Helmut Kohl kennt und liebt den Dom seit seiner frühesten Jugend. Als der 13jährige im Kriegsjahr 1943 aus dem zerbombten Ludwigshafen nach Speyer evakuiert wurde und hier das Kaiserdomgymnasium besuchte, erlebte den Dom sogar als Schutzraum während der Fliegerangriffe.
„Seit meiner Kindheit ist der Speyerer Dom für mich die Hauskirche. Meine Eltern sind mit uns oft dorthin gewandert. Als Jugendlicher fuhr ich die Strecke von 20 Kilometern häufig mit dem Fahrrad. (…) In seiner architektonischen Schlichtheit ist der Dom zu Speyer für mich ein einmaliges Kunstwerk.“ (aus: Helmut Kohl, Mein Tagebuch 1998-2000, München, 2000)
Am 6. Februar 1967 trug sich Helmut Kohl erstmals in das Goldene Buch des Doms ein. Als Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz besuchte er den Dom gemeinsam mit Bundesfamilienminister Bruno Heck und Dr. Bernhard Vogel, MdB.
Teilnahme von Helmut Kohl als Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz bei der Weihe des neuen Domportals
„Er (Helmut Kohl) glaube nicht an die Alternative: Kunst oder Sorge um die Armen und sozialer Fortschritt. An den Menschen denken, heiße doch wohl auch: an seine Bauwerke, an seine künstlerischen Schöpfungen denken, sich um sein geistiges Leben sorgen, um Phantasie und Erfindungsgeist, wie sie in den verschiedensten Weisen menschlicher Ausdrucksfähigkeit Gestalt gewinnen. (…) Mit der Stiftung dieses Domportals sei auch die Achtung verbunden vor den großen Leistungen vergangener Zeiten und ihrer Menschen. Das Interesse an Vergangenem lasse heute mehr nach als je zuvor. Es werde verdrängt von dem verstärkten Interesse an der Zukunft des Menschen, von dem Interesse an den Modellen einer neuen Welt. Dieser drohende Verlust der historischen Dimension verleite dazu, aus dem ‚Arsenal der Geschichte‘ jeweils nur noch die Fakten herauszuziehen, die für unsere modernen Bedürfnisse gebraucht werden. Und doch seien aus der Geschichte auch Leitlinien für unsere Zeit erkennbar.“ (Aus: Deutschland, Europa und die Welt zusammenführen – Helmut Kohl und der Dom zu Speyer, Festgabe der Diözese Speyer zum 80. Geburtstag von Helmut Kohl, Pilgerverlag, Annweiler, 2010)
Das rheinland-pfälzische Landeskabinett unter Leitung von Ministerpräsident Helmut Kohl besucht den Speyerer Dom.
Ministerpräsident Helmut Kohl und Karl Carstens (damals Fraktionsvorsitzender der CDU im Bundestag) besuchen den Speyerer Dom.
Ministerpräsident Helmut Kohl und Bundespräsident Walter Scheel besuchen den Speyerer Dom.
Bundeskanzler Helmut Kohl und der chinesische Ministerpräsident Zhao Ziyang besuchen den Speyerer Dom.
Deutsch-französisches Gipfeltreffen: Bundeskanzler Helmut Kohl und der französische Premierminister Jacques Chirac besuchen den Speyerer Dom.
4. Mai: Papst Johannes Paul II. feiert auf dem Domplatz mit sechzigtausend Gläubigen die Heilige Messe / Bundeskanzler Helmut Kohl nimmt am Gottesdienst teil, führt im Bischofshaus ein halbstündiges Gespräch mit dem Papst und verabschiedet ihn zum Ende seiner Reise aus Deutschland.
Bundeskanzler Helmut Kohl und die englische Premierministerin Margaret Thatcher besuchen den Speyerer Dom.
