Eifeler Denkmalpfleger Michael Berens verabschiedet
Eine Ära geht zu Ende. Fast 30 Jahre war Michael Berens Denkmalpfleger des Eifelkreises Bitburg-Prüm. Am 30. November ging der gebürtige Trierer in den Ruhestand.
von Eva-Maria Reuther (TV, 30.11.2011)
Wie ein Energiebündel wirkt der Mann, der über seine Arbeit sagt: "Man muss dran bleiben und überzeugen." Nach genau diesem Motto hat Michael Berens seine Sache stets betrieben, seit er 1982 als hauptamtlicher Denkmalpfleger in Bitburg sein Amt antrat. Schon in jenen ersten Jahren, die Berens bescheiden seine Lehrjahre nennt. Den Umgang mit den Denkmaleignern, den privaten, öffentlichen und kirchlichen galt es damals zu lernen, sich mit Handwerkern ebenso auseinanderzusetzen wie mit den Spezialisten des Landesdenkmalamtes. Als fruchtbar und hilfreich bezeichnet Berens bis heute diese Zusammenarbeit. Überhaupt sei neben dem Erhalt von wertvollem Kulturgut das Schönste an seiner Arbeit, dass man "tagaus, tagein mit soviel unterschiedlichen Menschen zu tun hat".
Den Denkmälern konnte Berens sozusagen gar nicht entkommen. Aus der berühmten Trierer "Glocke" in der gleichnamigen Gasse stammt der 1946 geborene Denkmalexperte, der zunächst Theologie, dann Kunstgeschichte studierte. Vorbei an Dom und Liebfrauen führte ihn der Schulweg, gleichsam seine ästhetische Sozialisation. Viel hat Berens mit auf den Weg gebracht, wertvolle Bauernhäuser - etwa in Waxweiler oder Dudeldorf - hat er vor dem Abriss bewahrt. Denkmäler von nationaler Bedeutung wie Schloß Malberg und die überregional wichtige Industrieanlage von Weilerbach gehörten in seine Zuständigkeit.
Anerkennung gab es viel für Berens unermüdliches Engagement, bis hin zu Auszeichnungen des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz. Nicht nur das freut den scheidenden Denkmalpfleger, der neben seinem Bitburger Einsatz auch 15 Jahre für den Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, dessen Trierer Verband er gegründet hat, im Denkmalbeirat der Stadt Trier saß. Weithin sei Bewusstsein dafür entstanden, dass ein historisches Bauwerk etwas ganz besonderes ist. "Alt gleich arm ist passé". Im übrigen findet Berens, werde der Denkmalstandort Eifel unterschätzt. "Wir haben hier eine sehr gute Substanz. Vieles wird einfach nur übersehen." So verfüge die Eifel noch über viele schöne historische Ortsbilder. Allerdings seien gerade die kleinen Dörfer durch Abwanderung und anderes bedroht.
Für seine Nachfolge wünscht sich Berens einen kompetenten Ansprechpartner für die Denkmalbesitzer. Und ansonsten geht es für Berens im Denkmalschutz zu wie im richtigen Leben: "Man muss innerlich für seine Sache glühen und konfliktfähig sein. Man muss auch mal Klartext reden."
Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm, 07.12.2011