Sängerinnen und Sänger aus Speyer und Chartres nach der Messe in der Kathedrale von Chartres.
Als „Blaues Oratorium“ bezeichnet der Komponist Helge Burggrabe sein Werk „Stella Maris“, das 2006 in der Kathedrale von Chartres uraufgeführt wurde. Die blaue Farbe steht zum einen als Symbol für die Jungfrau Maria, bezieht sich zum anderen aber auch auf die berühmten blauen Fenster des gotischen Mariendoms in der Speyerer Partnerstadt Chartres, von dem das Werk maßgeblich inspiriert wurde.
Zum zehnjährigen Jubiläum der Uraufführung nahm sich die Speyerer Dommusik des zeitgenössischen Werks an. Ganz im Zeichen der Partnerschaft zwischen den beiden Domstädten führte das Vokalensemble am Dom zu Speyer zusammen mit dem Jugendchor der Kathedrale von Chartres und Instrumentalisten, darunter die beiden Domorganisten Markus Eichenlaub und Patrick Delabre, das Oratorium am 28. Oktober im Speyerer Kaiser- und Mariendom und am 30. Oktober in der Kathedrale Notre-Dame de Chartres auf. Die musikalische Leitung hatte der Speyerer Domkapellmeister Markus Melchiori. Prominente Unterstützung gab es von den bekannten Schauspielerinnen Iris Berben und Hiam Abbas, die in den Aufführungen in Speyer und Chartres jeweils die Sprecherinnenrolle der Maria übernahmen.
Im Vorfeld des Auftritts in Speyer gab der Jugendchor aus Chartres am Mittwochabend bereits ein Konzert in der Kirche St. Bernhard in Speyer, die als „Friedenskirche“ für die deutsch-französische Freundschaft steht. Zum 100. Jahrestag der Schlacht um Verdun führten die jungen Franzosen unter der Leitung ihres Dirigenten Mathieu Bonin das Requiem von Maurice Duruflé auf.
Am Morgen nach der Aufführung von „Stella Maris“ im bereits Wochen zuvor ausverkauften Dom zu Speyer begaben sich die Aufführenden in Begleitung von Domdekan Dr. Christoph Kohl mit dem Bus auf den Weg nach Chartres, wo die Speyerer Sängerinnen und Sänger zum Teil in Gastfamilien, zum Teil im Gästehaus des Domkapitels untergebracht waren. Am Abend der Ankunft stand bereits die erste Probe im berühmten Mariendom auf dem Programm und sonntagmorgens gestaltete das Vokalensemble das Hochamt in der Kathedrale, wo am Abend die Aufführung von „Stella Maris“ stattfand. Beim anschließenden Empfang dankte Bischof Michel Pansard, der auch Ehrendomherr am Speyerer Dom ist, den Musikerinnen und Musikern für das Konzerterlebnis und ihren wertvollen Beitrag zur Städtepartnerschaft.
Während der gemeinsamen Proben, in den Gastfamilien und beim Beisammensein nach den Aufführungen hatten die Musikerinnen und Musiker die Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich nicht nur über die musikalischen Angelegenheiten auszutauschen. In Zukunft sollen weitere gemeinsame Projekte der beiden Dommusiken folgen.
Text und Bild: Leon Tchakachow
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