10. November: Bundeskanzler Helmut Kohl und der sowjetische Präsident Michail Gorbatschow besuchen den Speyerer Dom.
18. November: Bundeskanzler Helmut Kohl und der amerikanische Präsident Georg Bush besuchen den Speyerer Dom.
„Im romanischen Kaiserdom zu Speyer zu sitzen und beispielsweise die Orgel-Toccata in d-Moll von Johann Sebastian Bach zu hören, war immer wieder ein besonderes Erlebnis. Ob es nun die amerikanische Präsidenten waren, die in den sechszehn Jahren meiner Kanzlerschaft zum Staatsbesuch kamen, oder Michael Gorbatschow, Boris Jelzin oder die Spitzenpolitiker der kommunistischen Partei der Volksrepublik China: Sie alle erinnern sich gerne an den Besuch im Dom zu Speyer und in der Pfalz.“ (aus: Helmut Kohl, Mein Tagebuch 1998-2000, München, 2000)
Bundeskanzler Helmut Kohl und der kanadische Premierminister Brian Mulroney nehmen an Pontifikalamt zum Tag der Begegnung für Menschen mit Behinderung teil.
Bundeskanzler Helmut Kohl und der tschechische Präsident Vaclav Havel besuchen den Speyerer Dom.
23. Januar: Bundeskanzler Helmut Kohl und der französische Ministerpräsident Edouard Balladur besuchen den Speyerer Dom.
12. Mai: Bundeskanzler Helmut Kohl und der russische Präsident Boris Jelzin besuchen den Speyerer Dom.
Bundeskanzler Helmut Kohl und der englische Premierminister John Major besuchen den Speyerer Dom.
Das Kuratorium des Speyerer Dombauvereins konstituiert sich / Bundeskanzler Helmut Kohl und der luxemburgische Premierminister Jean-Claude Juncker wirken in dem Kuratorium mit.
Aus: Deutschland, Europa und die Welt zusammenführen – Helmut Kohl und der Dom zu Speyer, Festgabe der Diözese Speyer zum 80. Geburtstag von Helmut Kohl, Pilgerverlag, Annweiler (2010)
„Bundeskanzler Helmut Kohl äußerte, es sei ihm ein persönliches Anliegen, sich für die Renovierungsmaßnahmen einzusetzen. In der Öffentlichkeit müsse ein Bewusstsein für die Bedeutung dieser Aufgabe geschaffen werden. Der Dom sei nicht nur ein nationales Denkmal, sondern auch ein Zeugnis europäischer Kultur und Religiosität. Es wäre ein Akt der Barbarei, wenn man ein solches Erbe verkommen ließe.“
14. Juni: Bundeskanzler Helmut Kohl und der ehemalige Ministerpräsident von Singapur Lee Kuan Yew besuchen den Speyerer Dom.
15. Oktober: Bundeskanzler Helmut Kohl und der spanische Ministerpräsident José Maria Aznar besuchen den Speyerer Dom.
Bundeskanzler Helmut Kohl und König Juan Carlos und Königin Sofia von Spanien besuchen den Speyerer Dom.
17. Oktober: Verabschiedung von Bundeskanzler Helmut Kohl mit einem Großen Zapfenstreich durch die Bundeswehr im Beisein von Bundespräsident Roman Herzog, Verteidigungsminister Volker Rühe und 20.000 Menschen
Gründung der „Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer“: Helmut Kohl übernimmt den Vorsitz des Kuratoriums
„‘Es gibt kaum einen Ort, an dem der Atem der Geschichte so spürbar ist wie im Speyerer Dom‘, sagte der Altkanzler (…). Dies hätten auch die vielen Staatsgäste empfunden, die er durch die Kathedrale geführt habe. So hätten Michael Gorbatschow und Boris Jelzin fast gleichlautend betont: ‚Wenn man hier in diesem Dom ist, ist man mitten in Deutschland und Europa.‘ Es sei ihm daher eine Herzensangelegenheit, sich für diesen europäischen Dom einzusetzen, so Kohl. (…) Nach der Wahl sagte er: „‘Der Dom ist Teil meines Lebens, Teil meiner Heimat. Er ist ein deutsches Nationaldenkmal.‘ (…) Der Dom sei ein ‚Anruf des realistischen Optimismus‘. Er stehe seit fast 1000 Jahren im Auf und Ab im Wechsel der Zeit. ‚Der Dom ist ein Gotteshaus‘, betont der Altkanzler. ‚Hier haben über die Jahrhunderte hinweg Menschen gebetet, Gott angefleht und gedankt.‘ Es sei auch eine Botschaft dieses Domes, dass man Realist sein müsse, dass man begreifen müsse, was die Welt in sich birgt, dass es aber keinen Grund zum Pessimismus gäbe.“ (Aus: Deutschland, Europa und die Welt zusammenführen – Helmut Kohl und der Dom zu Speyer, Festgabe der Diözese Speyer zum 80. Geburtstag von Helmut Kohl, Pilgerverlag, Annweiler, 2010)
Juli: Requiem zum Abschied von Hannelore Kohl im Speyerer Dom
21. September: Festakt der „Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer“ und des Domkapitels zur Aufnahme des Domes in die UNESCO-Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt vor zwanzig Jahren mit Beteiligung von Helmut Kohl.
