Künstler: Hans und Marlys Fay, Neustadt/Weinstraße 1970
Das Portal zur Afra-Kapelle ist dem Seligen Reginbald geweiht.
Der rechte Flügel zeigt eine Szene aus dem Leben Reginbalds in St. Gallen: St. Reginbald mit dem Bären. Der Bär half St. Gallus, dem Gründer des Klosters St. Gallen Holz für das Feuer zu holen (Gründerlegende von St. Gallen). Tutilo, der im 9. Jh. Mönch in St. Gallen war, hat diese Szene in Elfenbein geschnitten - die Abbildung auf der Tür ist die genaue Nachbildung dieses Werkes.
Auf der lnnenfläche des linken Flügels befindet sich etwa in Augenhöhe eine leicht kubische Darstellung des Seligen Reginbalds mit seinen Schülern.
Reginbald war Abt zu St. Ulrich und Afra in Augsburg und zugleich von Lorsch und Heiligenberg bei Heidelberg. Seine Ausbildung hatte er in der Klosterschule von St. Gallen erhalten. Dort wurde nach den ältesten Traditionen der griechischen und römischen Baukunst auch Architektur gelehrt. 1033 berief ihn Konrad II. auf den Bischofsstuhl von Speyer. Er war der erste maßgebliche Baumeister des frühsalischen Doms und wurde Jahrhunderte lang auch durch Wallfahrten an sein Grab im Dom als Seliger verehrt.
Auf der Außenseite ist eine lateinische Inschrift angebracht, die in verschieden großen Buchstaben auf Reginbald, den ersten Baumeister des Doms hinweist:
Augusta Spiras abbatem Vindelicorum Sanctae Afrae misit, sumeret ut regimen: Reginbaldus alta primordia crescere vidit Huius delubri. - Pax sacra sit cineri! | Augsburg schickte den Abt von Sankt Afra nach Speyer, damit er das Bistum regiere: Reginbald war es, er sah diesen Dom in seinen Anfängen emporwachsen. - Seine Asche ruhe in heiligem Frieden. |