Inschriftenkatalog: Lüneburger Klöster
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 76: Lüneburger Klöster (2009)
Nr. 193 Kloster Lüne 1613
Beschreibung
Schenkschieve (Schrank).1) Holz, bemalt. Die Schenkschieve steht im Sommerremter. In die quadratischen Schranktüren oben und unten sind insgesamt acht vertiefte Felder eingelassen, darin gemalte Darstellungen von Tugenden mit ihren Attributen. Auf der Leiste über der Klappe in der Schrankmitte die Inschrift A, auf der Leiste darunter die Inschrift B, beide Inschriften in Weiß gemalt. In den breiten Rahmenleisten links und rechts jeweils übereinander vier hochrechteckige vertiefte Felder, darin übereinander je zwei Vollwappen auf braunem Grund, die durch die Beischriften C in Gold darunter bezeichnet sind.
Maße: H.: 245 cm; B.: 140 cm; T.: 50 cm; Bu.: 2,3 u. 2 cm (A), 2 cm (B), 1,1 cm (C).
Schriftart(en): Fraktur mit Kapitalis (A), Kapitalis (B, C).
- A
AN(N)O Godt Vorledta) De sinen Nicht. Ewichlich: 1613
- B
SIVE VIVIMVS SIVE MORIMVR DOMINI SVNVSb) ROMANOS 14 2)
- C
DE VA(N) MEDING . DE . DALDORPEN DE VA(N) PLATEN DE . VA(N) . ALLEFELT . DE . VA(N) . OBERSHVSE(N) DE . BARSBEKE3) DE . VA(N) DEM . BERGE DE . RANTZOWN DE VA(N) DEM BERGE DE . SCHARFE(N)BARCH DE . STAKEN4) DE . RICKSTORP . 5) DE VA(N) SARE(N)HVSEN6) DE . RVTOW . 7) DE VA(N) QVITZOW DE . BOCKWOLDE(N)8)
Übersetzung:
Ob wir leben oder sterben, wir sind des Herrn. (B)
Textkritischer Apparat
- Das d vermutlich falsch restauriert und ursprünglich Vorlest.
- Statt SVMVS.
Anmerkungen
- Inv. Nr. LÜN Ba 21.
- Rm. 14,8.
- Wappen Barsbeke (Barsch).
- Wappen Stake (fünffach geteilt).
- Wappen Rickstorp (Adler mit Menschenkopf mit Hut).
- Wappen Sarenhusen (Balken mit drei Fischen belegt).
- Wappen Rutow (vierfach geteilt).
- Wappen Bockwold (bekrönter Hunde?kopf vor schräggeteiltem Schild).
- Leichenpredigt, SUB Göttingen, 4° N. IV. 3.
Zitierhinweis:
DI 76, Lüneburger Klöster, Nr. 193 (Sabine Wehking), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di076g013k0019301.
Kommentar
Die Schenkschieve dürfte aus dem Besitz der Domina Dorothea von Meding stammen, da die drei oberen Wappenpaare mit der in ihrer Leichenpredigt aufgeführten Ahnenfolge übereinstimmen (vgl. a. die Wappen auf der Grabplatte Nr. 140).9)