Tuesday, 01. September 2015

Vielfältige Angebote am Tag des offenen Denkmals

Dombauverein und Domkapitel laden in den Speyerer Dom ein

Speyer. Am Tag des offenen Denkmals am 13. September steht auch der Speyerer Dom vielen Besucherinnen und Besuchern offen. Der Dombauverein und das Domkapitel haben ein umfangreiches Programm zusammengestellt.

 

Die Begehung des Domspeichers

Geführt von den Domführer(inne)n Annemarie Arnold, Franz Dudenhöffer, Franz Gabath, Klaus Halter und dem ehemaligen Dombaumeister Alfred Klimt

Start: Domvorhalle

Zeiten: 14 Uhr, 14:30 Uhr, 15 Uhr, 15:30 Uhr, 16 Uhr

Der Weg der Begehung führt vom Nordöstlichen Turm auf die Ebene über den Domgewölben. So kann man das nördliche Querhaus ebenso besichtigen wie das grandiose Gewölbe des Hauptschiffs mit seiner gewaltigen Holzkonstruktion die schon viele Jahrhunderte überdauert hat.

Zur Besichtigung ist Schwindelfreiheit und Trittsicherheit eine wichtige Voraussetzung sowie die Kraft jeweils etwa einhundert Stufen nach oben bzw. unten zu bewältigen.

 

Die St. Emmeramskapelle, Taufkapelle des Speyerer Domes

Vorgestellt von: Klaus Haarlammert, ehem. Chefredakteur der Bistumszeitung „Der Pilger“

Start: Südliches Seitenschiff

Zeiten: 13.30 Uhr, 15.30 Uhr, 16:30 Uhr

Erstmals 1057 urkundlich erwähnt, gehört die Taufkapelle zum ältesten Bau des Speyerer Domes; sie ist eine von wahrscheinlich zwölf Kapellen, die im Mittelalter wie ein Kranz den Dom umgaben. Zwei davon sind erhalten, die Kapelle zur heiligen Afra an der Nordseite und gegenüber an der Südseite die Doppelkapelle, von der die untere die Taufkapelle ist. Zu allererst aber ist die Taufkapelle ein besonderer geistlicher Raum innerhalb des Domes, wird doch in ihr bis heute das Sakrament der Taufe gespendet. Davon erzählt sie auch in vielerlei Weise, schon allein durch ihre Architektur: Sie verkündet gewissermaßen, was die Taufe zutiefst bedeutet. Sie ist in Stein gefasste Theologie der Taufe. Dazu trägt auch das Gedenken an die heilige Teresia Benedikta vom Kreuz – Edith Stein – bei, das hier lebendig ist: Sie hat als erwachsene Frau in Bergzabern das Sakrament der Taufe empfangen und war danach in Speyer als Lehrerin tätig: Hier wuchs sie mehr und mehr in den hinein, auf den sie getauft worden war: Jesus Christus. Sie wurde seine überzeugte Jüngerin.

 

Die St. Katharinenkapelle, Reliquien und Versöhnungskapelle

Vorgestellt von: Domdekan Dr. Christoph Kohl

Start: Südliches Querhaus

Zeiten: 14 Uhr, 15 Uhr, 16 Uhr

Eine Kapelle, in der der Bogen des Lebens von seinem Anfang bis zu seiner Vollendung geschlagen wird - das ist die St. Katharinenkapelle im Speyerer Dom. Die Doppelkapelle ist im unteren "Stockwerk" Tauf-Kapelle und oben Heiligen-Reliquien-Kapelle und Beicht-Kapelle. Das Taufbecken kann an die eigene Taufe erinnern, und die Reliquien führen uns vor Augen, dass wir alle zum "Leben in Fülle" (Joh. 10,10) berufen sind, das Gott uns schenken möchte. Und der Beichtstuhl steht da als eine Einladung des Gottes der Barmherzigkeit, der uns befreien möchte von allem, was uns das Herz und das Leben schwer macht. Die Katharinenkapelle - ein Ort, der uns verdichtet die neue Lebensqualität spüren lässt, die Gott uns durch den Glauben schenken möchte!

 

Die Domsakristei

Vorgestellt von: Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer

Start: südliches Seitenschiff

Zeiten: 14 Uhr, 15 Uhr, 16 Uhr

Am 14. Mai 1409 erfolgte die Grundsteinlegung zur Sakristei durch König Ruprecht und seine beiden Söhne. In diesem dreistöckigen Gebäude werden unter anderem die Gottesdienste vorbereitet und viele liturgische Gegenstände aufbewahrt. In der sonst nicht öffentlich zugänglichen Sakristei werden am heutigen Tag unter anderem Messgewänder in verschiedenen liturgischen Farben gezeigt, Kelche, Monstranz, Bischofsstab, Mitra, Weihrauchfass und Schiffchen sowie besondere geweihte Öle.

 

Der Westbau: Der Hübsche Bau

Vorgestellt von: Dr. Barbara Schmidt-Nechl, Stellvertr. Vorsitzende im Dombauverein

Start: Domvorplatz

Zeiten: 14 Uhr, 15 Uhr und 16 Uhr

König Ludwig I. von Bayern beschloss anlässlich seines Dombesuches am 4. Juni 1845, neben der Ausmalung des Speyerer Doms „auch die geschmacklose, stilwidrige Fassade desselben abändern“ zu lassen. Die heute noch sichtbare neo-romanische Westfassade des Speyerer Domes erbaute der großherzogliche badische Baudirektor Heinrich Hübsch aus Karlsruhe, ein renommierter Vertreter des Rundbogenstils. Hübsch war bemüht, sich "gewissenhaft an die ursprüngliche Hauptgestaltung zu halten und hinsichtlich des Details teils nach dem noch unversehrt Bestehenden, teils nach andern rein romanischen Monumenten sich zu richten, jedoch von der Voraussetzung ausgehend, dass für die Hauptfassade wohl eine reichere Gliederung und Verzierung sich geziemt.“ Welche Details des Salischen Doms greift Hübsch auf, welche romanischen Bauten nimmt er zum Vorbild und an welchen im Mittelalter üblichen Skulpturenprogrammen orientiert er sich bei der Gestaltung der neo-romanischen Fassade?

 

Die Einnahmen durch den Eintritt in Höhe von 5 Euro pro Person (Kinder bis zum 6. Lebensjahr sind frei, Jugendliche vom 7. bis zum 18. Lebensjahr zahlen 1 Euro) kommen ohne Abzüge dem Erhalt des Weltkulturerbes zu Gute. Der Dombauverein Speyer hofft, mit diesem Angebot viele Menschen zu erreichen, die so den Speyerer Dom neu entdecken und die Arbeit des Dombauvereins durch eine Spende oder die Mitgliedschaft im Dombauverein unterstützen.