Arbeiten am Westwall August bis Dezember 1944
Der nachfolgende Text ist unter dem Jahr 1944 von Lehrer Rühl in der Schul- und Ortschronik Eichelhardt I. 1897 bis 1949 eingetragen worden. Nach der Diktion dürfte es sich um einen nach der Kapitulation verfassten Text handeln.
Am 30. August wurden viele Männer (bis 65 Jahre!) an den Westwall geschickt, um den Vormarsch des Feindes und die Verteidigung der
Heimat durch Anlegung von Schützengräben, Maschinengewehrständen, Artilleriestellungen, Panzersperren u. s. w. vorzubereiten. Ich
war auch dabei! Wir fuhren vom Bahnhof Altenkirchen abends spät ab, fuhren mit einem langen Transportzug in Richtung Trier. Hier
wurde ein längerer Aufenthalt gemacht, dann ging die Fahrt weiter in Richtung Saar. In Rehlingen (Bez. Trier) wurden wir zuerst
eingesetzt. Hier kamen wir zu den Weinbauern in Quartier, schliefen nachts auf Stroh, arbeiteten von morgens 6 Uhr bis abends 17 Uhr
bei Wind und Wetter. Wir sahen aus wie alle Erdarbeiter! Oft mußte Deckung vor feindlichen Fliegern genommen werden. Als unsere
Frontsoldaten zurück mußten, mußten wir auch weiter zurück verlegt werden. Wir kamen in die Eifel bei Kyllburg. Hier wurde unsere
Arbeit fortgesetzt. Wir lagen in Kyllburg in dem größten Hotel der Eifel, dem Eifeler Hof.Hier fanden 2 Mann durch
Fliegerangriff den Tod. Von Kyllburg wurden wir nach Wilsecker verlegt. Hier blieben wir bis zum 20.12.1944. Da erst sah man
scheinbar erst ein, daß diese Quälerei der Leute keinen Sinn und Zweck hatte. Man entließ uns in die Heimat.
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