Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)
Nr. 206 Eltville, Kath. Pfarrkirche St. Peter und Paul 1450?
Beschreibung
Name als Weiheinschrift auf Schriftband, in der Marienkapelle auf die Nordwand über dem Durchgang zum Chor gemalt. Schrift schwarz auf weiß, Anfangsversalie und Worttrenner rot, zum Teil nachgezogen.
Maße: Schriftband H. 9,5, B. 87, Bu. ca. 4 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
Omnes sancti · dei huius · cappelle patroni
Übersetzung:
Alle Heiligen Gottes, Patrone dieser Kapelle.
Anmerkungen
- Zaun, Landkapitel 44f. In ihrer Schenkungsurkunde bestimmte sie die Abhaltung einer wöchentlichen Meßfeier für sich und ihre Familie; das Patronatsrecht über den Altar besaßen ihre Brüder Nikolaus und Johann Schwalbach.
- Roth, Geschichtsquellen I Nrr. 146, 147.
Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 206 (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0020601.
Kommentar
Der Inschriftanfang ist durch das in roter Farbe aufgemalte O besonders betont. Die i tragen feine Striche statt Punkten, die rechte Haste des h läuft in einer weit unter die Grundlinie geführten Zierlinie aus, während die zweimal vorhandenen p nur bis zur Grundlinie reichen. e, s und t sind mit feinen Zierstrichen versehen. Quadrangel dienen der Worttrennung.
In der ehemals als Sakristei genutzten Marienkapelle stand früher der Allerheiligenaltar, der nach Zaun im Jahre 1450 von der „ehrbaren Catharina, relicta quondam Conradi Wisse de Frangfurdia“ wohl als Seelgerät für ihren verstorbenen Mann gestiftet und dotiert wurde.1) Als Pfarrer wird Hamann Jussel d.J. (Nr. 205) urkundlich genannt, der bis 1450 amtierte. Die erzbischöfliche Stiftungsbestätigung trägt das Datum vom 11. November 1450,2) was als Anhaltspunkt für die Entstehung der Inschrift gelten kann.