„‘Ich bin gekommen, um eine Liebeserklärung an den Dom abzugeben‘, erklärte Altbundeskanzler Kohl in seiner Ansprache und erinnerte an zahlreiche persönliche Erlebnisse – vom ersten Besuch mit seiner Mutter bis hin zu den Erfahrungen mit Politikern aus aller Welt, die er in seiner Regierungszeit durch das Gotteshaus führte. Die Kathedrale sei ein Symbol Europas im Auf und Ab der Geschichte, sie stehe auch für Zerstörung und Hass, Tod und Leid. Dies werde gerade in diesen Tagen deutlich, ‚in denen wir sehen, wozu Menschen in schlimmer Weise fähig sind‘. Zugleich sei der Dom, der seit vielen Jahrhunderten im Wechsel der Zeiten stehe, ein Aufruf zu einem realistischen Optimismus. ‚Dies ist ein Gotteshaus, in dem die Menschen gebetet haben, Gott angefleht und ihm gedankt haben.‘ Gerade seine Generation, so Kohl, die den Zweiten Weltkrieg noch miterlebt habe, habe Grund zur Dankbarkeit. Der Altbundeskanzler bezeichnete den Dom als ein ‚Juwel‘, das nicht verkommen dürfe. Die Kathedrale für kommende Generationen zu erhalten sei eine Aufgabe, die nicht nur Sache des Staates und von Institutionen sei, sondern Angelegenheit aller Bürger sein müsse. Es gelte, dieses großartige Gotteshaus und geschichtliche Monument zu bewahren, das vor allem ein Ort der Besinnung sei. ‚Denn aus Besinnung erwächst Friede‘, sagte Kohl.“ (Aus: Deutschland, Europa und die Welt zusammenführen – Helmut Kohl und der Dom zu Speyer, Festgabe der Diözese Speyer zum 80. Geburtstag von Helmut Kohl, Pilgerverlag, Annweiler, 2010)
„Der Kaiserdom, wie wir Pfälzer unseren romanischen Dom nennen, ist für mich ein Stück Heimat. Er ist ein wichtiger Teil meines eigenen Lebensweges. Meine ersten Begegnungen mit dem Dom fanden schon in meiner frühesten Jugend statt. Mit meinen Eltern habe ich manche Wanderung von Ludwigshafen nach Speyer zum Dom gemacht. Als Schüler des Domgymnasiums 1943/44 erlebte ich diese Kirche auch als Schutz während der Fliegerangriffe. Den Sonntagsgottesdienst im Dom besuche ich auch heute immer wieder. Was mich dabei immer wieder fasziniert: Trotz seiner kargen künstlerischen Ausgestaltung geht von diesem Bauwerk mit dem bunten Sandstein aus dem Pfälzerwald eine ganz besondere Wärme aus.“ (Aus: Interview mit der „Rheinpfalz“ am 27. August 1998)
Zusammenstellung durch die Bischöfliche Pressestelle Speyer (Juli 2015)