Inschriftenkatalog: Stadt Darmstadt und Landkreise Darmstadt-Dieburg sowie Groß-Gerau
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 49: Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau (1999)
Nr. 221 Lichtenberg, Schloß 1571
Beschreibung
Jahreszahl und Devise innen an der Nordwand der Schloßkapelle im Ostflügel des Schlosses. Die Ziffern und Buchstaben sind erhaben auf einem Schriftband aus Stuck angebracht. Als Worttrenner dienen Quadrangeln und Punkte.
Schriftart(en): Kapitalis.
1 · 5 · 71 / V(ERBVM) · D(OMINI) · M(ANET) · I(N) · AE(TERNVM)1)
Übersetzung:
Das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit.
Anmerkungen
- Jes 40,8; 1 Petr 1,25; zur Verwendung des Zitates als Devise vgl. Nr. 172.
- Zu ihm vgl. Nr. 283.
- Wellmer 19 ff.; Herchenröder 198 f.
- Wellmer 20 – 23; Herchenröder 198.
Nachweise
- Bronner, Odenwaldburgen I 59.
- Wellmer, Das Lichtenberger Schloß 23.
- Herchenröder, Kdm. 201.
Zitierhinweis:
DI 49, Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau, Nr. 221 (Sebastian Scholz), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di049mz06k0022107.
Kommentar
Die Kapitalis zeigt offenes D, I mit Nodus und ein M mit kurzem Mittelteil und weit ausgestellten Hasten. Die Gestaltung dieser Buchstaben läßt somit noch einen Einfluß der frühhumanistischen Kapitalis erkennen.
Das Anfang des 13. Jahrhunderts gegründete Schloß Lichtenberg ließ Landgraf Georg I. von Hessen-Darmstadt2) von 1570 bis 1581 unter der Leitung des Baumeisters Jakob Kesselhut umbauen.3) Da eine Rechnung von 1570 die Abbrucharbeiten und eine weitere Rechnung von 1573 die Aufmauerung von drei steinernen Giebeln belegen,4) gibt die Jahreszahl 1571 wohl das Jahr an, in dem die Innenausbauten des Ostflügels vollendet wurden.