Inschriftenkatalog: Bad Kreuznach
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 34: Bad Kreuznach (1993)
Nr. 323(†) Waldböckelheim, Marienpforter Hof 1566-1589
Beschreibung
Jahreszahlen. Auf unterschiedlichen Inschriftenträgern im Bereich des Marienpforter Hofes, teils erhalten und als Spolien verwendet, teils verloren.
I. Erhaben ausgeführte Jahreszahl auf einem ornamental verzierten Scheitelstein aus gelblichem Sandstein, als Spolie hoch in die äußere Südwand des (von der Hofeinfahrt her gesehenen) linken Geräteschuppens eingelassen. Bisher unbeachtet.
1566
Anmerkungen
- Vgl. zum folgenden Kdm. 411.
- Vgl. Nr. 328 von 1570.
- Die baugeschichtliche und archäologische Erforschung des gesamten ehemaligen Klosterbereichs und seiner späteren Bauten steht noch aus.
- Vgl. die detaillierten Pläne des Treppenturms im Anhang.
- Vgl. Nr. 598 von 1685.
Nachweise
- Schneider, Notizen II (nach Eintrag 1567) (II-IV; Skizze).
- Hahn, Geschichte 62 (II; erw.).
- Kdm. 410 (II; Umzeichnung).
- Lipps, Entdeckungsreisen 251 (II).
- NK (1993) 238 (II; Abb.)
Zitierhinweis:
DI 34, Bad Kreuznach, Nr. 323(†) (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di034mz03k0032306.
II. Jahreszahl mit Ehewappen im Portal zum Treppenturm. Im Giebel des meisterhaft ausgeführten Renaissanceportals die eingehauene Bauzahl auf einer Kartusche, darunter zwischen floral verzierten Pilastern die beiden Vollwappen der Erbauer Philipp Cratz von Scharfenstein und seiner Frau Anna von Schöneberg (vor dem Sane). Stark verwittert, Restaurierung dringend erforderlich.
Maße: Z. 5 cm.
1 · 5 · 6 · 7 ·
Nach Schneider.
1586
Nach Schneider.
1589
Das wohl Anfang des 13. Jahrhunderts1) in einem versteckten Seitental der Nahe gegründete Wilhelmitenkloster wurde 1559 durch Kurpfalz aufgehoben und 1564 an den in Sobernheim ansässigen Amtmann Philipp Cratz von Scharfenstein2) und seine Frau Anna von Schöneberg (vor dem Sane) verkauft. Das Ehepaar ließ die Klostergebäude zum großen Teil niederlegen und an gleicher Stelle eine kleine, schloßartige Anlage3) errichten (Haus Schmidt, die heutige rechte Hofhälfte). Für die 48 Stufen und sonstigen Gebäudeteile des 1567 erbauten Treppenturms verwandten sie zu diesem Zweck zurechtgeschnittene, alte Grabplatten des Klosters4). In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts ging der Hof an Wilhelm Friedrich von Schellart5) über.