Inschriftenkatalog: Landkreis Jena
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 39: Landkreis Jena (1995)
Nr. 65† Ammerbach, Dorfkirche St. Nicolai 1498
Beschreibung
Inschrift auf der größten der drei Bronzeglocken,1) die am 25. Dezember 1738 zersprungen und am 8. August 1739 durch Johann Heinrich Graulich in Ammerbach neu gegossen worden ist; erneut gesprungen im Jahre 1848, wieder gegossen 1849; 1917 abgegeben. Die einzeilige Inschrift verlief um den Glockenhals; „derneben die Figur eines Adlers und Jfr. Maria, nebst einem Cherub“ (Wette).
Nach Wette.
Maße: Gewicht: 20 Zentner.
Sanctus Nicolaus. S(ancta) Anna. Anno ∙a) MCCCCXCVIII.
Textkritischer Apparat
- Kruzifix.
Anmerkungen
- Die beiden anderen Glocken waren Nr. 11 und die sog. Schulglocke von 1653, die Wette 245 beschreibt; die Inschrift „oben um den Cranz ... mit grosen Littern“ überliefert er als einziger: „Superintendente Ienensi D(octore) Iohanne Maiore Aet(atis) 88 Superintendente Vicario D(octore) Christiano Chemnitio praefecto Johanne Hoffmanno, auf der anderen Seite das Fürstl. Wapen mit den Buchstaben W.H.Z.S. Unten M(agister) Abrahamus Walich, Vic(arius) Pastor.“ [Wilhelm IV., Hz. zu Sachsen-Weimar-Eisenach (1598–1662); Johann Major (1564–1654), Prof. theol., 1605 Superintendent in Jena; Christian Chemnitius (1615–1666), 1653 Vize-, 1654 Superintendent in Jena; Abraham Wallich, 1644–1677 Pf. in Ammerbach.] „Auf der andern Seiten ein ander Wapen mit der Jahreszahl 1653 [Lehfeldt falsch: 1638], unten des Glockengiessers Name 1653 G.M.M.H.B.I.W.“ – Die Glocke ist demnach von Hans Berger (vgl. Nr. 337) gegossen worden, und die Inschrift ist zu lesen: 1653 G(OS) M(ICH) M(EISTER) H(ANS) B(ERGER) I(N) W(EIMAR). Sie wurde 1928 zur Bezahlung des Stahlglockengeläutes abgegeben.
Nachweise
- Wette 1756, 245.
- Bergner 1896, 206–207 Nr. 7.
- Leidenfrost 1928, 39–40.
Zitierhinweis:
DI 39, Landkreis Jena, Nr. 65† (Luise und Klaus Hallof), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di039b006k0006507.
Kommentar
Die Anrufung des Hl. Nicolaus ist in Zusammenhang mit dem Wechsel des Patroziniums im Laufe des 15. Jh. zu sehen; die Ammerbacher Kirche war ursprünglich dem Hl. Wigbert geweiht.