Inschriftenkatalog: Stadt Darmstadt und Landkreise Darmstadt-Dieburg sowie Groß-Gerau
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 49: Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau (1999)
Nr. 165 Groß-Umstadt, Evangelische Kirche 1533
Beschreibung
Grabplatte des Heilmann von Bommersheim-Praunheim. Die Platte aus rotem Sandstein wurde bei der Renovierung der Kirche (1967 – 69) aufgefunden und ist heute innen an der Nordwand des Langhauses angebracht. Die Inschrift läuft zwischen Linien auf dem Rand um. Als Worttrenner dienen Quadrangeln mit paragraphzeichenförmig ausgezogenen Zierstrichen. Am Textende ist auf der linken Leiste ein Steinmetzzeichen (Nr. 7) eingeritzt. Im eingetieften Feld befindet sich ein reliefiertes Vollwappen.
Maße: H. 177, B. 85, Bu. 6,5 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.
· vff · mitwochen · no/ch · michahelis · xvc · xxxiii · starbe · der · Ernuest / · heylman · von · / pruinheym · dem · got · gnat · Amen ·
Datum: 1. Oktober 1533.
Bommersheim-Praunheim. |
Anmerkungen
- Ein vergleichbares E befindet sich in demselben Wort auf der Platte des Johann von Lewenstein, vgl. Nr. 186.
- Möller, Stammtafeln AF III, Taf. CXX.
Nachweise
- Brenner, Grabplatten 43 f. mit Abb.
- Scholz, Inschriften 66, Nr. 8 mit Abb.
Zitierhinweis:
DI 49, Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau, Nr. 165 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di049mz06k0016508.
Kommentar
Das spitze A mit nach links überstehendem Deckbalken und gebrochenem Mittelbalken gehört ebenso wie das aus zwei sich überschneidenden Bögen gebildete E zu den Versalien der frühhumanistischen Kapitalis.1) Die Kleinbuchstaben sind unregelmäßig gehauen. Die Hasten von g und p stehen auf der Grundlinie. Die Oberlängen von b, h und l weisen Schaftspaltung auf.
Heilmann war ein Sohn des Philipp von Bommersheim-Praunheim und der Margareta Clebiz von Frankenstein. Er war mit Lucia Schade von Ostheim verheiratet.2)