Inschriftenkatalog: Landkreis Jena
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 39: Landkreis Jena (1995)
Nr. 28† Reinstädt, Kemenate 1408
Beschreibung
Bauinschrift; keine Angaben über Standort und Ausführung. Überliefert in einer nicht näher bezeichneten Quelle des frühen 19. Jh.
Nach Löbe.
Anno dom(ini) 1408 in vigilia assumtionisa) Marie ⟨i(n)⟩ceptab) est hec kemnata
Übersetzung:
Im Jahre des Herrn 1408, am Vorabend (des Festes) Mariä Himmelfahrt, ist angefangen worden diese Kemenate.
Datum: 14. August 1408.
Textkritischer Apparat
- Vielmehr ist -cionis zu erwarten.
- cepta Löbe.
Anmerkungen
- Löbe 1891, 666, bemerkt lapidar: „Früher war noch die Inschrift ... zu sehen.“
- Vgl. Meißner, in: Mitt.Osterl. 2, H. 3, 1847, 294: „Was aber auch die ursprüngliche Bestimmung des Gebäudes gewesen, ... darüber fehlt jeder zuverlässige Anhalt. Nirgends im ganzen Hause darüber eine Spur, nirgends, trotz der sorgfältigsten Nachforschung, irgend ein Wappen, eine Namenschiffre oder eine Jahreszahl ...“.
- Lehfeldt und alle späteren halten es aber für alt.
- Adler mit Wolfskopf, die Brust mit einem Mond belegt (Sa 26, Taf. 28; Flans).
- Vgl. V. Lommer, MVGA Kahla 6, H. 2, 1904, 167–168; zu den von Flanß ferner Lommer 1884, 114–115.
- BuKTh III (Kahla), 1888, 156–157.
- Löbe 1891, 663.
Nachweise
- Löbe 1891, 666.
Zitierhinweis:
DI 39, Landkreis Jena, Nr. 28† (Luise und Klaus Hallof), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di039b006k0002803.
Kommentar
Löbe, der die Inschrift als einziger überliefert, gibt hierfür keine Quelle an.1) Schon 1847 wird ausdrücklich bemerkt, daß am Bauwerk keinerlei Wappen und Inschriften2) zu sehen wären. Demnach ist neueren Datums3) der jetzt an der Südseite angebrachte Wappenschild der Familie von Flanß,4) eines Vasallengeschlechtes der Grafen von Orlamünde, das in den Urkunden von 1375 bis 1431 auf einem der Reinstädter Rittergüter erscheint.5) Von der alten Burg Reinstädt, erstmals 1083 und häufiger im 13. Jh. erwähnt, ist als baulicher Überrest die stattliche Kemenate erhalten, deren Architektur auf das 15. Jh. verweist;6) hierzu stimmen Wappen und Inschrift. In dieser Zeit gehörte die Kemenate zu dem einen der beiden Rittersitze in Reinstädt und wurde als Lehen der sächsischen Herzöge ausgegeben.7)