Inschriftenkatalog: Stadt Freising
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 69: Stadt Freising (2010)
Nr. 343 Weihenstephan, ehem. Konventgebäude 1598
Beschreibung
Glocke mit Glockenrede. Im Glockenturm am Westtrakt. Ursprünglicher Standort nicht bekannt1). Krone mit zwei Bügeln; an der Schulter zwischen einem Kordelsteg und einem einfachen Steg die umlaufende Schrift, darunter gotischer Kleeblattbogenfries; am Übergang zum Wolm drei Stege.
Maße: H. 39 cm, D. 53,5 cm, Bu. 1,8 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
+ ZVSANA HAIS ICH SIXT STEGER ZV MINCHEN GOS MICH . 1598 IAR
Anmerkungen
- Ob die Glocke ursprünglich für das Konventgebäude angefertigt wurde, ist nicht bekannt. Es kann nicht ausgeschlossen werden, daß die Glocke aus einer säkularisierten Kirche in Freising oder Umgebung stammt, vgl. Gleixner, Rekonstruktion 92. Bereits 1874 werden zwei Glocken – wohl diese und Nr. 351 – im Dachreiter erwähnt, s. Mayer/Westermayer, Erzbisthum Freising I 473; vgl. auch Seeanner, Glocken 87.
- Seeanner, Glocken 433f.; Ernst, Münchner Stück- und Glockengießer 63f.
- Seeanner, Glocken 435f.
Nachweise
- Gleixner, Rekonstruktion 93.
Zitierhinweis:
DI 69, Stadt Freising, Nr. 343 (Ingo Seufert), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di069m012k0034304.
Kommentar
Die Glocke stammt aus der Werkstatt der Münchner Glockengießerfamilie Steger. Die seit 1520 bestehende Werkstatt wurde zunächst von Wolfgang Steger, später von seinem gleichnamigen Sohn geleitet. Dieser fertigte auch die Glocken im Freisinger Nordturm (Nr. 259-266). Bei Sixtus Steger handelt es sich um den Sohn von Wolfgang Steger dem Jüngeren2). Von ihm sind an 23 Orten in Oberbayern insgesamt 31 Glocken dokumentiert, die im Zeitraum von 1586 bis 1611 angefertigt wurden3).