Inschriftenkatalog: Stadt Bonn
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 50: Bonn (2000)
Nr. 95 Küdinghoven, Kirchvorplatz Ende 16. Jh.?
Beschreibung
Grabkreuz für Peter Nulen und seine Schwiegermutter. Trachyt mit großen, teilweise ausgebrochenen Sanidin-Einsprenglingen. Auf der Rückseite Oberfläche unterhalb der Inschrift abgeplatzt. Gerade Armenden mit Sätteln, Schaft nach unten konkav verbreitert. Rand gestuft gearbeitet. Arme und Schaft nasenbesetzt. Inschrift A auf der Vorder-, B auf der Rückseite.
Maße: H. 65, B. 44, Bu. 3,7 (A)/4,3 (B) cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
- A
DIT / KRE/VTZ / IST NVLENa) PETER / ZV RAMERSDO/RF
- B
HER / IST / SEN SCHVEGER/FREV1) ACH BEG/RAB/EN
Textkritischer Apparat
- WULEN Freckmann/Bölling; KVLEN Bachem. Der Eindruck eines linksschrägen Balkens als Bestandteil eines K oder W entsteht durch einen entsprechend verlaufenden Sanidin-Ausbruch. Tatsächlich handelt es sich um ein retrogrades N.
Anmerkungen
- Zur Bedeutung „Schwiegerfrau“ = ‚Schwiegermutter‘ siehe Grimm, Wörterbuch, Bd. 15, Sp. 2614.
Nachweise
- Freckmann/Bölling, S. 73, Nr. 26 u. Abb. 62.
- Bachem, Pfarrbrief St. Gallus 3+4/1994, S. 31.
Zitierhinweis:
DI 50, Bonn, Nr. 95 (Helga Giersiepen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di050d004k0009500.
Kommentar
N und Z sind retrograd ausgeführt, ebenso das S in RAMERSDORF. Die Inschriften der Vorder- und der Rückseite scheinen gleichzeitig angefertigt worden zu sein, zumal die übereinstimmenden Buchstabenformen dafür sprechen, daß beide Inschriften von derselben Hand stammen. Die schlichte, schmucklose Form des Kreuzes ohne Winkelstützen und mit nach unten verbreitertem Schaft ist typisch für das späte 16. Jh. (vgl. Nrn. 87, 88, 98, 100, 104, 105).