen konfessionellen Jugendverbänden wird jede Betätigung nicht-konfessioneller Art, vor allem politischer und sportlicher Art verboten. Dazu gehören Uniform- und Abzeichenverbot, Aufmarschverbot, Zeigen von Bannern, Fahnen und Wimpeln. ([[Gesetzsammlung]], Nr. 18, 30.7.1935, S. 105-106) (eb) | ||
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:'''17. September''' - Pfarrer Heckenroth nimmt an einer Arbeitstagung der rheinischen Superintendenten in Köln teil, die mit ihrem Präses Horn die Linie der Unterstützer der Nationalsozialisten in der Rheinischen Provizialkirche verfolgen. ([[Norden 2003]] S.84) (eb) | :'''17. September''' - Pfarrer Heckenroth nimmt an einer Arbeitstagung der rheinischen Superintendenten in Köln teil, die mit ihrem Präses Horn die Linie der Unterstützer der Nationalsozialisten in der Rheinischen Provizialkirche verfolgen. ([[Norden 2003]] S.84) (eb) | ||
− | :'''24. September''' - Mit dem ''Gesetz zur Sicherung der Deutschen Evangelischen Kirche'' ([[Gesetzblatt der Deutschen Evangelischen Kirche]] Nr.28, 1935, S.99) wird der Machtkampf innerhalb der Deutschen Evangelischen Kirche zu beenden versucht. (eb) | + | :''' ab 24. September''' - Mit dem ''Gesetz zur Sicherung der Deutschen Evangelischen Kirche'' ([[Gesetzblatt der Deutschen Evangelischen Kirche]] Nr.28, 1935, S.99) wird der Machtkampf innerhalb der Deutschen Evangelischen Kirche zu beenden versucht. Minister Kerrl setzt einen Reichskirchenausschuss und Landeskirchenausschüsse ein, die mit den Mitteln des Haushaltsrechts gegen widerspenstige Pfarrer vorgehen. (eb) |
:'''3. Oktober''' - Im Tal des Driescheider Baches wird eine Drainage-Genossenschaft gegründet. ([[AZ]], 4.10.1935) (eb) | :'''3. Oktober''' - Im Tal des Driescheider Baches wird eine Drainage-Genossenschaft gegründet. ([[AZ]], 4.10.1935) (eb) |
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