Inschriftenkatalog: Stadt Darmstadt und Landkreise Darmstadt-Dieburg sowie Groß-Gerau
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 49: Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau (1999)
Nr. 200 Groß-Umstadt, Evangelische Kirche 1558
Beschreibung
Epitaph des Hans Wambolt von Umstadt. Das Holzepitaph hängt heute innen an der Westwand der Sakristei. Unter einer schräggestellten, das Denkmal nach oben abschließenden weißen Tafel mit einer fünfzeiligen Inschrift befinden sich in einem hochrechteckigen grünen Rahmen zwei gemalte Wappen unter einer gemeinsamen Helmzier. Die Buchstaben der Inschrift sind schwarz ausgemalt. Die Ausmalung ist in jüngerer Zeit erneuert worden. Als Worttrenner dienen Punkte sowie ein Quadrangel und ein Dreieck.
Maße: H. 87, B. 75, Bu. 3 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.
Anno 1558 · dena) · 11 Augustus zwische(n) · 11 vnd / · 12 · des morgesb) starb der Edell vnd Ehrnvest / Hans Wambolt zu Vmnstat Welcher / sellen der Almechteg Gott genedeg / vnd barmherczeg sei Ammen.
Wambolt von Umstadt, Wolf von Sponheim. |
Textkritischer Apparat
- d und n sind spiegelverkehrt.
- Sic!
Anmerkungen
Nachweise
- Wickenburg, Thesaurus I,2 31.
- Herchenröder, Kdm. 124.
- Scholz, Inschriften 79, Nr. V mit Abb.
Zitierhinweis:
DI 49, Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau, Nr. 200 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di049mz06k0020002.
Kommentar
Die versalen A sind außer in Augustus aus dem pseudounzialen A der gotischen Majuskel hergeleitet, doch ist die rechte Haste unten gebrochen. H und W entstammen der Fraktur. Die übrigen Versalien sind typische Versalien der gotischen Minuskel, wie sie in Buchschriften verwendet werden. Bei der mehrfach zu beobachtenden Auflösung der Brechungen zu Rundungen bei d, o, v, und w ist ein gewisser Fraktureinfluß erkennbar.
Hans war ein Sohn des Eberhard Wambolt und der Katharina Schade von Ostheim.1) Er war mit Anna Wolf von Sponheim verheiratet.2)